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Melvins

Die Melvins gründeten sich Anfang der Achtziger mit Buzz Osborne (Gitarre & Gesang), Matt Lukin (Bass) und Mike Dillard (Schlagzeug), die sich auf der High School in Montesano in Washington, kennenlernten. Anfangs widmete man sich ausschließlich Cover-Versionen von Jimi Hendrix und The Who, später dann dem Hardcore Punk Rock. In dieser Konstellation nahmen die Melvins ein Demo auf. Für Dillard der 1984 die Band verließ, kam Dale Crover und nahm die Sticks in die Hand. Ab jetzt fabrizierte man eine Mischung aus Punk Rock à la Flipper und Black Flag, Heavy Metal wie Black Sabbaths Master of Reality und 70er Hard Rock von KISS und Alice Cooper. Kurt Cobain, ein guter Freund von Dale Crover, war Melvins-Fan und half der Band ein paar Mal beim Transport ihrer Ausrüstung. Man höre und staune: Cobain selbst hätte gern bei den Melvins gespielt, man nahm ihn allerdings nicht, da er beim Vorsingen nicht die Nerven behielt und alle Texte vergaß. Die Melvins waren 1985 zusammen mit Green River, Skin Yard, Malfunkshun, Soundgarden und den U-Men auf C/Z Records Deep Six-Sampler zu hören und legten somit den Grundstein für das, was später als Grunge bezeichnet werden sollte. C/Z veröffentlichte auch 1986 die erste Melvins-EP: Six Songs (die 1990 als 10 Songs wiederveröffentlicht werden sollte). Im Dezember 1987 debütierten sie nun endlich mit dem Album “Gluey Porch Treatments” (Alchemy Records). Im Januar 1988 half Crover bei Cobains Band Nirvana während deren ersten Studio-Aufnahmen am Schlagzeug aus und spielte einen Auftritt mit Nirvana. 1988 siedelten Osborne und Crover nach San Francisco (Kalifornien, USA) um. Lukin blieb in Washington und gründete die Band Mudhoney, er wurde durch Shirley Temples Tochter Lori “Lorax” Black am Bass ersetzt. Im Mai 1989 erschien in neuer Konstellation das zweite Album “Ozma” (Boner Records). Produziert wurde es von Mark Deutrom, der später auch zum Melvin-Mitglied avancierte. Da Nirvana 1990 keinen festen Schlagzeuger hatte, sprang Crover für eine kurze Tour an der amerikanischen Westküste mit Sonic Youth wieder bei seinen alten Freunden ein. Glücklicherweise gab Osborne die Telefonnummer von Krist Novoselic an seinen guten Bekannten Dave Grohl, der nach der Auflösung von Scream arbeitslos geworden war. Nach den Arbeiten an Bullhead gingen die Melvins auf Europa-Tournee. Ihr Auftritt in Alzey am 23. Januar 1991 wurde auf dem deutschen Indielabel Your Choice Records veröffentlicht. Wieder Zuhause angekommen wurde mit Eggnog noch eine kurze EP aufgenommen und veröffentlicht. Black verließ die Band und hinzu stieß Joe Preston. Preston ist auf Salad Of A Thousand Delights (1992, Box Dog Video) zu sehen, er hat seine eigene, durch KISS inspirierte Solo-EP (King Buzzo, Dale Crover und Joe Preston, alle 1992 Boner Records) und spielt auf Lysol. Die EP Lysol wurde später in Melvins umbenannt, da der Produktname ohne Erlaubnis benutzt wurde und Band sowie Label rechtliche Schritte verhindern wollten. Es existieren drei Versionen der EP: die unveränderte Originalausgabe, die Originalaugabe mit schwarz abgeklebtem Lysol-Schriftzug und die Melvins-Version. Doch Prestons Tage bei den Melvins waren bald darauf gezählt, Lori Black spielte Bass auf dem von Kurt Cobain mitproduzierten Major-Label-Debüt Houdini (1993, Atlantic Records). Nach den Aufnahmen verließ Black die Band endgültig. Bass spielte von nun an Mark Deutrom. 1994 brachten die Melvins sogar gleich zwei Alben heraus: “Prick” (Amphetamine Reptile) und “Stoner Witch” (Atlantic). Nach extrem langen Tourneen mit, unter anderem, Nirvana, den Nine Inch Nails, Rob Zombie und KISS wurde 1996 mit “Stag” das letzte Album der später (von Atlantic) sogenannten Atlantic-Ära veröffentlicht. Nachdem sie bei Atlantic rausgeflogen sind, signt Ex-Faith No More-Sänger Mike Patton die Melvins bei seinem neugegründeten Label Ipecac. Dort bringen sie die sagenhafte und zugleich unverständliche Trilogie “The Maggot”, “The Bootlicker” und “The Crybaby” heraus, die neben Mike Patton, Beck und Tool auch verklärte Country-Balladen mit Hank Williams III (dem Urenkel der Country-Legende) featured. Die Zusammenarbeit mit Patton gerät für Buzz Osborne zur neuen Herausforderung, da ihn dieser sogleich für sein neues Sideprojekt Fantomas an der Gitarre verpflichtet. 16 Jahre nach dem Debüt “10 Songs” erscheint 2003 mit “26 Songs” ein auf sechzehn Songs aufgestockter Melvins-Re-Release mit neuem Cover. Die Connection Osborne-Patton funktioniert auch ein Jahr später noch bestens. Auf Pattons Ipecac-Label erscheint “Pigs Of The Roman Empire” zwischen den Melvins und Lustmord. Und die Kollaborationen tragen weitere Früchte, denn im gleichen Jahr erscheint “Never Breathe What You Can’t See” mit dem unerreichten Jello Biafra. Im Frühsommer 2005 schafft es die (Alp-)Traum-Kollabo sogar zu Live-Auftritten bis nach Deutschland. Ende 2005 erscheint mit “Sieg Howdy!” eine Art EP-Fortsetzung des letzten Longplayers. Die Perle auf der neuen Scheibe: die Liveversion des Dead Kennedys-Knallers “Kalifornia Über Alles” (live in Seattle 2004), mit neuem Text versehen, Darin geht es Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger mächtig an den Kragen.

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