Wir waren gestern im Kino bei “Kurt Cobain – Montage Of Heck”. Hier unsere 5 Dinge, die ihr und wir, vorher nicht über den Nirvana Frontmann wussten.
1. Er hat gezeichnet und das sogar sehr gut. Der Film zeigt unzählige Bilder Cobains – von den ersten kindlichen Kritzeleien über aufwändige Gemälde, bis zu den Illustrationen seiner Tagebücher. Sie alle schwanken zwischen naivem Humor und kaum erträglicher Grausamkeit.
2. Die Geschichte Nirvanas ist in seinen Aufzeichnungen akribischer dokumentiert, als man sich vorstellen kann. Wegbeschreibungen zu Konzerten, Ausgaben der Band von Instrumenten bis Schlafplätzen, die Suche nach Proberäumen und die detaillierte Planung der Bühnenshow möchten nicht ganz in das “whatever – image” der Band passen.
3. Kurt war witzig. Die Privataufnahmen aus dem Archiv von Courtney Love und Frances Cobain zeigen einen albernen aber intelligenten Mann, der sich selber (zumindest nicht immer) nicht so ernst nahm, wie man annehmen möchte.
4. Die Cobains wurden Opfer einer skrupellosen und sensationssüchtigen Medienkampange. Details über ihr Privatleben wurden nicht nur in der Boulevardpresse aufs Übelste breitgetreten, auch die Musikpresse beteiligte sich an den Spekulationen über Kurts psychischen Zustand und vor allem seinen Umgang mit Drogen.
5. Nirvana haben Interviews gehasst. Amüsiert sieht man den Kollegen von damals dabei zu, wie sie sich abmühen, der Band ernsthafte Aussagen abzupressen, oder sie dazu zu bringen, ihre Musik zu erklären.
“Montage Of Heck” ist nicht der schockierende Enthüllungsfilm, als der er im Vorfeld teilweise angekündigt wurde. Er ist allerdings ein authentisches Porträt eines tief zerrissenen Mannes, das vor allem durch die Verwendung von privatem Videomaterial der Familie Cobain und die durch Animation zum Leben erweckten Skizzen und Illustrationen Cobains einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
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