Das Duo um die beiden Münchner Freunde Mathias Neuhauser und Michael Meinl hat bereits mit den beiden Vorgängerscheiben “Nice Mysterious Heavy Stuff” (1997) und “Slow E-Motion Sight Seeing” (1999) herrliche Kleinode in Sachen atmosphärischer, zeitloser Pop vorgelegt, doch scheinen diese zwei Langrillen lediglich die Vorarbeit gewesen zu sein für “NARCOTIC WIDE SCREEN VISTA”, Millenia Novas Meisterstück.
“Wir erkennen uns in jedem Lied perfekt wider. Dass dieser Blick in unsere Seele sehr viel Melancholie zeigt, war uns zunächst gar nicht recht bewusst. Doch es ist wahr! Zwar hören wir nicht sehr viel Musik in unserer Freizeit, doch wenn, dann sind es Sachen wie Coldplay, Radiohead oder Tears For Fears, auch Soundtracks etwa von Henry Mancini und gar Supertramp oder XTC. Alles nicht sehr fröhliches Zeug, aber eben voller Atmosphäre. Darum geht es uns auch bei der eigenen Musik.”
Exakt diesen Anspruch verfolgten Mathias und Michael bereits seit der Gründung von Millenia Nova im Jahr 1996. “Mathias wurde mir von einem gemeinsamen Freund vorgestellt”, erzählt Michael über das erste Treffen des Kreativ-Duos, “wir haben zusammen an einem Werbejingle geschuftet. Dabei reifte eine tiefe Freundschaft zwischen uns heran und der Entschluss, eine Band zu gründen. Zwar kommen wir musikalisch aus komplett verschiedenen Richtungen, ich etwa war bis dahin in der House- und Techno-Szene zu Hause, während Mathias sich für Ska, Punk und später Pop begeistert hat. Doch vermutlich erzeugt genau eine solche kontroverse musikalische Vergangenheit jenes kreative Spannungsfeld, das den Millenia Nova-Sound zu etwas Besonderem, Eigenständigem macht.”
Inzwischen sind Mathias und Michael dicke Kumpels geworden, die sich einer permanenten kreativen Symbiose aussetzen. Was dazu führt, dass jedes ihrer drei Alben zwar über einen originären eigenen Klang verfügt, sich Millenia Nova dennoch mit jeder Produktion eine neue Dimension erschlossen haben. “Uns war es etwa bei “NARCOTIC WIDE SCREEN VISTA” wichtig”, erklärt Mathias Neuhauser, “dass die CD international klingt, sie soll eine musikalische Visitenkarte für die ganze Welt sein.” Dieser Anspruch ist erfüllt worden: “NARCOTIC WIDE SCREEN VISTA” umarmt den Hörer, weltweit, so sachte wie bestimmt, und lässt ihn nicht mehr los. Nie mehr.
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