Viel wurde zu der Veröffentlichung von “The Colour Of Snow” diskutiert. Noch viel mehr wird jetzt über den Nummer-Eins-Hit “Allein, Allein” geredet. Man findet begeisterte neue und zum Teil enttäuschte alten Fans. Beleidigende Hater blogen, Stefan Raab Trailer laufen, YouTube Klicks steigen.
Zeit in diesem Wirrwarr die Künstler selbst zu Wort kommen zu lassen. Polarkreis 18 schickten ihren Drummer Christian Grochau als Repräsentanten, um der motor.de Redaktion in einem kurzen Interview Rede und Antwort zu stehen.
motor.de:
Erstmal Glückwunsch zur aktuellen Platzierung. Wie fühlt man sich jetzt so an der Spitze der deutschen Charts? Habt ihr mit einem solchen Erfolg gerechnet?
Christian:
Vielen Dank für die Blumen. Wir freuen uns natürlich riesig, gleichzeitig ist das Ganze aber auch sehr abstrakt und unwirklich. Du siehst es in den Medien und denkst Dir, Wahnsinn, das sind wir. Was den Chart-Erfolg angeht, waren wir durch unser Management etwas vorgewarnt. Von dort wurde uns bereits letzte Woche die bevorstehende Platzierung signalisiert.
motor.de:
Nicht nur bei motor.de wurde euer aktuelles Album sowie die Single “Allein, Allein” sehr kontrovers diskutiert. Teilweise wird euch, insbesondere vor dem Hintergrund des jetzigen Erfolges ein gewisses Kalkül auf Massenkompatibilität unterstellt. Was ist dran an solchen Behauptungen?
Christian:
Unser grundlegendes Ziel war es, ein gutes zweites Album zu produzieren, ohne einen Gedanken an Charts oder Massengeschmack zu verschwenden. Das Besondere sind diesmal die klaren Strukturen, auf die wir in den Stücken Wert gelegt haben. Beim ersten Album haben wir sehr auf Sounds geachtet. Diesmal wollten wir eher Lieder als Tracks schreiben.
motor.de:
Und was sagst Du nun zu der Pro-Contra-Debatte, wie sie auch bei uns geführt wird?
Christian:
Generell erleben wir es schon so ähnlich. Das zweite Album polarisiert stark und man kann es nicht allen recht machen. Wenn man aber Statements wie “Seele verkauft” liest, dann tut das weh. Natürlich machen wir Popmusik, insbesondere “Allein, Allein” ist ein großer Popsong, aber unsere Herangehensweise war es nicht, Charterfolge zu schreiben. Es ist unsere Musik, mit Herz gemacht.
motor.de:
Und wie geht es jetzt weiter?
Christian:
Zunächst freuen wir uns auf die bevorstehende Tour. Dafür müssen wir auch noch etwas proben. Ansonsten werden sich durch die Chartsgeschichte sicher einige bisher nicht geplante Termine dazwischen schieben.
motor.de:
Sind dann auch beispielsweise “Top Of The Pops” oder “The Dome” dabei?
Christian:
Solche Veranstaltungen halte ich persönlich für “nicht vertretbar”. Wir müssen nicht auftreten, wo wir nicht wollen. Die kommenden Termine, die sich jetzt aufdrängen, werden wir Band-intern besprechen und uns daraufhin entscheiden.
motor.de
Abschließend noch ein kurzer Schwenk zum aktuellen Kinofilm “Krabat”. Wie hat es “Allein, Allein” auf den Soundtrack geschafft?
Christian:
Die Filmemacher waren Fans unserer ersten Platte und kamen auf uns zu. Zu der Zeit hatten wir gerade erste Titel von “The Colour Of Snow” als Demobänder fertig und haben uns damit gegen zwei weitere Bands, die noch zur Debatte standen, durchgesetzt. Die Produzenten haben sich auch sofort für “Allein, Allein” entschieden, ohne unser Zutun.
motor.de:
Dann vielen Dank für das Interview und wir sehen euch spätestens auf eurer Tour.
Interview: Kai-Uwe Weser
Die Polarkreis 18 Tour beginnt am 25.11.
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