In ihrer Sanftheit und gedämpften Stimmung fühlt sich die Single „Bury Me Alive“ an, als sei man um vier Uhr morgens aus einer Bar in Neukölln gepurzelt und läuft jetzt im Trog der trunkenen Zeit die Karl-Marx-Allee Richtung Hermannplatz runter. Wenn die Trapelemente den Song ergreifen, werden auch die eigenen Gedanken wieder klarer. Für die Uhrzeit vielleicht zu klar. Armut, Klimakrise, Polizeigewalt – Lyrics, die sich nicht vor der Schwere der Realität verstecken. Eigentlich wollte man doch nur feiern gehen, aber jetzt scheint es, als wäre es das letzte Abendmahl gewesen.

Das Positive: Die Apokalypse klang noch nie so hypnotisierend und künstlerisch wie in „Bury Me Alive“ der neuen Single der Künstlerin Emma Czerney aka Magic Island. Die Single strotzt von ihrer berüchtigten Mischung aus R’n’B, Lo-Fi und Pop. Dabei tragen die Melodie und der Beat die Gedanken ohne Mühe, während die soulige Stimme der kanadischen Künstlerin die Kulturen verschmelzen lässt und in ihrer Vielfalt beeindruckt. Mit Tiefe und Intimität beweist Magic Island wieso sie als ungekrönte Untergrund-Popkönigin Berlins gilt.


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