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Das kleine (1,57m) große Multitalent Prince Roger Nelson – er spielt Keyboards, Gitarre, Bass, Schlagzeug und singen kann er auch noch – wurde am 07. Juni 1958 geboren und benannt nach der Jazzband des Vaters, Prince Roger Trio. Mit 12 Jahren machte er die erste Musik in verschiedenen High School Bands, mit 17 zog er von zu Hause aus und mit 19 Jahren war er der jüngste Musiker seiner Zeit, der einen Plattenvertrag bei einem Majorlabel (Warner Bros. Records) abgeschlossen hatte.
Seine Vita ist geprägt von Widersprüchen, Veränderungen und Entwicklung, ebenso seine musikalische Karriere. Kein aufsehenerregendes Erstlingswerk (For You, 1987), aber mit dem legendären 1999 (erschienen als 5. Album nach For You, Prince, Dirty Mind, Controversy), provoziert er vorrangig durch seine Lyrics, durch die er immer wieder negativ auffällt. Sein extravagantes, nicht massenkompatibles Erscheinungsbild, androgyn und lasziv, High Heels zu glamourösen Shows, die ihm nicht zuletzt eine Hüft-OP bescherten, ist das Gegenstück zu einem Prince, der sein Privatleben strikt von der Öffentlichkeit fern hält, sich immer auf der Suche nach Identität und Sinn befindet (dies zeigt sich auch in den verschiedenen Namen, die er sich seit 1993 zum Missfallen seiner Plattenfirmen immer wieder gibt, u.a. Symbol, The Artist formerly known as Prince, und am Ende doch wieder Prince) und seit 2001 zu den Anhängern der Zeugen Jehovas zählt, was sich auch musikalisch niederschlug, als dann erstmals Chöre zu Jazz, Funk und Soul zu hören waren. Sein musikalischer Stilmix aus Jazz, Soul und R&B ebenso wie Pop, Rock und Gitarrenriffs à la Purple Rain und seine schillernde, kreischende Persönlichkeit zugleich machen ihn neben Madonna und Michael Jackson zur Ikone der 80er.
Das Album „1999“, was 1982 (seitdem tritt Prince live mit einer Band auf und nennt sich von da an bis 1986 Prince and the Revolution) erscheint, mit den berühmten Singles 1999, Little Red Corvette und Delirious hält sich 3 Jahre in den amerikanischen Charts. Doch seinen Durchbruch hat Prince 1984 mit der Veröffentlichung des Albums Purple Rain und dem gleichnamigen Film, der ihm 1985, sogar einen Oscar beschert und ihm zu internationalem Erfolg verhilft. Die Platte bleibt ganze 24 Wochen in den Charts, verkauft sich über 10 Millionen mal. 1986 erscheint das Album „Parade“ mit der wohl bekanntesten Single „Kiss“ und führt Prince das erste Mal nach Europa und Deutschland auf Tournee.
In den nächsten 20 Jahren veröffentlicht Prince alias Symbol mehr als 20 Alben, die jedoch nicht mit dem Erfolg vom 1984er Purple Rain mithalten können. Nebenbei gründet der Allrounder ein paar andere Bands, verwirft sie wieder, gründet nach der Namensstreitfrage ein eigenes Label namens NPG Music Club (benannt nach der Band New Power Generation, mit der er in ständig wechselnder Besetzung, ähnlich wie The Revolution, live auftritt, gibt sich die unterschiedlichsten Pseudonyme (Jamie Starr, The Starr Company, Christopher, Camille, Joey Coco, Alexander Nevermind etc., kein Anspruch auf Vollständigkeit), arbeitet an anderen Projekten mit und schreibt Songs. Großen Erfolg hatte 1990 beispielsweise der aus Princes Feder stammender Hit „Nothing compares 2 U“ von Sinéad O`Connor.
2003 wurde Prince geehrt, indem er sich in der Rock and Roll Hall of Fame verewigen durfte.
Nachdem er sich in seinem eigenen Label musikalisch ausgetobt hat, findet er 2005 zurück zum Major, diesmal Universal. Diese lassen dem Star jedoch nach eigenen Aussagen die nötige Freiheit und Unabhängigkeit.
Princes 24. Album erscheint am 20. Juli 2007 mit dem Titel Planet Earth. Eine Gratis-CD liegt dem britischen Sonntags-Magazin Mail on Sunday mit einer Auflagenstärke von 370.000 bei, Konzertbesucher erhalten das Album als Zugabe beim Kauf der Tickets. So und so ähnlich plagt Prince heute ebenso wie schon in früheren Tagen die Musikindustrie mit kleinen Provokationen in Millionenhöhe, dabei aber trotzdem immer darauf bedacht sich gut zu vermarkten (er tritt im Februar 2007 beispielsweise beim Super Bowl im Miami Dolphin Stadium auf, einem Event das Millionen Zuschauer verspricht).
Der Exzentriker Prince, der uns seit nun mehr als 20 Jahren mit optischen und akustischen Reizen verwöhnt, ist aus der Musikgeschichte nicht wegzudenken und wird sich wohl schon allein der Provokationen wegen auch in betagterem Alter nicht so leicht von der Bildfläche verdrängen lassen.
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