Wer sich schon immer gefragt hat, warum Berlin und Taschkent Partnerstädte sind – oder sich fragt, wo das überhaupt ist, dem geht es wohl ähnlich wie uns. Kultureller Austausch, das gehört zur DNA Berlins. Trotzdem fehlte es aus unserer Sicht bisher an bilateraler Förderung von wirklich fruchtbringenden Kooperationen und Ideen, die über einen Austausch von Zootieren in Usbekistan (da liegt nämlich Taschkent) hinausgeht.
Deswegen freuen wir uns nun umso mehr auf Mengi (berlin) – denn hier wird zusammengebracht, was schon längst zusammen gehörte.
Hier werden Berlin und Reykjavik in eine dreimonatige künstlerische Symbiose überführt, die sich sehen lassen kann. Reykjavik als der weltweit kälteste, aber durch seine Größe auch kondensierteste Brutkasten für Kultur und Kunst, betrachtet Berlin aus einer neuen Perspektive. Inspiration und Ideen aus verschiedenen Quellen und Orten werden im Felleshus in der nordischen Botschaft zusammengeführt.
Mengi hat als Reykjaviker Kunstraum von Anfang an Wert auf die Förderung der jungen, isländischen Kunstszene gelegt und es in drei Jahren geschafft, sich als experimentelle Plattform für Künstler durch die verschiedensten Formate einen Namen zu machen. Dabei hat Mengi den künstlerischen Austausch und Diversität schon immer forciert. Obwohl Musik den größten Platz im Programm einnimmt, finden hier auch Filmvorführungen, Lesungen, Performances, Theater und bildende Kunst ihren Platz. Die meisten Künstler arbeiten hier eher an Themenfeldern, nicht innerhalb einer Kunstform. Mengi arbeitet daher auch mit den meisten Reykjaviker Kunstfestivals zusammen. Zu den jährlichen Kooperationen zählen das Reykjavik Dance Festival, Lókal, Sequences, Design March, Icelandic Airwaves, Tectonics, Reykjavik Midsummer Music und Iceland Academy of the Arts.
Die legendäre Plattform kommt nun endlich nach Berlin und hat die Künstler im Gepäck, die Mengi von Anfang an begleitet haben. Isländische Künstler, die teilweise in Berlin und dem internationalen Netzwerk, das sie in der Stadt haben, leben. Künstler, denen die ihr isländischer Brutkasten zu klein wurde, die aber doch wissen, wo sie herkommen und zuhause sind.
Mengi (berlin) installiert einen temporären Zwischenraum im Felleshus – irgendwo zwischen Berlin und Reykjavik.
Diese dient ab dem 14.10.2016 als Plattform für Veranstaltungen, eine Retrospektive der Mengi Werke seit seiner Gründung, sowie eine Ausstellung zum Thema Reykjavik / Berlin. Hierzu gibt es außerdem ein exklusives Buch, sowie Platten und Kunst zu kaufen, die das Projekt Mengi hervorgebracht hat.
In den nächsten 3 Monaten erwarten euch im Felleshus Performances von Skúli Sverrisson, Saumur, Hildur Guðnadóttir, sowie Ausstellungen, Musik Workshops, Live Filmvertonung und vieles mehr.
[…] in Berlin beheimatet sind, führt die seit Oktober laufende Veranstaltungsreihe wohl dazu, dass Kunst in Berlin und Reykjavik noch stärker zusammenwächst. Die experimentelle Kunst von MENGI in Berlin hat nämlich neben der […]