Melt!, Thailand oder doch lieber Renovieren und Balkonien? Wir alle kennen das: Jedes Jahr auf’s Neue beginnt das große Urlaubs-Sparen – wir alle arbeiten auf die Erholung hin, die doch eigentlich eine Pause vom Arbeitsstress bieten soll. Diese, wenn es hoch kommt, paar Wochen Auszeit sind aber meistens nicht das, was man sich in verzweifelter Sehnsucht den Rest des Jahres ausgemalt hat.

Was hält uns jedoch davon ab, viel öfter zwischendurch auf Pause zu drücken, wenn die Erholung um die Ecke wartet?

Wir zeigen euch, wie ihr das Wochenende mal nicht zum Feiern nutzen könnt: Denn was wäre ein Musikmagazin ohne gelegentlichen Ruhepunkt? Wahrscheinlich einfach nur viel Lärm und Hektik.

Nun gut – das Zeitargument hätten wir aus dem Weg geräumt; vor allem weil man auf so einem Wochenendtrip auch hervorragend auf neue Ideen kommt und so, trotz Urlaubsfeeling, im Zweifel produktiver als an einem verkaterten Büromontag ist.

Was ist jedoch mit dem Kostenpunkt?

Auch dafür haben wir Lösungen: Unser erster Ruhepunkt liegt in einer traumhaften alten Villa, direkt an der Strandpromenade Usedom. Klingt teuer? Ist aber die Jugendherberge Heringsdorf in Usedom. Keine Sorge, es gibt nicht nur süßen Fürchtetee und Bärchenwurst, sondern auch sehr guten Kaffee, Quark und frisches Obst zum Frühstück.

Im Ernst: Usedom als klassische Rentnerinsel hat Seiten, die ihr sicher damals mit der Klassenfahrt nicht abdecken konntet – und allein die Fischbrötchen sind den Trip, der von Berlin keine drei Stunden dauert, mehr als wert.

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Wenn ihr zum Beispiel euren privaten Strand nur mit den Möven teilen wollt, solltet ihr euch ein Fahrrad mieten und in Richtung Polen fahren – lasst euch vom FKK Zeichen nicht abschrecken und wandert (in Klamotten oder ohne) den Grenzstrand entlang. Hier gibt es weder Strandkörbe, noch besonders viele Menschen. Und sehr, sehr viel Ruhe.

Ein weiterer Ruhepunkt liegt auf dem Dach eines Land Rover Defenders – inmitten von Rapsfeldern oder im Schatten der Wälder, von denen es auf Usedom eine ziemliche Menge gibt: Die Inselsafari Usedom bietet echte Safaritouren durch Gebiete an, zu denen man ohne Führung weder hin, noch aus ihnen heraus finden würde.

Dementsprechend alleine ist man dann beim Mittagessen an einer einsamen Bucht (das Stettiner Haff kann man auch großartig mit dem Fahrrad erkunden – hier gibt es immer wieder Picknick Bänke direkt am Wasser!) – oder beim Besuch in einer Käserei mitten im Nirgendwo.

Wenn ihr bisher auch weder Adler von Möven, noch Roggen- von Dinkelähren unterscheiden konntet, solltet ihr euch dringend einen Tag Nachhilfe gönnen; das macht den Kopf frei wie zwei Wochen Thailand – und auf dem Autodach wird man mindestens so braun, wie am Strand.

Zurück in der Jugendherberge Usedom wartet dann wieder ziemlich gutes Essen auf uns. Keine Ahnung woher die alten Schullandheimtraumata rühren… Klar, es gibt keinen frischen Fisch, aber den kriegt man auf der Insel ansonsten in jeder Ecke.

Die Herberge bietet dafür einen riesigen Garten, in dem unter der Woche Schulklassen grillen und am Wochenende Familien bei Bier zusammensitzen. Kinder sind zwar manchmal ein bisschen laut, aber auch verdammt süß – wenn einem die Lärmbilanz zu kritisch wird, gibt es jedoch gezielt nutzbare Tagungsräume, die konzentriertes Arbeiten tausendmal spaßiger machen, als 2 Kannen Filterkaffee in unserem Berliner Büro.

Schlafen tut man übrigens in den Doppelzimmern hervorragend – auch wenn wir uns ein bisschen auf Hochbett gefreut haben.

Auf so einer Stadtflucht darf natürlich auch das Tagebuch nicht fehlen, das für ein paar Tage unseren Laptop ersetzen soll.
Wer Lust hat, seine Reisemomente mal nicht nur durch den gewöhnten Instagramfilter zu rekapitulieren, der sollte sich einen passenden Reisebegleiter suchen, der ganz ohne Wifi auskommt.

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Eben so einen haben unsere Freunde von odernichtoderdoch für euch kreiert: Das Reisetagebuch “Heldenzeit” ist die perfekte Begleitung – von der Reiseplanung bis zu letzten Gedanken auf der Rückreise, hat hier alles platz, was die erinnert werden will oder muss.
Auf Seiten wie: “Touribingo” oder “Meine liebsten Reisezitate” fühlt man sich zugegebenermaßen manchmal ein bisschen an das Poesiealbum aus der Schulzeit erinnert, aber wenn uns unser kleine Usedomtrip eines gezeigt hat, dann dass ein bisschen Schullandheimfeeling manchmal ziemlich entspannend wirken kann.

Wenn ihr nun also selbst inspiriert seid, euch auf den Weg zu machen und ein paar Momente fern ab der Routine zu sammeln: Tut es! Wir haben absichtlich nicht allzu viele konkrete Adressen genannt, denn jeder sollte seinen eigenen kleinen Ruhepunkt vor Ort suchen und finden.
Schwingt euch auf eines der tausenden Leihfahrräder oder fragt Gunnar nach einem Ausflug in seinem Jeep. Oder macht eben euer komplett eigenes Ding. Schreibt uns doch, zu welchem Ruhepunkt euch der Artikel inspiriert hat. Wir schicken euch dann mit etwas Glück einen Reisebegleiter und den passenden Turnbeutel von odernichtoderdoch zu.

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