Bevor sich The Strokes im Februar nächsten Jahres wieder in New York versammeln werden, um mit der Produktion ihres vierten Albums zu beginnen, haben sich die fünf getrennt von einander diversen Nebentätigkeiten gewidmet. Schlagzeuger Fabrizio Moretti hat sich in L.A. niedergelassen und sich zusammen mit seiner Freundin Binki Shapiro und Los Hermanos-Sänger Rodrigo Aramante ein wenig Zerstreuung gegönnt. Das Ergebnis: Ihr gemeinsame Band Little Joy.
Natürlich lässt sich die Tatsache, dass Fabrizio Moretti eigentlich trommelnder Teil der Strokes ist, auch auf dem selbstbetitelten Debüt seiner Zweitband nicht leugnen, denn auch dort ist er für einen Großteil der Rhythmusarbeit zuständig.
Es mag Zufall sein, doch erinnert eben jener zuweilen an Strokes-Sänger Julian Casablancas, wenn er sich durch liebes-trunkene Songs murmelt.
Kennen gelernt hatten sich die beiden neuen Bandkollegen und gegenseitigen Fans, während der Live-Verpflichtungen zum letzten Strokes Album auf einem portugiesischen Festival, wo im Morgengrauen die Idee einer gemeinsamen Band heranwuchs, wie sich Moretti erinnert.
Im Gegensatz zu den Strokes herrscht bei Little Joy keine strikte Arbeitsteilung, erklärt er “wer auch immer welchen Part auf welchen Instrument spielen mag, kann das tun”. Auch wenn die beiden Bands in Hinsicht auf Verfahrensweise, und wahrscheinlich auch Erfolg, kaum unterschiedlicher sein könnten, gibt es einen Aspekt, der beide verbindet.
Denn so leicht ihr Debüt beim ersten Hören klingen mag, ist es das Ergebnis einer zerbrochenen Beziehung, die Fabrizio zum Songschreiber werden ließ und uns damit so ganz nebenbei eines der schönsten und berührendsten Nebenprojekte der Strokes-Pause beschert.
Ina Göritz
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