1984 von dem ex-Blind Illusion Bassisten Les Claypool gegründet, mussten zunächst sieben Drummer wieder gehen, bis mit Tim “Herb” Alexander der richtige Mann gefunden war, und mit dem alten Blind Illusions-Kollegen und ex-Possessed-Gitarristen Larry Lalonde, der den ursprünglichen Gitarristen Todd Huth kurz vor der Veröffentlichung des Debüts ersetzte, war das Line-Up schließlich gefunden.
Musikalisch hochtalentiert und motiviert, präsentiert Primus einen atemberaubenden Mix aus Funk, Punk, Trash, Metal, Rock und und und – in der bandeigenen intensiven Art, die Claypool mal als “psychedelic polka” beschrieben hat. Claypool und Alexander legen die mitreißenden, vertrackten, hypnotischen Rhythmen und Beats, wobei sie sich gegenseitig anspornen und Akzente setzen, während der ehemalige Joe Satriani-Schüler Lalonde kreativ und farbenfroh den Rahmen dazu baut – wobei seine Spielweise allerdings meistens mehr an Frank Zappa als an seinen alten Lehrer erinnert! Das alles wird durch Claypools cartoonhaft-erzählendem, von abstrakten bis humorigen Texten dominiertem Gesang adäquat abgerundet.
“Suck On This”, ihr Debüt-Album, war ein selbstfinanziertes Live-Album, dass die “on stage”-Qualitäten der Band fantastisch widerspiegelte und gleichzeitig einige Songs vorstellte, die auch auf dem folgenden, ersten Studio-Album “Frizzly Fry” zu finden waren. Für das Primus – “nebenbei” bemerkt – mit dem Bay Area Music Award geehrt wurde, und das die Wege ebnete, u.a. zusammen mit Faith No More, Jane’s Addiction, 24-7 Spyz und Living Colour auf Tour gehen zu können. Eine weitere Folge war ein Major-Deal und das Interscope-Debüt “Sailing The Seas Of Cheese”. Es folgten ausgedehnte Tourneen als Support von Rush sowie einige Stadium-Dates mit U2. So war es dann auch weiter auch kein Wunder, dass das nächste Album, “Pork Soda”, auf #7 der US-Charts einstieg und mit dem Song “My Name Is Mud” sogar einen fetten Single-Hit lieferte.
Nach einem kleinen Seitensprung von Les Claypool mit dem alten Primus-Gitarristen Huth und -Drummer Jay Lane namens Sausage (“Riddles Are Abound Tonight”, Interscope, 1994) gab’s mit “Tales From The Punch Bowl” noch ein fettes Hit-Album, bevor dann, 1996, Alexander die Band verließ und durch das ex-Godflesh-Member Brian Mantia ersetzt wurde. Les Claypool unternahm dann schnell nochmal einen kleinen Solo-Ausflug (“Les Claypool And The Holy Mackerel Presents: Highball With The Devil”, feat. u.a. Jay Lane, Henry Rollins).
1997 steuerten Primus ihren Teil zur Erfolgs-Cartoon-Serie “South Park” bei und veröffentlichten das “Brown Album”, gefolgt von dem ’98er “Rhinoplasty”, auf dem sie Songs von Bands wie u.a. Metallica, Peter Gabriel und The Police coverten.
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