(Fotos: Kristian Ekeblom)
Er ist Gitarrist von Death Breath und der fünfte Mann bei Imperial State Electric. Ebenso schlug er die Saiten für Thunder Express, Dunderåget, Wrecks, Runemagic und viele mehr. Die Rede ist von Robert Pehrsson, der nun endlich den Schritt in den Mittelpunkt wagt und mit Robert Pehrsson´s Humbucker sein erstes Solo-Werk auf den Planeten los lässt. Wir hatten das Glück dem Hobby-Schrauber ein paar Antworten entlocken zu können.
motor.de: Du hast schon vor vielen Jahren einige Solo Songs auf deiner Homepage zum Download angeboten. Warum sind bis zu deinem Album so viele Jahre ins Land gestrichen?
Robert: Damals konzentrierte ich mich komplett auf Thunder Express, Death Breath und Dunderåget. Ich hatte genug zu tun, also war mir eine eigene Platte nicht so wichtig. Die meisten meiner Songs der letzten Jahre sind bei die Bands, in denen ich spielte, verwendet worden.
motor.de: Der Name Death Breath steht für Oldschool Death Metal, Thunder Express und Dunderåget für in den Siebzigern inspirierten Rock. Was erwartet den Hörer von Robert Pehrsson´s Humbucker?
Robert: Klassischer Rock, inspiriert durch die 70er, 80er und auch 90er Jahre. Alles ist sehr Riff-lastig und melodisch. Wie die Musik die ich selbst liebe.
motor.de: Was die Arbeit im Studio angeht bist du ein alter Hase. Dieses Mal drehte sich allerdings alles um dich und ich denke du musstest weitaus mehr Entscheidungen treffen, als jemals zuvor. Welche neuen Erfahrungen hast du gemacht?
Robert: Es war komplett anders. Die Songs kommen von mir und ich habe alle Lead Vocals gesungen und bis auf ein paar Ausnahmen auch alle Gitarren eingespielt. Zum ersten Mal habe ich auch sehr viel zu Hause gearbeitet. Das war bei all den Aufnahmen mit meinen Bands nie notwendig gewesen.
Es war eine sehr schwere Zeit. Während der Aufnahmen verstarb meine Mutter. Es war mir nicht mehr möglich mit den Aufnahmen fortzufahren und unterbrach diese für eine längere Zeit. Viele Leute sagen, du schreibst die besten Songs wenn es dir nicht gut geht. Das kann ich nur teilweise unterstreichen.
Jetzt ist das Album fertig und ich sehr stolz drauf.
motor.de: Wovon handeln deine Texte?
Robert: Oft geht es um Verluste oder Sehnsucht, aber ich kann dir gar nicht genau sagen warum das so ist. Manchmal komme ich mir selbst ein bisschen zu dramatisch vor. Songs schreiben ist auf jeden Fall ein Lernprozess. Du wirst besser von Song zu Song.
motor.de: Welche Songwriter schätzt du besonders?
Robert: Es gibt eine ganze Menge Songwriter die mich inspirieren, aber ganz besonders Tom Petty, Neil Young und Phil Lynott.
motor.de: Für was interessierst du dich neben der Musik? Ich hörte mal etwas von Autos…
Robert: Ja, ich bin ein Fan von alten Autos. Die haben so viel mehr Charakter. Ich komme aus einem kleinem Dorf und wuchs damit auf an Zweirädern und Autos herumzubasteln. Also ich dann irgendwann nach Stockholm zog widmete ich mich zunächst anderen Dingen. Dann letztendlich vermisste ich es doch nichts zu haben an dem ich Arbeiten konnte. Also kaufte ich meinen Playmouth Duster. Es muss irgendwann um 2005 gewesen sein. Ich erinner mich noch, dass ich eigentlich einen Mopar wollte, aber der Duster war zu dieser Zeit viel günstiger. Als ich den Wagen kaufte war es das reinste „Oma-Auto“. Dann habe ich eine Menge Arbeit in das Auto gesteckt und jetzt ist er ein richtiger Streetracer.
motor.de: Also auch eine gute Möglichkeit dem Alltag zu entfliehen und abzuschalten?
Robert: Total. Ich genieße die Arbeit in der Werkstatt sehr und ebenso die Tatsache dies mit Gleichgesinnten tun zu können. Eine Welt fern der Musik Szene. Ich muss zugeben, als mein Auto zum ersten Mal für ein Auto-Magazin abgelichtet wurde, war das für mich eine größere Sache also mich auf Covern von irgendwelchen Musikmagazinen zu sehen. Haha…
motor.de: Kommen wir zurück zum deinem Album. Mit Nicke Andersson, Dolf de Borst und Tomas Eriksson unterstützen dich viele Freunde, mit denen du auch bei Imperial State Electric spielst, auf deinem Solo-Album. Aufgenommen wurden die Songs bei Gutterview Recorders von Fred Estby, der auch zur Familie gehört. Wird man noch andere bekannte Gesichter hören können?
Robert: Ich liebe die Jungs. Ohne sie hätte ich das Album niemals so hinbekommen. Ich bin tatsächlich auf jeder Aufnahe aus dem Hause Gutterview zu hören. Also war es von vorn herein klar, dass ich die Platte dort aufnehmen würde.
Olle von Entombed und Robert Eriksson (Hellacopters) spielen Percussions. Peter Stjärnvind, Joseph Tholl und viele andere haben auch mitgewirkt. Ein großer Dank gebührt auch Kristian Ekeblom, der das Cover Artwork entworfen hat.
motor.de: Wird man dich mit dem Album auch live hören können?
Robert: Zum Beginn der Aufnahmen hatte ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Ich war nie besonders daran interessiert im Mittelpunkt zu stehen. Jetzt kommen mehr und mehr Leute auf mich zu und sagen mir, ich soll mit meinen Songs auf die Bühne. Wir werden sehen was die Zukunft mit sich bringt.
motor: Bei deinem letzten Besuch in Deutschland hast du Slingblade auf dem RockHard Festival unterstützt. Bist du auch schon mit anderen Bands durch Deutschland getourt?
Robert: Das RockHard Festival war toll. Es ist ein wirklich schönes Festival mit einer super Crew. Mit Slingblade war ich dieses Jahr sogar zwei Mal in Deutschland. Eine richtige Tour habe ich in Deutschland noch nicht gespielt. Es waren immer nur 2-3 Auftritte. Ich hoffe das wird sich in der Zukunft ändern!
Benjamin Klein
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