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Nach dem Ende der Hellacopters haben sie den Thron des High Energy Rock'n'Roll bestiegen. Kaum eine andere europäische Band hat in den letzten letzten Jahren so hochenergetische Rock Alben veröffentlicht und sich ganz neben bei auch noch eine eigene, weltweite "Army" erspielt. Nur Kiss kamen bisher in den Genuss eines solchen Fanklubs. Nun befindet sich das Trio im Studio um ihren vierten Langspieler aufzunehmen und mit Hilfe einer Pledge-Kampagne zu verwirklichen. Auf die Unterstützer warten tolle Überraschungen. Aber um wen geht es hier eigentlich? Natürlich um Märvel! Wir trafen den King (Sänger/Gitarrist) in der Basis der Maskierten in Linköping, Schweden.

motor.de: Hallo King! Bitte stelle als erstes deine Band Märvel den Motor Leserinnen und Lesern vor.

King: So wie die Leser von Motor.de und anscheinend auch der Rest von Deutschland, stehen wir auch total auf Fahrzeug-Simulatoren. Sowie der Microsoft Farm Simulator und die letzte Version des Microsoft Konstruktions Simulator.
Oh, Motor.de ist ein Musik Magazin?! Ach so…
Märvel sind wie ein großer Felsbrocken der einen Berg hinab rollt. Dieser Felss zerstört Dinge auf dem Weg nach unten und die selben Dinge wieder auf dem Weg nach oben. Im Inneren des Felsbrocken findest du drei kraftvolle und attraktive Herren der gehobenen Schicht – mich den King (Gitarre/Gesang), den Burgher (Bass) und den Vicar (Schlagzeug). Seit 2002 bekämpfen wir schlechte und böse Musik. Aktuell arbeiten wir an unserem vierten Album. Unsere Musik klingt wie der Hammer der Götter – High Energy Rock'n'Roll!

motor.de: Was ist eigentlich dieser „High Energy Rock“ von dem alle immer reden?

King: High Energy Rock verwandelt deine Knochen zu Sperma und bringt Frauen mittleren Alters für zum Kreischen. Es ist eine sehr kraftvolle Art der Kommunikation und in Schweden ist es sogar verboten diese Musik zu spielen wenn du älter als 30 bist.

motor.de: Gehen wir einige Jahre zurück. Warum hast du begonnen Gitarre zu spielen?

King: Mein Vater zwang mich dazu als ich noch sehr jung war. Er wollte mich zu einem neuen Ritchie Blackmore machen. Er brachte mir auch bei in Plastiktüten zu koten und diese in den Verstärkern von anderen Musikern zu verstecken. So wie es Richie tat!

motor.de: Erzähle mir bitte mehr über deinen persönlichen Superhelden.

King: Mein wirklicher Held ist eigentlich kein Superheld. Er ist mehr eine Inspiration zum Leben. Es ist ein dänischer Bär namens Bamse und er hat eine eigene Fernsehsendung die heißt Bamse og Kylling heißt. Seine magische Gabe besteht darin diese Kindersendung zu produzieren obwohl er ständig betrunken ist.

motor.de: Weshalb habt ihr euch für den Namen Märvel entschieden?

King: Märvel reimt sich auf Körvel, ein in Schweden gängiger Ausdruck für Rock'n'Roll. Zuerst nannten wir uns Marvel, aber dann befürchteten wir Ärger mit einem großen Unternehmen zu bekommen. Also ergänzten wir die Rock'n'Roll-Punkte über dem "a".

motor.de: Erzähl mir bitte mehr über die Einflüsse, die man in derMusik von Märvel wiederfinden kann.

King: Ein holländischer Typ mit Holzklotschen nannte unsere Musik einst einen schweißtreibenden Geschlechtsakt zwischen Kiss, den Hellacopters und Turbonegro. Er kannte nicht unser wahres Geheimnis. Denn wir würzen diesen Gruppensex mit den Dire Straits und Toto. Wir sind Musk-Süchtig und mixen alles was wir finden können zusammen. Uns interessiert es nicht was gerade angesagt ist oder nicht. Wir sind schlicht und einfach: In your face Rock'n'Roll-Evangelisten!  

motor.de: Du hast eine besondere Beziehung zu Kiss, richtig?

King: Es ist in der Tat eine lebenslange Liebesaffaire. Kiss ist die Band an der alles gemessen wird. Ich bin ein großer Fan der frühen und wirklich magischen Ära. In den letzten Jahren habe ich sie nicht live gesehen, aber ich verfolge die News. Sie werden oft als erbärmliche Musiker dargestellt, aber wer sowas sagt muss seine Ohren im Arsch haben. Wenn du dir Alive (oder das Winterland Bootleg, falls du keine Overdubs magst) anhörst und sagst, dass es nicht groovt, dann nenn ich dich einen Lügner und stecke deine Hose in Brand. Musik bedeutet Emotionen und kein Sport. Und falls es doch um Sport gehen sollte, dann versuch Ace's Solos oder Paul's Stimme aus den frühen Zeiten zu immitieren. Sie sind einfach unantastbar.

motor.de: Auf eurem letzten Album Warhawks Of War hattet ihr zwei besondere Gastmusiker. Dregen (Backyard Babies, Michael Monroe Band) und Rober “Strings” Dahlqvist (The Hellacopters, Thunder Express, Dundertåget). Wie sind die beiden und wie war es mit ihnen zusammen zu arbeiten?

King: Beide sind echt gute Jungs, obwohl sie lange Haare haben und tättowiert sind. Es ist eine große Ehre die beiden mit auf dem Album zu haben. Mit Strings die Gitarren-Masturbations-Orgie “TNH” aufzunehmen hat echt viel Spaß gemacht. Mit Dregen sind wir weiterhin in Kontakt geblieben und haben die Michael Monroe Band auf ihrer bombastischen Silvester-Show in Helsinki im letzten Jahr supportet. Jetzt gehen wir zusammen auf Tour.

motor.de: Nun arbeitet ihr am vierten Märvel Longplayer. Auf was können wir uns freuen?

King: Musikalisch sind wir gewachsen. Das heißt die Songs sind einfacher, aber dennoch komplexer als zuvor. Alles ist sehr verspielt und ernst. So wie eine herumstreifende Pumadame. Soundtechnisch sind wir einen Schritt nach Vorn gegangen, aber es wird natürlich zweifellos ein Märvel Album werden. Früher haben wir immer in unterschiedlichen Sessions aufgenommen. Jetzt nehmen das gesamte Album an einem Stück auf. Ziel ist es dadurch das Album fokussierter klingen zu lassen. Aufgenommen wird es zusammen mit Joakim La Fleur in den White Light Studios. Es wird auch das erste komplette Album mit unserem dritten Bassisten – Burgher.

motor.de: Wird es auf dem neuen Album auch wieder einen oder mehrere Gastmusiker geben?

King: Jerry Prütz von WET bat uns ein Bass-Solo spielen zu dürfen, aber diesen Wunsch werden wir ihm nicht erfüllen.

motor.de: Habt ihr bereits ein Veröffentlichungsdatum ins Auge gefasst?

King: Es wird vorraussichtlich Anfang 2014 erscheinen.

motor.de: Ihr habt diesen Fanclub der sich Märvel Army nennt. Kannst du uns mehr über diese fanatischen Rock-Soldaten sagen?

King: Wir sind sehr stolz auf unsere Fans! Die Märvel Army wurde in Deutschland gegründet und hat sich mittlerweile über viele Länder ausgebreitet: Finnland, Brasilien, Schweden, Japan, England, USA, Uruguay und einige mehr. Durch unsere Musik werden Freundschaften über die Grenzen hinweg geschlossen. Das ist wundervoll!

motor.de: Vielen Dank für das tolle Gespräch. Die letzten Worte gehören dir!

King: “Picture yourself in a boat on a river, with tangerine trees and marmalade skies”. Plötzlich erscheint ein Mann in Schafsfell-Stiefeln. Er stoppt an deinem Fenster und flüstert:” Kicken sie bitte die Marmelade aus, Mutterficker!”. Es ist ein Weile her das wir in Deutschland gespielt haben und wir sind sehr heiss drauf endlich zurückzukommen und euch unsere neuen Tricks zu zeigen. Natürlich auch unseren bösen Tourbus und die neuen Tattoos. Mit der Hilfe der Märvel Army können wir es schaffen – keep on rocking with your free Willy!

Benjamin Klein