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Natürlich kann eine einzelne Woche nicht repräsentativ sein für ein ganzes Jahr. Ohnehin ist die zweite Woche 2009 wohl kaum der beste Moment, um schon Urteile darüber zu fällen, was das Jahr bringen wird. Aber wenn man sich die sieben Filme anschaut, die in dieser Woche neu in den Kinos anlaufen, bekommt man vielleicht doch einen ganz guten Eindruck davon, welche Themen die bevorstehenden 340 Tage auf der Leinwand dominieren werden. Hier eine kleine Auflistung:
Sieben Leben
Erlösung! Zugegeben: neu ist das nicht, schließlich lebt Will Smith sein Helfersyndrom mit Messias-Touch schon seit geraumer Zeit bei der Arbeit aus. Man denke nur an „Hancock“ oder „I Am Legend“. Auch in diesem Jahr scheint ihm jedenfalls sein Status als erfolgreichster Filmstar der Welt weiter zu Kopf zu steigen, zumindest treibt er in „Sieben Leben“ seine Rolle als pathetischer Erlöser auf die Spitze. Wobei solch pathetischer Schmonz in Zukunft besser zu ertragen wäre, wenn Smith endlich mit seiner Annäherung an Scientology aufhören würde.
Transporter 3
Jason Statham! Keine Frage, dieser Mann ist momentan ein Dauerthema. Gerade noch brachte er mit seiner stoischen Macho-Präsenz das „Death Race“ hinter sich, nun sitzt er für „Transporter 3“ schon wieder in einem schnellen Flitzer. Aber auch den Rest des Jahres müssen wir nicht ohne das wortkarge Muskelpaket auskommen, denn mit „Crank 2“ steht schon eine weitere Action-Fortsetzung in den Startlöchern. Nur Sylvester Stallones Testosteron-Konzentrat „The Expendables“ (in dem Statham neben Stallone, Jet Li, Mickey Rourke und Dolph Lundgren zu sehen sein wird) bleibt uns zum Glück noch bis 2010 erspart.
Jerichow
Deutsche Filmkunst! Gott sei Dank für Christian Petzold. Mit „Jerichow“ erinnert der wunderbare Regisseur wieder daran, dass das deutsche Kino eben doch mehr ist als prollige Til Schweiger-Komödien und dröge Literaturverfilmungen à la „Buddenbrooks“. Seine Dreiecksgeschichte mit Nina Hoss, Benno Fürman und Hilmi Sözer ist jedenfalls der bisher beste Film des Jahres. Und die Hoffnung ist durchaus berechtigt, dass seine Landsmänner und –frauen wie Maren Ade oder Oskar Röhler in den kommenden Monaten für weitere Qualität made in Germany sorgen werden.
Warten Auf Angelina
Brangelina! Sicher, in der kleinen deutschen Komödie „Warten auf Angelina“ mit Florian Lukas und Kostja Ullmann kommen Brad und Angelina nicht wirklich vor. Aber immerhin sind sie das Hauptgesprächsthema, so wie sie es ja überhaupt schon seit Jahren immer und überall sind. Glaubt ernsthaft jemand, dass sich daran 2009 etwas ändert?! Beide bringen schließlich in den kommenden Wochen neue Filme in die Kinos, hüpfen wegen des kommenden Tarantino-Werks immer wieder durch Berlin – und wer würde sich wundern, wenn das nächste Kind auch schon auf dem Programm steht!
Alter Und Schönheit
Alter! Und Schönheit! Zwei Dauerbrennerthemen, die die deutsche Tragikomödie „Alter und Schönheit“ gleich mal unter einen Hut bringt. Für den Rest des Jahres kann es gut sein, dass beide Phänomene eher wieder einzeln auf der Leinwand zu sehen sein werden. Man denke nur an Robert de Niro und Al Pacino, die schon seit letzter Woche im Kino ermitteln, und ihre deutschen Kollegen Henry Hübchen, Armin Rohde und Burghart Klaußner geradezu jung aussehen lassen. Andererseits ist dann da aber auch noch besagter Herr Pitt, der demnächst in „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ anfangs ganz schön alt aussieht – und schließlich doch wieder zum strahlenden Schönling wird.
Die Perlmutterfarbe
Kinder! Auch das ist eine Spezialität des deutschen Kinos: Kinder- und Jugendfilme, so wie nun das fleißige bayerische Bienchen Marcus H. Rosenmüller mit „Die Perlmutterfarbe“ einen präsentiert. Wer Beschäftigung für die kleinen Geschwister oder den eigenen Nachwuchs sucht, wird auch in den nächsten Wochen keine Probleme haben, sie im Kino zu finden. Denn nach dieser possierlichen Geschichte über Siebtklässer in den 30er Jahren stehen u.a. noch „Die wilden Hühner und das Leben“, „Hexe Lili“ oder „Die Vorstadtkrokodile“ auf dem Programm.
The Warlords
Das Beste aus fernen Ländern! Genau wie in dieser Woche mit dem chinesischen Actionfilm „The Warlords“ (mit Jet Li und Andy Lau) gibt es natürlich auch im restlichen 2009 Filme zu sehen, die nicht aus Hollywood oder Deutschland kommen. Aber wenn uns diese Woche irgendetwas über das aktuelle Kinojahr lehrt, dann vermutlich, dass solche Exoten in Zukunft mehr denn je in der Minderheit sein werden.
Patrick Heidmann
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