Neil Young, auch bekannt als der “Godfather of Grunge”, hat gestern ein neues Studioalbum mit dem Titel “Le Noise” veröffentlicht. Das wievielte es nun in seiner Diskografie sein mag, wird langsam müßig zu zählen – Wikipedia verzeichnet über 30 Studioalben.
Sehr schön ist, dass mit Young es mit dieser Platte endlich schafft, seinen grau bewölkten Releasehorizont aufzureißen – nach einigen veröffentlichten Grenzwerten (wir erinnern uns an “Greendale”, “Are You Passionate” oder auch das undefinierbare “Chrome Dreams II”) richtet “Le Noise” nun wieder den Bühnenscheinwerfer auf eine mächtige Verstärkerwand und einen Gitarristen, der auch mit fast Mitte 60 noch nicht an die Beendigung seiner Rockkarriere denkt. “Le Noise” erweckt stellenweise Erinnerungen an die alten Overdrivekanäle aus “Weld”-Zeiten und überzeugt mit einer Atmosphäre, wie man sie auf seinen Alben schon lange nicht mehr zu spüren bekam. Sicher geht es auch hier ein wenig gesetzter zu, jedoch bekommt man nicht den Eindruck, er hätte keine Energie mehr. Ganz im Gegenteil – er weiß genau was er tut und vor allem will. So klingt es teils nach Experiment, teils nach ausgeklügeltem Masterplan und in der anderen Ecke wieder verspielt und frei von jeglichen Zwängen – mit spartanischer Besetzung dafür aber einer Menge an Watt hinter dem Rücken huldigt er noch einmal den alten Zeiten, die ihm seinen Titel einbrachten. Young ist wieder zurück, hoffentlich ist es nicht das letzte Mal.
Cover von “Weld” (1991)
Einen Gesamteindruck kann man sich Dank NPR an dieser Stelle machen: »hier steht das gesamte Album als Stream zur Verfügung.
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