Kurzer Klischee-Check: Finnland ist das Land der tausend Seen, der Mitternachtssonne und der Melancholie. Und die Heimat von Katri Kuusimäki. Mit zwanzig Jahren zog die Sängerin von Helsinki nach Berlin und verbrachte ihre Abende damit, kommunistische Liebeslieder vorzutragen. Aber in der Gemeinschaft musiziert es sich einfach besser, und so “finnisierte” sie fortan Coverversionen der jüngeren und älteren Charthistorie mit dreifacher Personalstärke und unter ihrem eigenen Namen: Kuusimäki.
Auch Hermann Beesten Jr. hilft ihr dabei AC/DC, Abba oder die Beatles bei Gelegenheit in pathetische Gewänder zu kleiden, und auch bei ihrem neuen Projekt Schlicht sorgt er für die passenden Töne. Für die Texte ist Katri nun erstmals selbst verantwortlich und singt, diesmal auf deutsch, vom Leben in Berlin, “angeln im großen Müggelsee” und dringend nötigen Ruhepausen. Und genau für jene sorgt sie mit Schlicht – für ein klein bisschen finnische Stille im Großstadtgetümmel. Vorgetragen von einer, die sich dafür entschieden hat, sich den zivilisatorischen Strapaze auszusetzen und ohne viel Aufwand schattige Ruheplätze für geplagte Großstädter schafft.
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