Touren, touren, touren und obendrein noch die Veröffentlichung des ersten Albums – Mikroboy sind vielbeschäftigt. Trotzdem blieb auf dem Melt! Festival noch Zeit für ein Kurzinterview mit motor.de.
Die Mannheimer Deutschrock-Band Mikroboy veröffentlichte erst vergangenen Freitag ihr Debütalbum. Schlicht und einfach “Nennt es, wie ihr wollt” heißt es und erfreut sich außerordentlich positiver Presse. Motor.de traf Sänger Michi und Keyboarderin Annelie zum Interview über Oasis, Hamburger Schule und den Stolz von Mutti.
Motor.de: Hallo Michi, hallo Anneli. Ihr habt gerade den Festival-Samstag auf der zweit-größten Bühne hier beim Melt! eröffnet. Wart ihr privat schon mal hier?
Michi: Also ich war noch nie hier. Sämtliche Freunde meinten aber schon, dass es unglaublich sein soll. Die Location ist umwerfend, gerade wenn es dunkel wird…
Anneli: (nickt zustimmend)
Motor.de: Seid ihr zufrieden mit eurem Auftritt?
Michi: Ich glaube, man ist nie so richtig zufrieden. Es gibt immer was, woran man arbeiten und feilen kann. Das ist auch gut, weil man dadurch in Bewegung bleibt.
Motor.de: Mikroboy wurde 2006 von Andreas Weitzel, Florian Baum und dir, Michi, gegründet. Nun bist nur noch du im Boot. Wie kam es dazu?
Michi: Nunja, wir hatten Lust auf ne Band, eigentlich war es aber auch ein Soloprojekt von mir. Irgendwann wurde alles zeitintensiver und nahm seinen Lauf. Jeder musste seine eigenen Prioritäten setzen. Streit oder Ähnliches gab es nie.
Motor.de: Euer Debüt-Album heißt „Nennt es, wie ihr wollt“. Habt ihr im Proberaum gesessen und euch nicht einigen können, sodass am Ende dieser Titel rauskam?
Michi: (lacht) Es war ein bisschen von Allem. Es wurde immer ein wenig diskutiert, und wenn einer eine Idee hatte, fanden es die Anderen nie ganz so gut.
Anneli: Jeder hatte seinen Favoriten….
Michi: Genau! Und dann kam das Management und meinte „Ach, nennt es doch wie ihr wollt!“. So kam uns erst dieser Gedanke und uns fiel auf, dass wir damit einiges verknüpfen konnten. Das ist auch nicht so einfach. Die Musikindustrie erwartet ja förmlich, dass man für alles einen passenden Namen findet, der dann immer gleich in eine bestimmte Schublade passen muss. Und darauf haben wir keine Lust.
Mikroboy im Studio
Motor.de: Bleiben wir gleich bei den Schubladen. Ersten Rezensionen zufolge klingt euer Debüt-Album nach typisch „Hamburger Schule“. Ihr werdet mit Bands wie Kettcar und Tomte verglichen. Könnt ihr euch damit identifizieren?
Michi: Also schlimm finde ich das nicht. Wenn man selbst mittendrin steckt, kann man das aus den eigenen Reihen schlecht beurteilen. Das überlassen wir gern Anderen. Wir versuchen jedenfalls nicht, wie Kettcar zu klingen.
Anneli: Wirklich bewusst gehen wir mit dem Thema gar nicht um.
Motor.de: Oasis ist ja der diesjährige Headliner des Melt!-Festivals. Auch für euch?
Anneli: Ich freue mich, dass sie hier sind, aber andere Bands finde ich interessanter. Auf Phoenix oder The Whitest Boy Alive bin ich sehr gespannt.
Michi: Oder This Will Destroy You, gestern Abend.
Motor.de: Den Rest des Jahres seid ihr auf Tour unterwegs: Dockville in Hamburg, Omas Teich-Festival, etc… und euren Abschluss spielt ihr dann in eurer Wahlheimat Mannheim.
Anneli: Ja, wir haben dort alle studiert und drei Jahre lang gewohnt, daher verbinden wir mit dieser Stadt natürlich sehr viel.
Michi: Wir haben uns dort kennengelernt und hatten eine gute Zeit.
Mikroboy beim Melt! – Gefangengenommen von motor.de
Motor.de: Und eure Familien kommen noch immer stolz zu euren Konzerten?
Michi: (schaut zu Anneli) Ich glaube deine waren mal da, oder?
Anneli: Ja…
Michi: Aber Mama ist natürlich stolz.
Motor.de: Noch kurz zu eurem privaten Musikgeschmack: Was war die letzte CD, die ihr gekauft habt?
Michi: Meine letzte ist von ClickClickDecker.
Anneli: Bei mir ist es Portishead.
Interview: Sebastian Wiczak
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