Und wieder ist eine Woche vorbei! Plattenfreitag #2 steht an. Dieses mal haben wir uns mit Robert von Bis auf’s Messer getroffen. Neben einem gut sortierten Mailorder betreibt er seit 2006 gemeinsam mit Stefan auch einen kleinen Laden in der Marchlewskistraße. Was uns Robert über den Alltag als Plattenladenbesitzer so erzählt hat, lest hier hier:
Irgendwelche lustigen Geschichten?
Boah, nicht das ich wüsste. Hin und wieder rufen Leute an und denken, wir wären ein Messer-Laden aber ansonsten eigentlich nichts, wo ich sage das wäre herausragend.
Wie seit ihr denn auf die Idee gekommen einen Plattenladen zu eröffnen?
Den Laden haben wir 2006 aufgemacht, zuvor war’s nur ein Mailorder. Für uns war es auch eher ein Hobby. Dann waren wir Beide an einem Wendepunkt im Leben. Wir waren beide fast fertig mit dem Studium und wussten, dass das was wir studiert haben nicht unsere Zukunft sein soll oder wird. Deshalb haben wir dann auch eher Spontan beschlossen, einen Laden aufzumachen.
Wie lief das dann?
Im Prinzip hatte sich das innerhalb von ein, zwei Monaten erledigt. Wir hatten ja durch den Mailorder schon eine Menge Zeug. Der Laden hier war vorher das Atelier von meinem Vater, deshalb wussten wir eben auch, dass der Laden frei war. Innerhalb von einem Monat war dann der Laden sozusagen hier eröffnet. Das ging relativ schnell, wenn ich so darüber nachdenke.
Wer kommt denn in euren Laden?
Laufkundschaft gibt es relativ wenig, ist eben keine Fußgängerzone. Leute die hier reinkommen die wollen dann auch gezielt zu uns. Ein paar Stammkunden haben wir natürlich, es kommen aber auch viele Touristen, die über Jahre bei uns bestellen und dann eben vorbeikommen, wenn sie in der Stadt sind. Die meisten Leute kommen aber wirklich gezielt zu uns und wissen auch schon was sie suchen und was sie hier erwartet. Das was sie hier bekommen, bekommen sie woanders eben nicht so schnell oder nicht so einfach.
Was unterscheidet euch denn von anderen Läden?
Bei uns bekommt man Platten, die man in anderen Läden vielleicht nicht findet. Wir haben viele kleine Labels und unbekanntere Sachen, die nur in 300er oder 500er Auflagen erschienen sind. Wir haben relativ wenig Mainstream-Sachen, eben kaum Universal-Veröffentlichungen oder die neue Beatsteaks. Wir haben eher so ausgesuchtere Sachen aus allen Musikrichtungen. Indie, Noise, Garage, Soul, Weltmusik, Punk – also schon recht breit gefächert aber schon eher speziellere Sachen. Ab und an gibt’s auch mal ein bisschen größere Sachen, der Großteil sind aber Leidenschaften.
Unser Fazit:
Ein Laden für leidenschaftliche Vinyl-Freaks. Viele aussergewöhnliche Platten, die man im nächsten Plattenladen um die Ecke wohl nicht bekommt. Große Veröffentlichungen sucht man hier aber wirklich, größtenteils, vergebens. Weiter nicht schlimm, schließlich überzeugt das Sortiment und auch die Lokalität auf ganzer Strecke. Ein Laden zum Wohlfühlen!
Was hört Robert privat? Was verkauft sich gerade gut? Hier hört ihr es!
Marchlewskistraße 107
10243 Berlin
Mo. – Fr. 11°° – 20°°
Sa. 11°° – 18°°
[…] uns auch nicht lange mit geschehenem auf, sondern richten den Blick nach Vorne. Nach Vopo Records, Bis auf’s Messer und Dodo Beach, ist heute Andreas’ kleiner Laden in Berlin-Friedrichshain im Plattenfreitag […]