Während Opel tatsächlich am Ende ist und um Milliarden betteln muss, beschwert sich McDonald’s über geringere Umsatzsteigerung.
Die derzeit wehmütige Haltung des deutschen Ablegers der Fastfood-Kette McDonald’s erscheint angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage makaber. Stehen dem Klagen der Big Mac-Vertreiber doch allein die aktuellen Bilanzen der Kommunen, die einen Milliardenkollaps für 2010 prognostizieren oder der Autobauer Opel, der gestern mit seinem Sanierungsplan von den europäischen Regierungen mal eben 2,7 Mrd. Euro einfordert, gegenüber (ob dies für das Unternehmen, dass den Anschluss verpasst hat auch gerechtfertigt ist, sei dahin gestellt).
“Wir haben jetzt einen Leitfaden“, so die optimistisch stimmende Haltung des Opel-Chefs Nick Reilly in Frankfurt, der so mancher wenig Glauben schenken mag. Ohne Zweifel steht dem Konzern das Wasser mehr als bis nur zum Hals. Vor diesem Hintergrund wirken jedoch die Statements, die beinahe zeitgleich gestern aus dem Mund des deutschen McDonald’s Chefs Bane Knezevic in München kamen, verstöhrend. “Die Wirtschaftskrise hat die Erlöse von McDonald’s in Deutschland gebremst“, so der Titel des Klageliedes.
Aktuelle McDonald’s Mitarbeiter-Kampagne
Was ist passiert? Die Fastfoodkette konnte 2009 ihren Umsatz nur um 2,6 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro steigern – für Knezevic die reinste Horrorbilanz, war doch das Plus im Jahr davor mit 5,1 Prozent fast doppelt so groß. Muss also auch hier bald der Staat um Subvention gebeten werden?
“Wegen der Wirtschaftskrise und der steigenden Arbeitslosenrate wird auch das Jahr 2010 schwierig“, führt Knezevic, die Stirn mit Sorgenfalten bedeckt, seine Ausführungen fort. Lediglich 25 bis 30 neue Restaurants könne man 2010 in Deutschland eröffnen und damit maximal in der Größenordnung des Vorjahres expandieren.
Armer Milliardenkonzern also. Bei dieser Haltung wird einem auch ohne den Genuss eines McDonald’s Burgers schlecht.
ZDF-Reportage über Arbeitsverhältnisse bei McDonald’s
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