Auf dem dritten Album sehen wir Maximilian Hecker gelaeutert vom Weltschmerz der vorangegangenen Alben.
Wir erleben ihn, nach der Erkenntnis der Sinnlosigkeit der Welt, in sich ruhend. Die Sehnsucht, die er spuert, ist keine ihn zerreissende mehr – die Sehnsucht nach der Trennung von Koerper und Geist, diesem Moment, der die Gegenwart von der Schwerkraft befreit.

Als “Infinite Love Songs” im Herbst 2001 auf Kitty-Yo veroeffentlicht wurde, stand die Presse Kopf. Spielte Maximilian Hecker anfangs noch einsam mit seiner Gitarre am Hackeschen Markt und versuchte die Vorruebergehenden mit tieftraurigen Coversongs ueber die ewige Liebe, den Schmerz und die Einsamkeit zu erwaermen, so galt seine ersten Veroeffentlichung kurz darauf als „eine der hinreissendsten, heimeligsten, ehrlichsten, gef¸hlvollsten, tollsten Tränen-Pop-Platten des Jahres“. (Musikexpress).

„Festhalten, sehen, fuehlen, lieben, leben: Maximilian Hecker. Die Gegenwart des Songs. Die Zukunft von Pop. Das Glueck, das nicht machbar ist, hin und wieder aber wenigstens fuer drei Minuten aufschimmert.“ (TAZ)

Anders als “Infinite Love Songs”, das Maximilian Hecker fast allein in seiner Wohnung aufnahm, wurde das folgende Album “Rose” zusammen mit Gareth Jones (Erasure, Einstuerzende Neubauten Depeche Mode, Wire) im Studio von Guy Sternberg produziert.
Gepraegt von Zerissenheit, Aufbaeumen und Verlust entstand mit “Rose” eine „kitschige zarte Pop-Perle, deren Kraft man sich nicht entziehen kann“ wie die Intro treffend schrieb.

„Rose“ zeichnete ueberdeutlich das Bild eines gereiften Maximilian Hecker. Das Album zeigte Stuecke von zum Teil fast universell-epischer Groesse, bei aller Wucht dennoch von feingliedriger Leichtigkeit und manchmal geradezu uebersprudelnder simpler kindlich-spielerischer Freude.

„Lady Sleep” wurde mit Guy Sternberg (LowSwing Studios) produziert, der auch schon bei den Aufnahmen zu „Rose” als sound engineer beteiligt war und auch das im Juni auf Kitty-Yo erschienene Album von Jimi Tenor „Beyond The Stars“ masterte.

Das neue Album kann es nicht nur in Hinblick auf die transportierten Emotionen ohne Zweifel mit „Infinite Love Songs” und „Rose” aufnehmen. „Das zentrale Thema von „Lady Sleep” ist Sehnsucht nach Koerperlosigkeit; dargestellt in der Sehnsucht nach Symbiose, Liebe, Tod, Narkose, Glueckseligkeit und Wahnsinn.“ (Maximilian Hecker)

Die Stuecke auf „Lady Sleep” wirken entspannter, nicht weniger
ergreifend, aber gepraegt von Zurueckhaltung, Einsicht und einem neuen Purismus.
Eine beruhigende, selbstbewusste Klarheit hat ihren Platz auf „Lady Sleep” gefunden und zelebriert sich in 11 Songs zwischen akustischer Gitarre, Klavier und Streichquartett.
Eine Ausnahme bildet „Yeah, Eventually She Goes” wo die Verzweiflung in bester Nirvana-Manier hervorbricht.

Anders als bei seinen vorherigen Alben laesst Maximilian Hecker das Elektronische hinter sich zurueck. Aus dem Flirt mit 80er-Jahre- Synthiepop und groovenden Dancebeats auf zwei Tracks des Albums „Rose” ist nicht die große Liebe geworden, vielmehr besinnt sich Maximilian Hecker auf die Staerke seiner zerbrechlichen Melodieboegen. Die Wogen werden geglaettet und rechtfertigen Vergleiche mit Sigur Ros, Nick Drake, Radiohead und Grandaddy.

Teile des von Guy Sternberg (Geffen) produzierten Albums bestehen aus aelteren, jetzt erst fertiggestellten Stuecken, andere hat Maximilian Hecker im letzten Jahr geschrieben; Titel wie „Birch” und „Lady Sleep” am Klavier eines Studentenwohnheims in Sydney, Australien auf der vom Goethe Institut organisierten Welttournee 2003/2004.

„Neben purer Herrlichkeit und Harmonie verstroemen seine Lieder Ruhelosigkeit, grenzenloses Fluten, die Aufloesung alles Festen in Bewegung, und, vor allem anderen, suesse Sehnsucht” (Die Zeit)

kitty yo