Der heutigen Gothic-Szene laufen die Helden weg. Zwischen alternden Stars und unerfahrenen Jungspunden haben es in den letzten Jahren nur wenige Bands geschafft, sich ins Rampenlicht zu spielen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Unheilig ist eine dieser erfreulichen Ausnahmen. Eine stetig wachsende Fangemeinschaft und hohe Chartpositionen sprechen für sich. Unheilig haben sich im Laufe ihre Karriere unentwegt weiter entwickelt, neue Sphären betreten und sind konsequent ihren Weg gegangen.
Zusammen mit Grant Stevens und dem Produzenten Jose Alvarez-Brill gründet der Graf Ende der 90er Jahre das Projekt „Unheilig“. Die erste Single „Sag Ja!“ erscheint 1999 und wird sofort zum Szenehit und steigt in die Alternativ-Charts ein. Doch bis das erste komplette Album erscheint, müssen sich die Fans gedulden. 2001 ist es dann soweit. „Phosphor“ bringt die Szene zum Glühen und wandert auch direkt in die Alternative-Charts. Wandern ist ein gutes Stichwort, denn es geht ohne große Umschweife sofort auf die Bühnen der Gothic-Festivals. Das Zillo Open Air, Woodstage, Doomsday Festival und Wave Gotik Treffen werden beehrt und neue Fans gewonnen.
Gerade als aufsteigender Act ist es wichtig, sich nicht allzu lange aus den Schlagzeilen herauszuhalten. So geht es nach den Sommerfestivals direkt ins Studio, um zunächst mit „Frohes Fest“ (Oktober 2002) ein Weihnachtsalbum und im anschließenden April das zweite reguläre Album „Das zweite Gebot“ aus der Gruft zu werfen. Dieses wurde erstmalig ausschließlich vom Grafen eingespielt. Auf Grund rechtlicher Probleme, trennte sich der Graf von seinen beiden Mitstreitern und übernahm das Steuer auf eigene Faust. Nur auf Tour wird auf Gastmusiker zurückgegriffen. Ebenfalls befinden sich auf dem zweiten Werk ausschließlich Deutsche Texte, nachdem das Debüt einige englischsprachige Songs enthielt. Die Mischung aus Balladen, elektronischen und rockigen Songs kommt an. Als Support für L’ame Immortelle geht’s bereits im Februar auf Tour und Unheilig festigen den Ruf, auch live zu überzeugen. Die Zukunft erscheint rosig.
Nachdem der Graf für verschiedene Künstler Remixe beisteuert und die EP „Schutzengel“ nachschiebt, geht es erneut an die Arbeit für das dritte Album „Zelluloid“. Dieses steht bereits im Februar 2004 in den Läden und wird live auf der folgenden Tour mit Terminal Choice vorgestellt. Die Fans sind wie wild auf den Grafen und durch die massive Veröffentlichungsflut so verwöhnt, dass sie ständig nach neuem Material schreien. Anfang 2005 wird die erste Live-Scheibe „Gastspiel“ den Fans ans Herz gelegt. Doch die Fans wollen nicht nur was auf die Ohren, sondern auch was für die Augen. Wenige Monate später erscheint die DVD „Kopfkino“, die unterstützt durch VIVA zu einem großen Verkaufsschlager mutiert. Der Clip zu „Freiheit“ läuft ohne Ende und liefert jede Menge Aufmerksamkeit.
Der jährliche Veröffentlichungsrhythmus wird beibehalten und so erscheint wenig verwunderlich Anfang 2006 der neue Silberling „Moderne Zeiten“. Zum ersten Mal in der Bandhistorie werden die Albumcharts geknackt. Platz 76 ist ein erster Achtungserfolg. Es geht erneut auf Tour. Eines der vielen Highlights wird der Auftritt zusammen mit Peter Spilles von Projekt Pitchfork auf dem Mera Luna Festival. Der gemeinsame Song „Ich will Leben“ überrascht die Fans und wird im September aus den Regal der Musikshops gerissen. Bevor es zusammen mit Project Pitchfork auf Tour geht, überrascht der Graf seine Fans mit einem Auftritt bei der Pro 7 Show „Frank – der Weddingplaner“. Mit den Songs „Mein Stern“ und „Astronaut“ erreichen sie neue Käuferschichten und zeigen, dass sie auch ein Mainstream-Publikum überzeugen können. Die Homepage von Unheilig wird binnen kürzester Zeit lahm gelegt – das Gästebuch geflutet.
2007 lässt es der Graf ein wenig ruhiger angehen. Zum ersten Mal seit 2000 gibt es ein Jahr ohne Unheilig-Veröffentlichung. Dafür spielt der Graf einige ausgewählte Festivals. Ungewöhnlich sicher sein Auftritt beim Wacken Open Air. Doch die romantischen und träumerischen Songs, sowie die Ausstrahlung des Grafen lassen beinharte Metallerherzen erweichen und die Zeltbühne in eine schwarzromantische Party verwandeln.
Im Frühjahr 2008 ist es dann soweit. Mit Puppenspieler erfolgt der endgültige Durchbruch. Platz 13 der Deutschen Albumcharts spricht eine deutliche Sprache. Die ausverkaufte Puppenspieler-Tour (mit Down Below und goJA moon ROCKAH!) wird ein gewaltiger Erfolg und in der Berliner Columbiahalle die neue DVD aufgezeichnet. Zwar muss der Graf einige Konzerte wegen Krankheit absagen, doch werden diese im Mai nachgeholt.
Mit dem 19. Februar 2010 wird die Erfolgsgeschichte weiter geschrieben. Es erscheint das Album “Große Freiheit”, welches direkt auf Platz 1 geht. Nach den beiden Hitsingles “Geboren um zu leben” und “Für Immer” tritt er mit der dritten Auskopplung “Große Freiheit (Unter deiner Flagge)” im Oktober 2010 für sein Land Nordrhein-Westfalen beim Bundesvision Song Contest an.
Unheilig ist:
Der Graf – Musik & Texte
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