Jenny Lewis verbrachte ihre Kindheit mit Kabelträgern und Aufnahmeleitern. Schon als Dreijährige fing sie an, ihre Mutter finanziell zu unterstützen, in dem sie Werbung für Wackelpudding oder Steaksaucen machte. Später steigerte sich ihre Karriere zu Gastauftritten in Serien wie „Roseanne“ oder „Golden Girls“.
“Irgendwann hatte ich das Gefühl, meine Kindheit komplett in Filmstudios verschwendet zu haben. Auf der einen Seite musste ich für meine Chance dankbar sein, andererseits fühlte ich, dass ich an einem Punkt angelangt war, an dem ich entscheiden musste, ob ich meine Zukunft nicht sinnvoller nutze konnte. Ich habe mich nie als Schauspielerin betrachtet”.
Zum 16. Geburtstag bekommt sie eine Gitarre und merkt das Spielen auf dieser gar nicht so schwer ist. Sie trifft Blake Sennett, der die Kinderstar-Erfahrung teilte, auch eine Gitarre besaß und Ausschau nach einem neuen Leben hielt.
Zusammen spielen sie sich Lieder vor, Blake holt seinen alten Kumpel Pierre De Reeder mit seinem Bass dazu, Dave Rock spielt Schlagzeug und Rilo Kiley ist komplett. Sie nehmen ihre ersten Demos auf (“Rilo Kiley”, “Initial Friend”) und bringen sie 1999 auf dem eigenen Label “Rilo Records” heraus.
Die Songs “The Frug” und “85“ verwendet der Filmemacher Morgan J. Freeman für den Soundtrack zu seinem Film “Desert Blue” (u.a. mit Christina Ricci und Kate Hudson).
Das Debütalbum „Take Offs And Landings” veröffentlichen sie auf ihrem eigenen Label, lassen es aber auf Barsuk records vertreiben. Kurz darauf steigt der Drummer aus. Nachfolger ist Jason Boesel.
Rilo Kiley verschlägt es nach Omaha, Nebraska. Dort ist das Indie-Label Saddle Creek ansässig, wo 2002 ihr Album “The Execution Of All Things” erscheint. Nebenbei singt Jenny Lewis auch bei The Postal Service.
Auf Grund kreativer Löcher machen Rilo Kiley Akkustiktouren und sowohl Jenny Lewis als Auch Blake Sennett begeben sich auf Solopfade, um sich dann wieder zusammen zu tun, erneut ein Label zu gründen und auf diesem (Brute/Beaute Records) ihr drittes Album zu veröffentlichen. „More Adventurous“ erscheint in Amerika im August 2004, bei uns im Februar 2005. Mit dabei ist Mike Bloom und seine Harmonika.
Durch gemeinsames Touren mit den Bright Eyes wird Rilo Kileys Bekanntheitsgrad in Europa um einiges verstärkt.

 

Juliane Streich