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Nachdem der unter dem bürgerlichen Namen Dominic Salole in Kanada geborene Mocky in den letzten Jahren durch ganz Europa getourt ist, veröffentlicht er nun mit „Navy Brown Blues“ sein drittes Solo-Album. Mocky, bekannt für seine soulige, genreübergreifende Musik und seine existentiellen und sensiblen Lyrics, legt auf seinem neuen Album den Laptop (den er noch auf dem Cover des Vorgängers „Are+Be“ in Händen hielt) zur Seite und hat eine umwerfende Platte produziert, die er erstmals auch mit großer Besetzung live umsetzen wird: „Bereits mit 14 habe ich mein Schlagzeug Backstage in einer Hockey-Tasche in Jazzclubs geschmuggelt, weil ich noch zu jung war um offiziell dort mitzuspielen“, so Mocky, „und jetzt ist für mich die Zeit gekommen, die akustischen Instrumente zurück in die elektronische Musik zu schmuggeln!“
Mocky hat es 1999 von Kanada nach Europa zu seinen Freunden Gonzales und Peaches verschlagen, mit denen er in Kanada bereits in der legendären Band „The Shit“ (deren Song „Animal“ sich in einer neuen Version auf „Navy Brown Blues“ wieder findet) zusammengespielt hatte. Er releaste einige 12’’es und Remixe und spielte Bass in der Band des Mercury Prize Gewinners und Tabla Maestros Talvin Singh. 2001 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum „In Mesopotamia“ und um das Album zu promoten veranstaltete er eine Tour durch die Zoos der europäischen Hauptstädte. Die Tour half ihm, seinen ganz eigenen Sound zu finden. „Affen können ein extrem anspruchsvolles Publikum sein“, so Mocky heute. Überhaupt scheint die Suche nach einem „eigenen Sound“ für Mocky von grundlegender Bedeutung zu sein. Seine gemischte jemenitisch/britische Herkunft und seine Familie von Schriftstellern und Philosophen (sein Großvater hat das Buch „In Mesopotamia“ geschrieben auf das sich der Titel seines Debutalbums bezieht) lässt Mocky jedenfalls immer wieder eine existentielle Frage musikalisch formulieren: “Wer sind wir?“.
Der Erfolg seines Hits „Sweet Music“ im Jahr 2004 führte zum Signing bei Four Music und seinem zweiten Album “Are + Be”. Das Album untermauerte seinen Ruf als Underground Pop-Phänomen. Mit Songs wie „Mickey Mouse Muthaf”#*as” und dem legendären Google-Video ist er sogar nur knapp einer Klage des Disney-Konzerns entkommen. Ein anderer Schlüsseltrack des Albums „How Will I Know You“ featurte Jamie Lidell und markierte den Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit der beiden Künstler/Produzenten, die auf „Navy Brown Blues“ nicht zuletzt bei Jamies beseeltem Falsett-Vocals für den Song „In The Meantime“ eine eindrucksvolle Fortsetzung findet. Neben dem Briten war auch wieder Mockys Weggefährte Gonzales mit von der Partie – er arrangierte und spielte einige Songs live mit Mocky in einem Pariser Studio ein. Die Gesangsaufnahmen für die erste Singleauskopplung des Albums „Fightin’ Away The Tears“ mit der kanadischen Sängerin Feist fanden ebenfalls in Paris statt während Mocky den Rest des Albums in seinem neuen Kreuzberger Hinterhof-Studio produzierte. Taylor Savvy komplettiert auf dem Song „Elementary“ das Gesangs-Triumvirat, das in genau dieser Zusammensetzung bereits auf „Are + Be“ zu finden war.
„Navy Brown Blues“ atmet Mockys musikalischen Erfahrungen der letzten 3 Jahren, die ihm neben den regelmäßigen Kooperationen mit seinen Landsleuten und seiner alltäglichen Arbeit mit Berliner Underground-Künstlern ständig neue Aufträge einbringen: nachdem Mocky bereits mit Jamie Lidell dessen Album „Multiply“ co-geschrieben und co-produziert hatte, übernahm er unlängst die musikalische Regie des Debütalbums der schwedischen Sängerin Soffy O. und spielte in Paris auf einigen Stücken des nächsten Jane Birkin Albums.
Trotz des musikalischen Multitaskings als Solokünstler, Songwriter, Produzent und Remixer ist Mocky mit „Navy Brown Blues“ sein bislang persönlichstes und zugänglichstes Album gelungen. Und mit „Navy Brown“ hat Mocky kurzerhand sogar eine neue Farbe erfunden um das vorherrschende Schwarz/Weiss-Denken aus den Angeln zu heben. 2006 wird Mocky jedenfalls seinen Laptop ganz altmodisch wieder zum checken seiner Emails verwenden – und nicht mehr zum Musik machen. Und wird sein Album mit der Navy Brown Blues Band live zu echtem Leben erwecken.
Discographie:
Alben:
2006 Mocky – Navy Brown Blues
2004 Mocky – Are + Be
2003 Mocky – In Mesopotamia (JD Slazenger version)
2002 Mocky – In Mesopotamia (original version)
Singles:
2006 Mocky feat. Feist – Fighting Away The Tears
2004 Mocky feat. Taylor Savvy – Catch A Moment In Time
2004 Mocky feat. Jamie Lidell – How Will I Know You
2004 Mocky feat. Ad Hawk – Mickey Mouse Muthaf****kers
2003 Mocky – Sweet Music
2003 Mocky – Munky C Munky Do
2003 Mocky – You’re Not Crazy
2002 Mocky – Soul Control EP
2002 Mocky – Me So Funky
Productions, Compositions + Features appear on:
2006 Soffy O – TBA
2005 Jamie Lidell – Multiply
2005 Kevin Blechdom – Eat My Heart Out
2005 Puppetmastaz – Creature Shock Rock Radio
2005 Studio R – Clapz
2003 Gonzales – Presidential Suite
2002 Puppetmastaz – Zoology
2002 Gonzales – The Entertainist
Remixes appear on:
2005 Feist – Inside & Out
2004 Feist – Mushaboom
2004 Husky Rescue – Summertime Cowboy
2003 V.A. – Cinemix
2003 Isolée – It’s About
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