Was haben die Arctic Monkeys, The Long Blondes und Joe Cocker gemeinsam. Richtig! Sie kommen alle aus der britischen Arbeiterstadt im Herzen Englands Sheffield. Früher wurden hier Scheren und Messer hergestellt, heute sorgen kleine grüne Männchen in unterirdischen Fabriken für die Herstellung toller Musiker. Keine Stadt (vielleicht noch New York) kommt derzeit mit soviel neuer guter Musik auf die Menschheit angerauscht, wie Sheffield. Neuste musikalische Endproduktion, die für großes Tohuwabohu in den einschlägigen Meinungsbildungs-Blättern Englands sorgt, hört auf den Namen Milburn. Vier Jungs, die in Greenys Kindermädchen Loft sowie am Wochenende in Papa Carnalls Büro anfingen, Musik zu machen. Vier Jungs, die weit unter 20 Jahre alt waren, als sie anlässlich eines 40. Geburtstags in der Stadthalle von Sheffield ihren ersten Auftritt spielten.
Begonnen hat alles in der Schule bzw. im gemeinsamen Fußballverein. Dort trafen sich Joe Carnall (Frontmann, Gesang, Bass), Tom Rowley (Gitarre), Louis Carnall (Gesang, Gitarre) und Joe “Greeny” Green (Schlagzeug). Zusammen frönt man seitdem die eine große Leidenschaft, den Britpop. Mit ihrer Sheffielder Rotzfrech-Indie-Weiterführung und „Hau drauf und blas mit einer Oasis-Coolness die vorderste Konzert-(Girl-)Reihe um”-Rock’n’Roll etablieren sich Milburn schnell in der Sheffielder Musikszene und spielen nach besagtem Auftritt in Folge zwei ausverkaufte Konzerte im lokalen „The Boardwalk“. Im Frühjahr 2006 folgt eine Europa-Tour mit den frisch gehypten Arctic Monkeys.
Im Oktober 2006 erscheint das Debütalbum „Well Well Well“. Ein Album, dass die indieverwöhnten Ärsche vom Konzert wieder auf die Tanzfläche zerrt. Ihre Single „Send In The Boys“ stürmt von den Inseldiscotheken geradeaus in die Charts bis auf Platz 22. „Zwischenzeitlich gingen so viele Platten weg, dass sogar Platz 13 möglich gewesen wäre”, berichtet Milburn-Gitarrist Tom Rowley.
Als Einflüssen zählen die Jungspunde so unterschiedliche Namen wie Rod Stewart, Bedouin Soundclash oder Dr. Der auf. Ein klarer Gegensatz zum eigenen Soundkosmos irgendwo zwischen den Arctic Monkeys und Razorlight.
Hans Erdmann
Nachtrag: Am zweiten April 2008 verkündete die Band offiziell ihre AUflösung.
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