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Vor gerade einmal zwölf Monaten unterschrieben die fünf Burschen von Maximo Park ihren Vertrag mit dem renommierten Elektro-Label ‘Warp’, auf dem bis dato vornehmlich Soundtüftler wie Aphex Twin, Squarepusher oder Autechre ihre Musik veröffentlichten. Sechs Monate später erschien ‘The Coast Is Always Changing’, die noch ein wenig an The Smith erinnernde Maximo Park-Single, mit der im großen Stil der Wahnsinn um das fulminante Debüt ‘A Certain Trigger’ losgetreten wurde. Mit ‘Apply Some Pressure’ und ‘Graffiti’ folgten die nächsten zwei Hit-Auskopplungen der Platte. Weitere Single-Release werden folgen, denn ‘A Certain Trigger’ liefert mehr Gassenhauer als etliche Best-Of Werke in der Geschichte des Pop. Vergesst London, Manchester und Glasgow. Englands neue Helden stammen aus dem Nordosten des Landes – an dieser Stelle darf man sich auch schon einmal den Namen The Futureheads merken, die nächste großartige Truppe aus dieser Ecke des Königreiches.
Maximo Park kommen genauer gesagt aus Newcastle. Ein eher ödes und wenig inspirierendes Städtchen ohne eine wirkliche Musikszene. Für den Wertegang des Quintetts sollte sich dieser Status quo allerdings als besonders antreibend herausstellen – sagt jedenfalls Keyboarder Lukas Wooller: “Mit unserer Musik wären wir sicherlich nicht da angekommen, wo wir heute sind, wenn wir von einer Szene wie der Londoner umgeben gewesen wären. Wir sind Außenseiter in der britischen Musikszene. Aber es ist ein Vorteil, denn dadurch arbeitet man einfach härter.” Und Frontmann Paul Smith ergänzt: “Du bist als Außenseiter einfach freier. Es gibt keinen Konkurrenzkampf mit anderen Bands aus deinem Umfeld, und auf den Gedanken, einem angesagtem Hype zu folgen, kann man so auch nicht kommen. Man konzentriert sich nur auf die eigene Gruppe.”
Die Idee für den Bandnamen adaptierten die Briten übrigens vom ‘Maximo Gomez Park’ auf Kuba. So hieß einst ein kubanischer Revolutionär, der dem Ort, an welchem heute vor allem Domino gespielt wird, seinen Stempel aufdrückte. Weniger von Revolution und sicherlich nicht von Domino handeln die Inhalte, die das Quintett auf ‘A Certain Trigger’ unter die Menge bringt. Vielmehr drehen sich die Lyrics von Smith um das Thema der lieben Liebe. Mal offensichtlich wie in ‘The Night I Lost My Head’ (“I spent all night trying to remember your address/ … Why did we have to meet on the night I lost my head) oder etwas subtiler wie in dem Stück ‘The Coast Is Always Changing’ (“Most of the time, I don’t care/ But London is so far away when you’re there/ And so it saddens me to say/ I’m only happy when I move away”). Dazu Paul mit anderen Worten und der Interpretation seines eigenen Textes: “Es geht hierbei um Romantik und darum, dass jemand von einem geht. Ein Mädchen, das mir sehr wichtig war, ist nach London gezogen. An einen Ort, der für mich früher nie eine Bedeutung hatte, aber dann zum Zentrum meines Lebens wurde.” Es soll an dieser Stelle Smiths Geheimnis bleiben, ob es sich hierbei um ein autobiografisches oder ein rein fiktives Ereignis handelt. Kein Geheimnis wird hingegen das Antlitz von Maximo Park bleiben, denn mit ihrem Überwerk ‘A Certain Trigger’ verdienen vor allem besonders eines: Standing Ovations!
Text: Manuel Möglich
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