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Metallica

Es ist nicht überliefert, wie der Tennisprofi hieß, der dem jungen Lars Ulrich 1980 bei einem Turnier in Los Angeles seine Grenzen aufzeigte. Fest steht indes, dass Millionen von Metallica-Fans in aller Welt sich bei dem Mann bedanken können. Frustriert von der Erkenntnis, dass sein Talent wohl nicht ausreicht, um es in der Welt der Björn Borgs und John McEnroes zu etwas zu bringen, sattelt der am 26.12.1963 in Kopenhagen geborene Ulrich um: Erste Gehversuche als Schlagzeuger mit der Londoner Band Diamond Head waren erfolgreich verlaufen, und so beschließt der Jungspund eine eigene Band zusammenzustellen, um fortan als Musiker sein Glück zu versuchen. Er geht nach Los Angeles und studiert die Anzeigen in den dortigen Blättern nach interessierten Mitstreitern. Schließlich melden sich der damals 18-jährige James Alan Hetfield (Gesang, Gitarre) und Ron McGoveny (Bass) bei Ulrich. Später kommt noch Dave Mustaine (Gitarre) hinzu, McGoveny wird kurz darauf durch Cliff Burton ersetzt. Die so 1981 entstandene Band Metallica nimmt schon bald eine Vorreiterrolle in der gerade entstehenden Bay Area-Thrash-Szene ein. Nachdem der am 18.11.1962 geborene Kalifornier Kirk Hammett den wegen seiner Drogenprobleme gefeuerten Mustaine ersetzt (letzterer sollte später mit seiner eigenen Band Megadeth für Furore sorgen), setzen sich die nun endgültig formierten Metallica mit dem 1983er Album „Kill Em All“ an die Speerspitze dieses durch brachiale Lärm-Attacken, rapide Tempi-Wechsel, misanthropische Lyrics und eine musikalische Präzision und Verspieltheit fast wie beim Jazz gekennzeichnete Sub-Metal-Genres. Mitbewerber wie Nuclear Assault oder Testament lassen die vier schnell hinter sich. Nachdem das dritte Album, „Ride The Lightning“, in den USA bereits mit Platin ausgezeichnet wird – ein für ein derartiges Randgruppen-Phänomen wie Metal bis dahin ungewöhnlicher Vorgang – erhält die Karriere der Band durch den Unfalltod Cliff Burtons im Jahre 1986 einen herben Dämpfer. Auch wenn Burton es posthum zu einem wahren Kultstatus in Metal-Kreisen brachte, sollte mit seinem Nachfolger, dem ehemaligen Flotsam & Jetsam Bassisten Jason Newstedt, die erfolgreichste Phase in der Karriere Metallicas gerade erst beginnen. Mit dem 1988er „..And Justice For All“, vor allem aber mit dem sogenannten ‚Schwarzen Album’, dem selbstbetitelten Folgewerk, vollzieht die Band eine Abkehr vom reinen Thrash und erschließt sich so neue Hörerkreise. Das Album bietet klassisches Rock-Songwriting mit der Energie des Metal gespielt und enthält mit den Hits wie „Nothing Else Matters“ sogar einige Balladen. „Metallica“ wird mit bis dato 15 Millionen verkauften Einheiten das erfolgreichste Album von Ulrich und Co. und katapultiert die Band in internationale Superstar-Sphären. In den folgenden Jahren wird der Bandname zum Trademark für Massen-verträglichen Metal. Der Tiefpunkt ist nach Meinung vieler erreicht, als die Band 1999 unter der Regie von Michael Kamen ihre Songs mit einem kompletten Symphonieorchester darbietet. Für Metallica bedeutet der Ausflug in die Welt der Klassik nur einen weiteren kommerziellen Höhepunkt. Zwei Jahre später ist es dann wieder Zeit für einen Besetzungswechsel: Jason Newstedt, der sich über seinen geringen Einfluss in der Band beklagt hatte, verlässt die Gruppe, für ihn kommt der ehemalige Suicidal Tendencies- und Ozzy Osbourne-Bassist Robert Trujillo (31). Unterdessen geraten die Arbeiten am neuen Album zur Belastungsprobe: Hobby-Jäger Hetfield unterbricht die Aufnahmen, um seine nicht unerheblichen Alkoholprobleme behandeln zu lassen. Nach einiger Zeit stößt er jedoch wieder zur Band, die mit dem schließlich „St. Anger“ betitelten Dokument dieser Phase eine Rückkehr zu ihren Wurzeln vollzieht und sich so für das neue Jahrtausend positioniert.

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