In Leipzig findet mit dem “Campusfest” das größte Studentenfestival Mitteldeutschlands statt und natürlich lässt sich auch motor.de diese Party nicht entgehen.
Wir waren in selbstloser Mission für euch beim Leipziger Campus Festival vor Ort und haben das rege Treiben beobachtet. “Beweg dich, Beweg was” lautete das diesjährige Motto aber aufgrund der vielen Besucher war das mit der Fortbewegung auf dem Campus der Sportfakultät am späteren Abend gar nicht mehr so einfach. Das zeigt aber nur, wie beliebt diese Veranstaltung bei den Leipziger Studenten und sonstigen Besuchern ist. Im Folgenden findet ihr einige Impressionen vom Treiben sowie Fotos von den Acts, die aufgespielt haben. Außerdem hatten wir die mexikanische Ska-Band Panteon Rococo und die Kemptener Stilmixer Rainer Von Vielen im Interview. Beide Bands traten auf unsere Initiative hin sogar in einem kleinen Fußballspiel gegeneinander an. Wie es ausgegangen ist werdet ihr ebenfalls bald an dieser Stelle erfahren. Vorab nur soviel: Das Ergebnis wäre nicht unbedingt ein gutes Omen, sollten Jogis Jungs bei der WM auf Mexiko treffen.
Auch die Indie-Band The Ghost von den Färöer-Inseln hatten wir im Gespräch und erfuhren unter anderem einiges darüber, wie logistisch schwierig und teuer es für Jugendliche von den Färöer-Inseln ist, ihre Lieblingsbands einmal live zu sehen. Auf dieses Interview könnt ihr euch also ebenfalls freuen. Jetzt aber erstmal viel Spaß mit unseren Blog-Einträgen vom Leipziger Campusfests 2010.
MITTWOCH
Am späten Nachmittag herrschte nur auf der Bühne geschäftiges Treiben. Erst gegen 19 Uhr begann sich das Gelände zu füllen. Wir nutzten die Zeit und griffen uns die Jungs von Panteon Rococo und Rainer Von Vielen und ließen sie im ultimativen Deutschland – Mexiko-Match antreten. WM war gestern…
Beide Bands zeigten großen Einsatz….
…und sportliche Fairness. Das Ergebnis und die Video-Aufzeichnungen des Spiels bekommt ihr in den nächsten Tagen nachgereicht.
Dann mussten die Kemptener auf die Bühne und heizten die Menge für den Main-Act des Abends an, auf den sie schon beim Fußballspiel getroffen waren: Panteon Rococo
Die genossen mit uns ihre Zeit auf den Wiesen des Richard Wagner-Hains, wo sie uns einige Fragen über die Tour mit den Ärzten und die politische Situation in ihrem Heimatland beantworteten.
Danach trafen wir uns mit The Ghost, einer aufstrebenden Indie-Band von den Färöer Inseln. Trotz Verspätungen beim Soundcheck und mit knurrendem Magen erzählten sie ganz entspannt von ihrem Heimatland und ihrem Debüt-Album “War Kids”.
Auch Live wussten die vier Färoer durchaus zu überzeugen, hatten aber das Pech, dass zeitgleich auf der Hauptbühne Panteon Rococo ein riesiges Ska-Feuerwerk abbrannten.
Auch das übliche Hinsetzen-und-auf-Kommando-aufspringen-Spiel funktionierte fantastisch. Zusätzlich holten die Jungs noch weibliche Zuschauer auf die Bühne, die die Performance mit ihrer Mexikanischen Flagge sehr anschaulich unterstützten.
Danach verabschiedeten sich die Mexikaner von einem verschwitzten, aber glücklichen Publikum.
Auch heute sind wir wieder vor Ort und werden alle Impressionen des diesjährigen “Campusfests” sammeln. Außerdem sind wir mit Jahcoozi zum Gespräch verabredet. Morgen gibts dann den Nachtrag zum heutigen Abend und im Laufe der nächsten Woche folgen alle Interviews. Viel Spaß Euch heut mit den Hidden Cameras, dem Pillow Fight Club und Ja, Panik!. Wir sehen uns.
DONNERSTAG
Campusfest, Klappe die Zweite. Nach dem tollen ersten Tag am Mittwoch war klar, dass es schwierig werden würde, partytechnisch noch eine Schippe drauf zu packen. Jedoch wird wohl auch der zweite Tag des Events allen Besuchern in positiver Erinnerung bleiben. Erneut konnte man sich über perfektes Wetter freuen und die Live-Acts waren stilistisch ebenso abwechslungsreich wie am Vortag. Viel Spaß mit den gesammelten Eindrücken.
Pünktlich um 19.30 Uhr stand die Kleingeldprinzessin aus Berlin auf der Bühne und eröffnete den Abend mit tiefgründigen Texten gepaart mit Akustikgitarre.
Schon zu diesem Zeitpunkt war der Campus gut gefüllt.
20 Uhr, aber immer noch strahlender Sonnenschein, der uns teilweise ordentlich die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Wir trafen uns mit der Berliner Dubstep-Electronica-Reggae-Band Jahcoozi. Mit Soundmaster Oren und der charismatischen Frontfrau Sasha plauderten wir über das aktuelle Album “Barefoot Wanderers”, die deutsche Musikszene und die Vorzüge von Berlin. Das Interview könnt ihr kommende Woche bestaunen. Stay tuned!
Pillow Fight Club bereiten sich auf ihren Auftritt vor. Die Band trat mit einem Interims-Bassisten auf, da Stammmitglied Isa kurzfristig ausfiel – gerockt haben sie später trotzdem.
Je später es wurde, desto größer wurde das Gedränge auf dem Gelände. Aber nicht nur draußen war der Auflauf groß…
…auch in der Ernst-Grube-Halle reihten sich Flip-Flops an Flip-Flops. Dort, wo sonst Hand- oder Basketball gespielt wird, konnte zu elektronischen Beats das Tanzbein geschwungen werden – und das bei gefühlten 70 Grad.
Diskursrock made in Austria auf der Main Stage: Ja, Panik heizten dem Studentenvolk mit frechen Slogans ordentlich ein.
Alles hin, hin, hin: Mit Inbrunst schrie Frontmann Andreas Spechtl seine Parolen…
…in den glasklaren Abendhimmel von Leipzig.
Finaler Act auf der Hauptbühne waren The Hidden Cameras aus Kanada. Der Platz auf der Bühne reichte für das große Musikerkollektiv gerade so aus.
0.45 Uhr. Zurück in die Großraumsauna Grube-Halle: Mittlerweile standen Jahcoozi auf der Bühne und brachten mit donnernden Beats den Saal zum Beben. Die Hitze war dem Duo nicht anzusehen – denn Jahcoozi treten auch schon mal in einer stickigen Dönerbude auf.
Abgerundet wurde der sehr basslastige Sound der Band durch Trompeteneinlagen von Sasha. Nach der Show von Jahcoozi feierte man schließlich noch einige Stunden zu Musik aus der Konserve. Dann war es aber auch für uns Zeit, unsere Banner einzurollen und erschöpft aber glücklich den Heimweg anzutreten.
Unser Fazit:
Man kann den Organisatoren des Campusfests, namentlich dem StuRa der Uni Leipzig, wirklich nur gratulieren, dass sie es erneut geschafft haben, so ein tolles Festival auf die Beine zu stellen. Bei einem solch abwechslungsreichen Programm an Live-Acts, Sportveranstaltungen sowie kulturellen und politischen Angeboten, dürfte jeder Besucher auf seine Kosten gekommen sein. Da selbst das Wetter an beiden Tagen so toll mitgespielt hat, kann man also von einer rund herum gelungenen Veranstaltung sprechen. Wir jedenfalls, kommen auch im nächsten Jahr gerne wieder.
Vom Campusfest 2010 berichteten Christoph Berger, Thomas Kasperski und David Rätsch.
Photos: Christoph Berger & David Rätsch
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