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(Foto: Leo Ritz)
Messer ist eine Band, die die ungeschliffenen Ecken und rohe Kanten hat, die man als Otto-Normal-Rezipient in weiten Teilen der zeitgenössischen deutschsprachigen Indielandschaft lange vermissen musste. Die Münsteraner setzen gerade zum Sprung aus der Nische an. Interessant sind neben der rauhen musikalischen Vortragsweise die Texte voller Poesie und Protest. Nach dem Konzert im bis zum Einlassstop vollgepackten Hamburger Indra habe ich die Bestätigung dessen erhalten, was schon vorher klar war: Diese Band hat eine Menge zu sagen!
Bei euch weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Vor allem von Hendrik hat man neben der Musik auch schon SPEX Artikel gelesen und Malereien gesehen. Zusammen habt ihr das Magazin 'Das Wetter' (Releaseparty am 18.10 im Cometclub zu Berlin) redaktionell mitgestaltet. Welchen Stellenwert hat da noch die Band Messer? Was machen die Anderen neben der Musik?
Hendrik: Messer steht an erster Stelle, wobei es da keine abgesprochene Hierarchie gibt. Das wird auch so bleiben. Mir geht es bei allem, was ich mache, um einen Ausdruck und ich differenziere kaum zwischen Text und Bild, auch wenn der Modus sich stark unterscheidet. Meine Texte sind aber schnell geschrieben und wo die anderen dann ihren Sound und ihre Techniken ausdifferenzieren, male ich halt ein Bild. Viele Dinge – die wachsende Beachtung der Bilder beispielsweise – haben sich dann ja auch erst über Messer ergeben. Wir vier sind nur einfach sehr unterschiedlich, auch wenn es viele Berührungspunkte gibt – daher ist es nun mal so, dass ich mit meinen Aktivitäten vielleicht etwas mehr wahrgenommen werde. Jeder von uns lebt letztendlich ein Leben und Messer ist ein Teil davon, der im Zusammensein stattfindet.
Und zum Wetter: Da haben wir nur Inhalte geliefert, auf Anfrage. Redaktionell haben wir höchstens den ein oder anderen Tipp gegeben. Das ist erst mal der Raum von Sascha Ehlert, den wir betreten durften.
Philipp: Genau! Mit der allgemeinen Ausrichtung und der weiteren Entwicklung des Magazins haben wir nicht viel zu tun. Das beschränkt sich konkret auf die Texte, die wir da beigesteuert haben. Entsprechend leben wir alle von anderen Dingen als Musik und Schreiben. Ich studiere immer noch, mittlerweile in Hamburg, und habe hier kleine Jobs an der Universität, bin sonst aber sehr perspektivlos. Pascal studiert auch noch, Pogo macht Jugendarbeit, Hendrik arbeitet an der Universität und der Fachhochschule in Münster. Da ist Messer für alle ein gutes Gegengewicht.
Meine besondere Aufmerksamkeit beim Hören eurer Musik bezieht sich weniger auf einzelne Songs, als eher dem musikalischen Gesamtkonzept, das dahinter steht – zu stehen scheint –sprich: Post-Punk anno 2013. Kritiker und Journalisten sehen eine Bewegung, die da mit euch und anderen Bands wie Die Nerven oder Trümmer aufkeimt, teilt ihr diese Wahrnehmung? Sei es durch eine freundschaftliche Verbindung zu diesen Bands oder eine musikalische Ähnlichkeit (die definitiv auch streitbar ist)…
Hendrik: Wir kennen uns alle, besonders Die Nerven stehen uns recht nahe. Da wir bei Messer aber auch ganz unterschiedliche Geschmäcker haben, stehen wir nicht allen Bands gleich nahe, mit denen wir in einen Topf geworfen werden. Ich finde es auch immer dumm, aufgrund der gleichen Sprache einen Referenzrahmen aufzumachen. Da passiert dann schnell so was, wie damals bei der Hamburger Schule: Heute distanzieren sich die einander zugeschriebenen Protagonisten zwar nicht voneinander, wohl aber von dem regionalen Frame. Musik ist international und ich will nicht als Teil von etwas Deutschem wahrgenommen werden. Und zum Genrebegriff: Dem würde ich mich auch nicht unterordnen, wobei Post-Punk natürlich schön offen gehalten ist und wahrscheinlich auch am ehesten zutrifft. Es kann aber auch sein, dass wir total elektronisch werden oder viel noisiger oder total kitschig und poppig. Vielleicht auch alles gleichzeitig. Das einzige, was ich auf die Bewegungsfrage hin antworten kann, ist, dass ich das Gefühl habe, dass viele Leute satt sind an den vielen gefälligen Indie-Bands, die so tun, als sei alles in bester Ordnung, und dass Bands wie Die Nerven, Candelilla, 206 und viele andere das so ähnlich empfinden. So entstehen Verwandtschaften …
Philipp: … und die sind vor allem hinter den Kulissen auch ausschlaggebend. Ich betrachte es als sehr bereichernd, mit diesen Menschen Nächte in Bars zu verbringen, entweder wild zu diskutieren oder sich eben einfach nur auszutauschen: „Wie ist das bei euch? Wie macht ihr das und das?“ Ich denke aber eben auch, dass es doch besser wäre, – vielleicht auch wegen der jüngeren Vergangenheit mit Silbermond, Revolverheld, Juli und so weiter – die Kanäle mit unangepassten Sachen zu besetzen. Bands, die das noch davor versucht haben, singen ja seit Neuestem Sachen wie „Hey, ich bin jetzt alt“ und „Ich verblühe“, es müssen also vielleicht jüngere Menschen ran. Wenn dann Journalisten etwas von Bewegung schreiben, könnte das ja sogar ein ganz gutes Indiz sein, auch wenn für uns der Begriff irrelevant ist: Jede dieser Bands will ja letztlich für sich stehen.
Messer – Neonlicht on MUZU.TV.
Punk war ja bekanntlich mehr Gegenbewegung als Bewegung. Was haltet ihr für besonders ablehnenswert in der Popwelt 2013? Da ist so viel Wut in den Gitarren und Texten.
Hendrik: So ein unreflektiertes Wir-Gefühl, das an vielen Stellen vermittelt wird, eine Identifikation mit Deutschland. Das kotzt mich an. Und dieses Anbiedern auf Kosten eigentlicher, künstlerischer Qualitäten. Es gibt Künstler, die ich interessant fand, die sich aber glatt gemacht haben, um weiter nach vorne zu kommen. So was verstehe ich nicht: Seine persönliche Handschrift aufzugeben, damit jeder lesen kann, was man schreibt? Wenn die Leute teilhaben wollen und wirklich interessiert sind, müssen sie dann die unleserliche Handschrift halt etwas besser in Augenschein nehmen. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man Ambitionen hat, reich zu werden.
Philipp: So ein reines „Dagegen“ ist aber ja auch nicht mehr so spannend, also sozialisationsmäßig natürlich schon, aber man realisiert irgendwann auch, dass im „Nein“ auch ein „Ja“ mit drin sein kann. Wir sind zum Beispiel nicht das, was man als Wutbürger begreift.
Hendrik: Das wäre auch mit das Schlimmste für mich: Messer als Soundtrack der Wutbürger. Da taugt es wohl glücklicherweise nicht zu!
Was findet ihr dagegen richtig gut?
Philipp: Das ist ja ganz klar: Mit der Band unterwegs sein, mit dem Auto auf der Straße, durch andere Städte flanieren und natürlich die Konzerte selbst, das ist für mich genau das, was man „den Traum leben“ nennt und auch das, was ich immer machen wollte und wonach man auch süchtig wird auf eine Art. Das hat jetzt zugegebenermaßen mit der „Popwelt“ nicht viel zu tun. Womit ich aber auch sagen will: Die schafft man sich in manchen Augenblicken ja einfach selber.
Hendrik: Wir lernen total viele Leute kennen, das ist etwas sehr Schönes. Und mir gefällt es, dass wir nicht direkt von der Subkultur geschlossen verstoßen werden, nur weil wir öffentlicher stattfinden. Manche freuen sich richtig, dass wir uns nicht verbiegen und trotzdem Zuspruch bekommen. Die Nörgler gibt es zwar auch, aber damit kann ich ganz gut leben. Meckern ist ja auch immer einfach.
Wie ist eure musikalische Vorgeschichte? Manche von euch haben vorher in Hardcore Bands gespielt, wie kam es zum Wechsel der Stilrichtung?
Philipp: Ich habe das nicht so richtig als Wechsel empfunden. Es sind eben verschiedene Konstellationen, auch wenn Pascal in den letzten Jahren meiner alten Band ja schon dabei war. Hardcore und Punk sind Teile meiner musikalischen Sozialisation. Solche Musik wollte ich damals halt machen. Vor allem die Energie hat mich total gepackt. Gleichzeitig habe ich schon immer andere Sachen gehört. Das waren für mich nie getrennte Welten. Als dann Messer geboren wurde, war es eben diese konkrete Zusammensetzung von Menschen, die auf eine bestimmte Art und Weise an die Sache herangegangen ist. Das musste anders klingen, fast von selbst. Es ging uns um einen Raum, der von Anfang an offener ist, damit es auch mit der Zeit nicht langweilig wird. Trotzdem ist mein Grundimpuls oder der Drang, etwas zu machen, der gleiche geblieben.
Hendrik: Ich singe das erste Mal in einer Gruppe, hatte aber früher mit Pascal und Philipp eine Instrumental-Band. Da ging es aber um was anderes, das fühlte sich auch schön an, aber indirekter.
Hört ihr auch privat am liebsten Post-Punk Bands der Achtziger oder habt ihr diesen Stil unabhängig eurer musikalischen Sozialisation entwickelt?
Hendrik: Klar hören wir so was, aber nicht nur. Ich höre momentan eigentlich nur gegenwärtige Bands, gerade 2013 war ein tolles Jahr in dieser Hinsicht: Dirty Beaches, Nadine Shah, Destruction Unit, Factory Floor, Grant Hart, Merchandise, Gun Outfit, Milk Music… Die Liste an großartigen Neuerscheinungen ließe sich noch weit fortsetzen. Ich glaube, ich mache gleich noch einen Abstecher in den nächsten Plattenladen.
Philipp: Wobei wir im Proberaum aber auch nur selten an deutschsprachigen Achtziger-Post-Punk denken. Da war von Anfang so ein Stichwort wie Sonic Youth entscheidender: aber eher im Sinne einer Methode, nicht unbedingt als Referenz. Was wir so hören, hat zum Teil gar nichts mit Messer zu tun, zumindest auf der Oberfläche. Ich bin zum Beispiel, leider als einziger bei uns, sehr großer Prefab Sprout-Fan.
Hendrik: Ach, komm – schlecht finde ich die auch nicht. Ich bin nur in diesem Fall weniger euphorisch.
Post-Punk dagegen ist immer noch unweigerlich mit dem Begriff der Avantgarde, dem Nicht-auf-der-Stelle-Stehen und Verknüpfungen mit Kunst und intellektuellen Kreisen verbunden. Doch kann man 2013 denn überhaupt noch so etwas wie eine Popavantgarde bilden, dazu mit Musik, die es genau so schon vor 30 Jahren gab? Kann eine Auffassung von Avantgarde verjähren? Kann man mit Blick nach vorne nach hinten greifen?
Hendrik: Avantgarde bedeutet Vorreiter. Dass dann viele hinterherreiten ist schon begrifflich bedingt. Es gibt jene, die einfach bereits Erschlossenes fortführen, und dann eben die, die Vorhandenes aufgreifen, variieren, weiterdenken, mischen. Das kann durchaus avantgardistisch sein. Dirty Beaches und Factory Floor bilden da für mich perfekte Beispiele: Es gibt klare Bezüge, aber es ist etwas völlig Neues, Für-sich-stehendes, was sie machen. Die intellektuellen Kreise stiften sie dabei mit, wenn ihnen der Zugang verwehrt bleibt: Grant Hart kannte William S. Burroughs noch persönlich und ließ sich inspirieren, andere sind dafür zu jung. Schaut man sich dann aber das Milieu um Labels wie Night People Records oder Sacred Bones an, gibt es so was auch 2013 noch. Sich selbst sowas zu erschaffen ist aber kein bewusster Prozess. Unser Selbstverständnis ist ja auch nicht, eine Avantgarde bilden zu wollen, sondern das zu machen, was wir eben machen wollen! Von Avantgarde spricht man ja auch historisch, das ist ja eine Zuschreibung – also lässt sich das jetzt eigentlich gar nicht beurteilen. Nach hinten greifen, um nach vorne zu kommen, das ist außerdem doch eigentlich der kulturelle Modus der Gegenwart. Es stellt sich halt nur die Frage, ob es einem um die Vergangenheit, die Gegenwart oder die Zukunft geht. Mir geht es um alle drei.
Philipp: Ich würde auch sagen, Innovation als ein Vorhaben ist ziemlich hinfällig. Das ist vielleicht mehr etwas, das passiert, was dann hinterher von irgendwem attestiert wird. Es ist eine wunderbar romantische Vorstellung, irgendwas könne aus einem luftleeren Raum entstehen. Gegenwärtig finde ich daher bei Bands so etwas wie eine Haltung interessanter, anstatt dass sie zwanghaft versuchen, innovativ zu sein. Auch deswegen finde ich es eine relativ freche Unterstellung, zu sagen, was wir machen, hätte es schon genau so in den Achtzigern gegeben. Auch auf musikalischer Ebene ergeben sich ja fast zwangsläufig neue Akzente: Ich kenne zum Beispiel in dem Kontext, den du ansprichst, keine Band, die von so einem Bass angetrieben wird, wie Pogo ihn spielt. Der ist halt ein Original, ein Individuum, den gab's noch nicht.
Hendrik: Ja, das fügt sich einfach interessant zusammen, weil Pascal auch eine sehr unübliche, originelle Art hat, seine Gitarre zu spielen. Ich denke aber, wir sind da noch ganz am Anfang und loten gerade erst langsam aus, was noch so geht.
Können wir vielleicht retrospektiv auch etwas lernen und neue Schlüsse ziehen aus den musikalischen Entwicklungen der späten 70er und 80er?
Hendrik: Auf jeden Fall. Ich plädiere da für den Begriff Meta, gegenübergestellt dem unscharfen Retro: Beak> zum Beispiel kommen aus dem Bristol des 21. Jahrhunderts und tragen das Erbe des Krautrock der 1970er Jahre in die Zukunft, machen dabei vieles anders – vielleicht technisch sogar besser – weil sie eben am Archiv gelernt haben, technisch bessere Möglichkeiten haben und aus einer viel souveräneren Position heraus starten. Das will ich aber nicht werten: Ich mag vor allem die unperfekten Dinge, das Fehlerhafte und Brüchige in der Musik, egal von wann sie ist.
Eure neue Single "Im Neonlicht" kündigt euer im November erscheinendes Neuwerk "Die Unsichtbaren" an. Das Stück ist in messerschen Relationen richtig positiv. Habt ihr eure Wut schon ganz ausgeschrien?
Philipp: Ich empfinde das Stück nicht als positiv, sondern im Gegenteil als das vielleicht Erschütterndste. Es ist ja ein Irrglaube, dass sich so was immer über vordergründige Härte artikulieren muss. Da kann man sich ja zum Beispiel mal diverse Youth Crew-Hardcore-Bands anschauen, mit ihren FDP-mäßigen Durchhalteparolen: Das würde man zunächst als wütend und „hart“ betrachten, ist es aber oft gar nicht.
Hendrik: Ja, und der weichste Popsong kann den tiefsten Abgrund in sich tragen. Ich finde auch, dass das Stück etwas Negatives hat, aber dass es dabei doch ambivalent ist. Wir sind eben nicht nur wütend, sondern manchmal auch verliebt, euphorisch, ängstlich, traurig, glücklich. Solange die Welt sich nicht ändert, wird Messer aber sicher auch immer wütend bleiben. Und selbst wenn alles prima wäre auf diesem Planeten, kann man manchmal ja auch immer noch wütend auf sich selbst sein.
Ihr habt vor wenigen Tagen bei einer Party der Jungle World gespielt? Inwieweit hat politisches Bewusstsein Einfluss auf euer musikalisches und textliches Schaffen?
Hendrik: Wir sind sehr politisch, nur äußert sich das nicht so direkt und konkret im Text. Das hat aber Gründe: Ich möchte, dass die Musik anstößt, aber dass das auch noch in 20 Jahren möglich ist. Dass die Jungle World das scheinbar auch so sieht, hat uns sehr gefreut.
Philipp: Und es bot uns gewissermaßen eine Möglichkeit, den Kontext zu verdeutlichen. Explizit politische Lieder sind oft eben nur affirmativ lesbar, das ist langweilig. Wir wollen lieber Reibung erzeugen, Verwirrung statt Klarheit. Aber gerade wenn man nicht explizit politisch schreibt, will man auch nicht vereinnahmbar sein. Wobei ich denke, dass unsere Musik auf einer CDU-Wahlfeier auch nicht gerade gespielt werden würde.
Hendrik: (lacht!) Ich glaube, ich will auf keiner Parteiveranstaltung gespielt werden.
Kann Pop überhaupt Subversionspotential entfalten oder ist er Teil dessen, was er am liebsten kritisiert?
Hendrik: Gute Frage, das ist schwierig. Pop ist eben etwas Lebendiges, das nicht still steht. Subversion wird es also prinzipiell immer geben können. Das Subversionspotential von heute kann aber auch schnell der Slogan der Werbeagentur von morgen sein. Auch im Gentrifizierungsdiskurs zeigt sich ja dieser Teufelskreis, dass eben die Kritiker beispielsweise auf Seiten der Künstler Teil der Mechanismen sind, die letztendlich durch ihre Aufwertung zu etwas geführt haben, das sehr kritikwürdig ist. Unmotiviert, naiv, ohne etwas dafür zu können. Jeder soll ja da leben können, wo er möchte. Die Entwicklungen von etwas Subversivem hin zu etwas Kommerziellem sind mit solchen Bewegungen vergleichbar: Subversion und Avantgarde bedeuten radikale Brüche, die irgendwann nicht mehr zwingend radikal sind und dann eben auch instrumentalisiert werden können. Das ist wirklich komplex. Aber um es kurz zu machen: Da Pop oft noch als etwas Billiges und Minderwertiges angesehen wird, glaube ich, dass dort subversive Momente hervorgebracht werden können. Aber damit geht es schon wieder weiter: „dort“ … Wo ist denn Pop?
Philipp: Ja! Man stellt allenfalls fest: Dieser Pop-Ort ist notwendigerweise vom Leben verschieden, obwohl komplizierte Bezüge bestehen, und dann kommt die Frage nach diesem Subversionsbegriff: Was genau wird denn da durch einen Song subvertiert? Direkte Veränderung führt ein Lied ja nun nicht gerade herbei. Das bleibt ja bestenfalls bei einer ganz persönlichen Auseinandersetzung, die aber natürlich toll ist: Viele Stücke haben mich schon stark geprägt oder mich veranlasst, an anderen Stellen weiterzugraben, die dann wiederum auch jenseits der Musik (oder jenseits dieses Pop-Orts) liegen können. Ich weiß allerdings nicht, ob Subversion in der Kunst das Maß aller Dinge ist. Das ist wirklich schwierig. Wir begreifen uns ja nicht gerade als Pädagogen. Trotzdem darf Musik wettern: Es ist ja nicht unbedingt ein genuines Problem der Musik, dass sie wie alles andere warenförmig verwertet wird. Damit sind wir beim Gesamtzusammenhang und da können wir nun gerade auch nicht helfen.
Hendrik: Oder sagen wir: es ist zumindest ein ziemlicher Drahtseilakt.
Das Album "Die Unsichtbaren" wird am 22.11.2013 erscheinen.
(Marc Augustat)
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