(Foto: Anna Webber / Partisan Records)

Der Verlauf eines Interviews mit dem Frontmann der amerikanischen Folk-Rock Band Deer Tick ist genauso ungewiss, wie ein Trip auf bewusstseinserweiternden Substanzen. Entweder es wird zu einem unvergesslich geilen Erlebnis, weil er gut drauf – sprich etwas angeduselt – ist oder es endet in einer totalen von Schweigen geprägten Katastrophe. Wir wussten worauf wir uns da einlassen und waren bereit, das Risiko (sogar live vor der Kamera) einzugehen. 

Am 4. Oktober trafen wir also John McCauley und seinen Band Kollegen Ian O'Neil. Leider hätten die Voraussetzungen für ein gutes Gespräch an diesem Tag nicht schlechter sein können: Das letzte Konzert ihrer Europa Tournee, ein neuer Club, in dem noch nicht alles so reibungslos lief, wie es hätte laufen sollen und ein endlos langer Soundcheck. Doch nach einem wohltuenden Bier und einer kurzen energiegeladeneren Acoustic Session, verschwanden wir schließlich mit den sichtlich ausgelaugten Herren ins Hinterzimmer des Imperial Clubs. Zu bequatschen gab es ja eigentlich genug. Immerhin veröffentlichten die bekennenden Alkoholliebhaber gerade eben ihr fünftes Studioalbum mit dem bezeichnenden Titel "Negativity". Ein Omen? Gut möglich. Dennoch gelang es und nach anfänglichen Motivations-Schwierigkeiten aber doch noch den guten Mann aus der Reserve zu locken. So sprachen wir über Braking-Bad-Visionen, seine Hassliebe zum Valentinstag und wie es ist, seinen Vater im Knast zu besuchen.