Was als Spaß zwischen zwei Arbeitskollegen begann, hat in den USA nun eine Rassismus-Diskussion um den Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) ausgelöst. Was war passiert?
Wanda Zamen und ihr afroamerikanischer Kollege Desi Cryer spielten an ihrem Arbeitsplatz mit ihrem HP-Computer herum und probierten die Bewegungsautomatik der Webcam aus, die theoretisch dem sich vor der Kamera befindlichen Menschen folgen soll, wenn er sich bewegt. Dies funktionierte auch einwandfrei – allerdings nur solange, wie Zamen vor der Kamera agierte. Als Cryer vor die Linse trat, zeigte die Webcam keine Reaktion. Kann eine HP-Kamera also nur weiße Menschen erkennen? Die Beiden stellten das “Beweisvideo” bei Youtube ein, um es mit ihren Freunden zu teilen. “Wir dachten, es sei ziemlich lustig, es sei wahnsinnig komisch”, sagte Zamen gegenüber cnn.com. Eine Beschuldigung von HP sei nicht geplant gewesen, vielmehr wollte man auf eine Software-Panne hinweisen, ergänzte Cryer.

Was als Spaß unter Freunden begann, schlug schnell hohe Wellen. Innerhalb von wenigen Tagen bekam das Video 400.000 Klicks, so dass sich HP zu einem Statement genötigt sah, in dem das Unternehmen jegliche Rassismus-Vorwürfe von sich wies: “Die Technik, die wir benutzen, basiert auf Standardalgorithmen, die den Unterschied in der Kontrastintensität zwischen den Augen und der oberen Wange und der Nase messen. Wir glauben, dass die Kamera Probleme beim Erkennen des Kontrasts in bestimmten Situationen mit ungenügender Vordergrund-Beleuchtung hat.” Also alles nur ein Lichtproblem? Gegenüber CNN schrieb HP außerdem: Wie bei all unseren Produkten arbeiten wir kontinuierlich an Verbesserungen zur Benutzungsoptimierung.” Cryer selbst sieht die Geschichte eher pragmatisch: “Wir haben es aus Spaß gemacht, aber wenn das Video HP hilft, ein Produkt zu verbessern, umso besser.” Das Unternehmen hat nun eine Website eingerichtet, auf der es seinen Kunden Tipps für eine bessere Beleuchtung bei der Webcam-Benutzung gibt.