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Screaming Females im Interview

Screaming Females sind treibender Punk Rock mit bemerkenswerter Gitarrenarbeit. Auf ihrem neuen Album “Rose Mountain” haben sie den Ohrwurmfaktor noch mal ordentlich aufgedreht – wir haben sie vor ihrem Konzert in der Berliner Berghain Kantine zum Interview getroffen.

Die EP “Chalk Tape”, die ihr vor “Rose Mountain” veröffentlicht habt, habt ihr komplett alleine produziert – wart ihr nicht zufrieden mit Steve Albinis Arbeit als Producer/Engineer an eurem letzten Album (“Ugly”)?

Es war so, dass ich (Marissa) nach der Arbeit an “Ugly” krank wurde. Das hielt uns davon ab, zu touren, womit ein großer Teil unserer Identität als Band wegfiel. Die Songs auf “Chalk Tape” haben wir nur so zum Spaß geschrieben und sie dann auf eine Art und Weise verarbeitet, wie wir es in einer Studio Situation wahrscheinlich nicht gemacht hätten. Wir haben einfach gemacht, worauf wir Lust hatten. Das hatte nichts mit Albini zu tun, die Arbeit mit ihm, war ein tolles Erlebnis.

Inwiefern unterschied sich die Arbeit an “Rose Mountain” mit Produzent Matt Bayles von “Ugly”.

Große Teile der Preproduction liefen über Email ab. Wir haben Matt also Songs geschickt und er hat uns Feedback gegeben, welches wir dann umgesetzt haben. Als wir uns dann mit ihm in New Jersey getroffen und waren dementsprechend sehr gut vorbereitet. Vor allem bei den zusätzlichen Instrumenten hat er uns sehr viel geholfen. Durch ihn haben wir auch gelernt, unsere Songs Stück für Stück auseinander zu nehmen. Albini beteiligte sich nie am Songwriting Prozess, deshalb war es schön, Matt als zusätzliches Hirn dabei zu haben, wenn wir mal nicht weiterkamen.

Ihr habt eure Wurzeln in einer Punk Szene mit starkem DIY Ethos – wie schwierig ist es, diese Werte beizubehalten, wenn man als Band immer größer wird?

DIY war für uns nie ein Dogma. Wir haben nur gemerkt, dass wir die besten Resultate als Band dann erzielen, wenn wir möglichst involviert in den verschiedenen Prozessen sind. Als wir etwas größer wurden, erschien es dann aber nur logisch, Leute miteinzubeziehen, die sich um Dinge wie Booking oder Management kümmern. Den Unterschied macht für uns der Zeitpunkt, an dem wir uns für diese Maßnahmen entschieden haben. Nämlich dann, als wir so groß wurden, dass wir uns einfach nicht mehr selbst um bestimmte Dinge kümmern konnten. Wir sehen viele Bands in den USA, die schon ein Management haben, bevor sie überhaupt jemals auf Tour waren oder eine Platte veröffentlicht haben.

Paul Hemminger

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