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Trotz ihres prall gefüllten Terminkalenders in den Jahren 2002 und 2003, der die drei Britinnen Keisha Buchanan, Mutya Buena und Heidi Range durch die Monate katapultierte nachdem sie im April 2003 mit ihrer Single “Freak Like Me” Platz Eins der Charts erreichten, haben die Girls mitbekommen, dass sie im Anbegriff sind die ganze Welt zu erobern. Macy Gray kann man bei ihren Konzerten entdecken, wie sie am Rand der Bühne steht und die Show genießt. De La Soul tauchen am Flughafen auf um zu sagen, dass sie ihre Musik lieben. Redman, Pink, Kelly Roland, Oxide und Neutrino sind Fans und wünschen ihnen nur das Beste. Einladungen um Award-Shows in ganz Europa zu präsentieren und auf Konzerten überall auf der Welt zu spielen stapeln sich mittlerweile.
Nach dem überzeugenden Erfolg ihres Albums “Angels With Dirty Face” im Jahr 2002 wäre es durchaus möglich gewesen, dass sich die drei Mädchen erst einmal zurückziehen um sich in Ruhe ihre nächsten Schritte zu überlegen. Vielleicht auch ein Umzug in eine schönere Umgebung, ein paar Shopping-Trips nach L.A. usw.. Doch stattdessen nahmen sie sich eine zweiwöchige Auszeit, Keisha flog nach Ayia Napa und stürzte sich in die Clubs, Heidi zog es an den Strand nach Mexiko und Mutya nach Nord London, sie musste ihren verlorenen Pass suchen.
Der fehlende Urlaub der Sugababes ist aber ein immenser Gewinn für alle, die sich auf exzellent produzierte Jahrhundert-Popperlen freuen. Ihre schnelle Rückkehr ins Studio bedeutet, dass ihre süchtigmachende neue Single „Hole In The Head“ schon im Oktober 2003 erscheinen wird und das dritte Album steht ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung. „Jeder sagt: „Oh, ihr wart weg, ihr habt mal Pause gemacht“, „haben wir aber nicht“, sagt Heidi. „Wir hatten zwei Wochen Freizeit seit wir ‚untergetaucht’ sind, jeden weiteren Tag waren wir im Studio.“ Die neue von Brian Higgins und Jeremy Wheaty produzierte Single hat alle markanten Eigenschaften der Band vereint, eine Mischung aus süßen Melodien und toughen Beats, Melodien, die sofort ins Ohr gehen, einzigartig kombinierte Neo–R’n’B Stimmen, eine Mischung verschiedener Musik-Stile, die zum Bindestrich Overkill führt. „Hole“ ist ein Stück Future-Pop-Euro-House-Ska-Reggae’n’b, das dafür sorgen wird, dass es im Herbst die Radiosender dominieren und die TV-Landschaft mit einem fetten Video erleuchten wird. Ein Video in dem die Girls ihre Groupie-Musikerbekanntschaften von der Bühne werfen. „”Hole” will dir sagen, dass du in den ersten Stunden nachdem sich ein Typ von dir getrennt hat traurig und enttäuscht bist,” erklärt Keisha. „Aber dann, nach ein paar Stunden denkst Du dir: „Weißt Du was, ich zeig’s Dir, du kannst mich mal, ich werde keine Sekunde länger an dich denken!“
Sich kein dummes Zeug erzählen zu lassen ist fast schon zum Motto der Sugababes geworden. Seit den frühen Tagen der Band im Jahre 2000 als die beiden Schulfreundinnen, aus Nord London, Keisha und Mutya, fast schon zu authentisch das Bild der Teenage-Street-Girls erfüllten um in eine Girl-Band zu passen, haben sie sich eher um ihre musikalischen Talente gekümmert als sich in glamouröse Posen zu stellen. Eine Menge niedlicher Pop-Acts sind seitdem von der Bildfläche verschwunden. Keisha, Mutya und die aus Liverpool stammende Heidi (sie kam 2001 zu der Band) haben jetzt die Früchte ihrer Arbeit geerntet. „Angels With Dirty Faces“ wurde in England mit Platin ausgezeichnet, zudem hat das Album eine Menge der Songs geliefert, die das Jahr musikalisch definiert haben. Die Nachfolge-Single von „Freak..“, das magnetisierende „Round Round“ nahm dann auch sofort die Nummer Eins der englischen Charts ein. Beide Titel „Stronger“ und „Shape Of My Heart“ (eine Zusammenarbeit mit Sting) waren riesige Hits. „Angels“ war der Anfang ihres innovativen, leicht schrägen Soul/Pop-Albums „One Touch“ aus dem Jahre 2000, welches ihre Reife deutlich widerspiegelt. Sie fingen den Sound der jungen, vorurteilsfreien Briten ein und haben damit den Grundstein zu ihrer internationalen Karriere gelegt. „Wir haben selbst gar nicht wahrgenommen, wie erfolgreich „Angels“ eigentlich war,“ sagt Heidi. „Als wir dann unsere Auszeichnungen bekamen, wurde uns das alles langsam klar. Wir befanden uns nicht im Wettbewerb mit anderen Bands , aber ich war überrascht als ich in der Music Week gelesen habe, dass wir eine Menge mehr verkauft haben als andere sehr bekannte Pop-Bands.“ Letztes Jahr war sehr verblüffend,“ sagt Keisah. „Wir haben einfach zu viele Auszeichnungen gewonnen. Ein paar Leute haben tatsächlich gesagt „Angels“ wäre ein Comeback-Album und sie wüssten nicht, was wir danach noch machen könnten, jetzt sind wir auf unser neues Album natürlich extrem stolz. Wir waren es auch langsam leid, immer wieder mit „Angels With Dirty Faces“ aufzutreten, daher können wir es kaum abwarten unsere neuen Songs zu präsentieren!“
Die Arbeit an dem dritten Album der Band begann schon als die Sugababes noch mit der Promotion von „Angels…“ beschäftigt waren. Im Juni 2003 flogen die drei nach L.A. um mit der Songwriter-Legende Diane Warren zusammen zu arbeiten (Diane arbeitete schon mit Whitney Huston, Tina Turner und Aretha Franklin), zudem arbeiteten sie mit Linda Perry, der ehemaligen Sängerin der 4 Non Blondes, die auch für die Hits von Pink und Christina Aguilera verantwortlich ist. Für einen kurzfristig angesetzten Auftritt beim Glastonbury Festival unterbrachen sie die Arbeit, sie waren dort der einzige Pop-Act. Im Juli ging es dann direkt in die Linford Manor Studios in Milton Keynes. Die Besetzung in den Linford Manor Studios war unglaublich kreativ. Der Produzent Brian Higgins (er war auch schon für „Round Round“ verantwortlich) war wieder dabei, er arbeitete in seinen eigenem Studio in Kent. Der Rest der Mannschaft in Linford Manor war der erweiterte Kern des Teams, das sich schon für „Angels…“ verantwortlich zeichnete, u.a. waren dies Jony Rockstar (Robbie Williams, Björk), Guy Sigsworth (Madonna), Stuart Crichton (Kylie Minogue), Craig Dodds und Karen Poole. „Das war ein wirklich guter Weg das Album aufzunehmen,“ sagt Keisha. „Ich war in einem Studio mit dem Produzenten und habe Songs geschrieben während die anderen beiden in einem anderen Studio arbeiteten, dann haben wir während des Tages die Räume gewechselt. Daher hat nie nur eine Person an einem Song geschrieben, so hat z.B. Mutya einen Song mit einen Produzenten erarbeitet und wir haben ihn dann fertiggestellt.“ „Ich denke das war richtig toll, so konnten wir unsere Fähigkeiten als Komponisten unter Beweis stellen und wir können unseren Fans auch ein wenig mehr von selbst zeigen. Auch bei „Angels“ haben wir schon eine Menge an der Produktion und an den Melodien mitgearbeitet, aber es wurde einfach nicht wahrgenommen, dass wir sehr tief in den kreativen Prozess eingebunden waren.“ „Jetzt denke ich, Gott weiß, dass wir das letzte Album zusammen gemacht haben“, ergänzt Heidi. „Denn vorher kannten wir uns nicht wirklich. Den Unterschied merken wir jetzt, nachdem wir uns inzwischen so gut kennen gelernt haben und uns so nah gekommen sind. Wir dachten, wir würden uns kennen, das war aber nicht wirklich so. Ich denke, wir fühlen uns mit dieser neuen Situation sehr wohl.“
Auf dem dritten Album der Sugababes kann man beobachten, wie sie ihre Fühler ausstrecken ohne dabei den Boden unter den Füssen zu verlieren. Der raue Charakter des ersten Albums „One Touch“ ist nach wie vor erhalten. Zudem haben sie aber die Vielfältigkeit und die vollendete Produktion von „Angels“ übernommen. Die Kombination ihrer Eigenarten schafft ein überwältigendes Ergebnis. Von Funk („Whatever Makes You Happy“) über zuckersüße Balladen (‘Conversation’ und ‘Too Lost In You’) bis hin zu dramatischen Streicher-Arrangements (“Caught In A Moment“) und einer ganzen Reihe von Songs, die Elemente von Hip-Hop, Pop, R´n`B, Garage, Ragga, Funk, Soul und leicht schrägen Tönen zu einem einzigartigen Sound vereint, den man am besten mit Sugabab-ish beschreibt (‘Conversation’ und ‘Too Lost In You’). Die Texte sind aus der Perspektive der Mädchen geschrieben, ihr Vertrauen in Aufrichtigkeit und ihre starke, gleichzeitig verletzliche Weiblichkeit spielen eine große Rolle.
“In “Situations Heavy“ geht es irgendwie um Eltern,“ sagt Keisha. „Ich habe über meine Kindheit nachgedacht, denn meine Mutter sieht mich ja immer noch als Baby, selbst heute will sie mich noch beschützen. Alle unser Mütter sind so. „Whatever Makes You Happy“ beschreibt mich und meine Wünsche und die Wirkung auf andere. Ich werde nach Dingen beurteilt, die ich möchte, das bringt aber viele auf den falschen Gedanken, das ich diejenige in der Band bin, die gerne flirtet.“ Wenn wir Songs schreiben, müssen wir das nicht unbedingt selbst erlebt haben,“ ergänzt Heidi. „Manchmal hat man nur ein Konzept.“ „Aber um ehrlich zu sein, hatte ich Liebeskummer, wenn also der Text an der eine oder anderen Stelle mal etwas brüskierend ist, dann kommt das sicher von mir,“ sagt Keisha. „Bei ersten Album hatte ich Liebeskummer, damals hatte ich eine Menge zu sagen,“ ergänzt Heidi lachend. „Doch seit zwei Jahren bin ich glücklich, daher kann ich zur Zeit nur schlecht traurige Lieder schreiben.“
Das dritte Album ist wie ein Regenbogen der Gefühle, es reflektiert die Hochs und Tiefs des täglichen Lebens, es ist ein Beispiel dafür, wie sich die drei gegenseitig unterstützen und aufbauen. Heidis Stimme ist perfekt für Balladen geeignet, so kann sie sich am besten einbringen und ergänzt Mutyas unwiderstehlichen Gesang und Keishas vielfältige, gesangliche Fähigkeiten. Während sich Mutya mehr an der Produktion selbst beteiligt, kümmert sich Heidi um die materiellen Interessen der drei. Keisha beschäftigt sich eingehend mit der Konkurrenz, das geht so weit das sie jeden Tanzschritt in den Videos von MTV Bass auswendig kennt. „Ich denke, einer der Gründe warum es bei uns so gut läuft ist der, dass wir alle eine eigene Meinung zu unserer Musik haben,“ sagt Heidi. „In anderen Bands ist vielleicht so, dass einer die Richtung vorgibt und die anderen folgen diesem Weg, bei uns bringt jeder seine Ideen ein.“ „Ich glaube, dass unsere Musik anders ist. Das Gute an den Sugababes ist, dass man uns nicht in eine Schublade stecken kann,“ ergänzt Keisha. „Wir schaffen den Spagat zwischen Urban Culture, Pop und Indie und werden trotzdem respektiert. Ich denke, das ist gut so. Als Künstler sollte man Grenzen überschreiten können und es ist toll, dass wir die Möglichkeit bekommen das zu tun.“
Die Möglichkeit Grenzen ein sprengen und anspruchsvolle Musik zu veröffentlichen potenziert sich mit Phase drei der noch jungen Karriere. Die Einladungen kommen von allen Seiten. Noch bevor das Album erscheint werden sie in Istanbul und Portugal auftreten, um dann noch die World Music Awards in Monte Carlo zu präsentieren. Ihr eigener Preis für ihre Export-Erfolge wird nicht lange auf sich warten lassen. Gut gemachte Pop-Musik spricht die Menschen weltweit an, daher ist Amerika auch eines ihrer Ziele und die Sugar–Ladies bekommen, was sie wollen. „Ich denke, dass es ganz gut laufen könnte, wenn wir nach Amerika gehen, denn wir sind anders,“ sagt Mutya. „In Amerika geht es um Hip-Hop und R´n´B, doch wir sind mehr und es würde keinen Sinn machen, wenn wir unseren Sound ändern. Hoffentlich treffen wir da auf ein paar funky Leute. Denn ich möchte, dass wir mit diesem Album erfolgreicher als je zuvor werden. Es ist eine neue Kampagne, ein neues Styling, alles ist neu und aufregend. Wir sind wieder unterwegs und wir freuen uns wahnsinnig.”
Universal
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