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Der diesjährige Melt! Klub Weekender eröffnete wie schon in den Jahren zuvor die Festivalsaison mit Pauken und Trompeten – und vor allen Dingen satten Beats am Samstag.
Nachdem das Event bereits am Vortag mit Miike Snow, Austra und The Hundred in the Hands alle Freunde von schwärmerischem Synthiepop zu begeistern wusste (»Hier geht’s zum Weeknder-Freitag), stand der zweite Abend ganz im Zeichen der elektronischen Musik. Auf dem Programm war neben den Nintendobeat-Bastlern von Slagsmålsklubben und dem italienischen DJ-Duo Crookers auch der nicht zu Unrecht gehypte Brite Orlando Higginbottom, besser bekannt unter dem Pseudonym Totally Enormous Extinct Dinosaurs. Zunächst hieß es jedoch, sich in Geduld zu üben: Wie man es aus Berlin so kennt, füllte sich das Astra noch lange nach Einlass sehr gemächlich, sodass das eigentliche Programm später als angesetzt begann.
Die Ruhe vor dem Sturm.
Eine halbe Stunde vor Mitternacht war es dann endlich soweit und verspielte Synthie-Töne flirrten durch die Halle. Die fünf Schweden von Slagsmålsklubben betraten die Bühne und legten gleich mit “Yrsel 606”, einem Song des aktuellen Albums “The Garage“, los. Während ihres Sets ging es gewohnt hektisch und frickelig zur Sache. Es war und ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie die Jungs quer über die Bühne huschen, ihre Knöpfchen drehen und Live-Percussions zum Besten geben – Handarbeit wird bei SMK definitiv noch groß geschrieben. Spätestens bei den 8-Bit-Klängen von ihrem wohl bekanntesten Track “Sponsored By Destiny” kam auch der Letzte im Publikum auf Betriebstemperatur.
Konzentriert am Werk: Slagsmålsklubben.
Nach Slagsmålsklubben war es Zeit für Totally Enormous Extinct Dinosaurs. Galt der zurückhaltende Brite letztes Jahr auf dem Melt! Festival noch als Geheimtipp, kehrte er in dieser Nacht mit neuen Songs und einem gewohnt abgefahrenen Kostüm zurück, um dem Publikum einen Vorgeschmack auf sein Debütalbum “Trouble” zu bieten. Nicht nur seine extrem tanzbaren und poppig-verspielten Beats werden im Gedächtnis der Besucher bleiben: Mit ausgeflippten Tänzern, Konfettikanonen und sorgsam eingestreutem Live-Gesang bot TEED eine abwechslungsreiche Liveshow, die man im Bereich der elektronischen Musik eher selten zu Gesicht bekommt.
Audiovisuelles Feuerwerk: Totally Enormous Extinct Dinosaurs.
Wer nach den beiden tanzbaren Acts noch stehen konnte, der bekam von den Crookers die letzte Watschn. Showeinlagen, Performance-Kunst, Lichtspiele? Alles vergessen, wenn man die beiden hinter ihrem DJ Pult stehen sieht. Was hier zählt ist die Musik und die treibenden, zerhackstückelten und röhrenden Beats, die aus allen Rohren gefeuert wurden. Das Publikum feierte die beiden wortkargen Italiener, als ob es keinen Morgen gäbe. Währenddessen schienen sich die Tracks immer schneller zu rotieren, bis es nach zwei wilden Stunden mit dem wohlbekannten Stampfer “We Are Prostitutes” seinen krönenden Abschluss fand.
Immer auf die Zwölf: Crookers.
DJ Neoteric, der noch im Zuge der Aftershowparty auflegte, hatte wahrhaft ein schweres Los zu tragen, da sich die Halle nach den letzten Tönen der Crookers schnell leerte. Während draußen bereits die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen aufs Berliner Pflaster schienen, machte sich eine zerfeierte und zufriedene Meute auf den Weg nach Hause – oder eben gleich ab in den nächsten Club. Wie schon in den Jahren zuvor war auch dieser Abend ein gelungenes Warm-Up-Event, das sich mittlerweile zu einer festen Institution entwickelt hat und die Vorfreude auf die Festivalsaison ordentlich zu schüren weiß. motor.de sagt: Chapeau!
Den Bericht zum Melt!Klub-Freitag gibt es »hier.
Text und Fotos: Danilo Rößger
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