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Schrittweise zum Erfolg: Mette Lindberg von The Asteroids Galaxy Tour über ausverkaufte Shows, Songs in der Werbung und die Tradition des Coverns.
(Foto: Sigurd Grünberger)
The Asteroids Galaxy Tour stehen für einen einzigartigen Mix aus cineastischen Bläsersounds, futuristischem Pop und beatbetonten Soulelementen. Nun starten die Dänen mit ihrem zweiten Album “Out of Frequency” wieder weltweit durch. Nach einer ausgedehnten Nordamerika-Tour mit vielen ausverkauften Shows sind sie nun endlich auch in Europa unterwegs. motor.de wagt mit der charismatischen Sängerin Mette Lindberg einen Blick zurück auf die Anfänge und zieht eine Zwischenbilanz über die Entwicklung als Band.
motor.de: Was habt ihr bisher so erlebt auf dieser Tour und mit dem neuen Album?
Mette: Viele von den Shows, die wir bei dieser Tour gespielt haben, sind ausverkauft. Das ist toll, denn es bedeutet, dass wir mehr Menschen mit unserer Musik erreichen. Das Album kommt gut an und viele Leute kennen die Texte. Wir spielen eine ausgewogene Mischung aus alten und neuen Songs. Unsere nächste Show in Amsterdam ist ebenfalls ausverkauft. Es läuft alles prima gerade und das fühlt sich ziemlich gut an.
motor.de: Hast du Lieblingssongs auf “Out of Frequency”?
Mette: Immer wenn wir wieder in Kopenhagen sind, gehen wir in unser Studio, wo wir auch dieses Album aufgenommen haben. Dann arbeiten wir an neuen oder alten Ideen. Wenn ein paar Monate dazwischen liegen, ändert sich oft die Meinung zu einem Sound, dann findet man ihn plötzlich ganz toll oder auch blöd. Das wechselt oft. Auf “Out of Frequency” mag ich persönlich gerne “When It Comes To Us”, wegen dem coolen Vibe.
motor.de: Würdest du sagen, dass ihr eine Entwicklung durchgemacht habt vom ersten zum zweiten Album, eine Art Fortschritt als Band?
Mette: Wir sind jetzt bald fünf Jahre zusammen als Band und natürlich wird man älter mit der Zeit. Wir haben musikalisch viel ausprobiert, sind viel getourt. Wir haben seitdem zwei Alben und eine EP veröffentlicht. Und wir machen viel selbst, wir produzieren und schreiben die meisten Songs selbst. Natürlich verändern sich dadurch auch die Einflüsse, die man hat. Das neue Album ist viel elektronischer und klingt bombastischer als das erste. Wir wollten, dass es dramatischer klingt.
The Asteroids Galaxy Tour – “The Golden Age” (Live)
motor.de: Setzt ihr euch Ziele – Stationen, die ihr erreichen wollt?
Mette: Als wir angefangen haben, wollten wir mit unserer Musik zuerst mal herumreisen und aus Dänemark herauskommen. Das haben wir geschafft. Wir waren in Nord- und Südamerika und viel in Europa unterwegs. Viele Menschen kennen unsere Songs. Das ist das, was wir wollten: Unsere Musik live spielen, andere Länder entdecken, Abenteuer erleben, und dass Leute zu unseren Konzerten kommen. Ich persönlich liebe es, Musik von anderen zu hören und zu deren Konzerten zu gehen. Aber wenn man sich vorstellt, dass es dabei um die eigene Musik geht, kann das schon sehr surreal sein, also dass andere Leute das für unsere Musik fühlen. Das ist schon cool. Außerdem spielen wir dieses Mal in größeren Venues und viele davon sind ausverkauft. Das ist natürlich auch ein Ziel, zu wissen, dass die eigene Musik immer bekannter wird. Wir wollen ja schließlich davon leben.
motor.de: Wie war es, den allerersten Gig als Support für Amy Winehouse zu spielen?
Mette: Oh, das ist schon so lange her, aber ich erinnere mich noch genau daran. Es war verrückt: wir hatten nur fünf oder sechs Songs, die wir an Booking-Agenturen verschickt haben. Und eine davon hat uns zurückgerufen und gefragt, ob wir vor Amy Winehouse spielen wollen. Wir hatten vorher nie live gespielt und mussten uns schnell eine Band zusammensuchen. Wir konnten nur zwei Mal proben, dementsprechend nervös war ich vor dem Konzert. Im Rückblick finde ich es ziemlich cool, dass wir direkt ins kalte Wasser gesprungen sind. Wir haben auf dieser Tour wieder in dem Venue gespielt, dieses Mal unsere eigene Show. Es war toll, nochmal dort zu sein, wo wir vor ein paar Jahren angefangen haben.
The Asteroids Galaxy Tour – “Heart Attack“
motor.de: Bald danach hattet ihr den ersten Song in einem Werbespot. Werdet ihr noch oft damit verbunden?
Mette: Es gibt ja mittlerweile viele Bands, deren Songs in der Werbung vorkommen. Manchmal spricht man darüber, wenn es eine große Kampagne ist und manchmal eben nicht. Aber eigentlich ist das etwas, das alle tun. Wir sind nicht auf einem Majorlabel, sondern machen die meiste Arbeit selbst. Für Promotion gibt es viele Möglichkeiten und Songs in der Werbung ist eine davon. Dadurch hoffen wir, mehr Leute zu erreichen. Sie erinnern sich dann sofort an den Song, wenn sie ihn später im Radio oder im Internet hören. Das ist doch super.
motor.de: Wie stehst du zum Covern von Songs? Wen würdest du gerne mal covern?
Mette: Ich mag charakteristische Sänger, zum Beispiel Damon Albarn oder Gnarls Barkley; aber auch Interpreten wie PJ Harvey und Broken Bells. Das ist ganz unterschiedlich. Es muss jedenfalls niemand sein, der stilistisch passt. Wenn wir akustisch spielen, klingen wir ja auch ganz anders. Gecovert haben wir schon oft – Michael Jackson oder Iggy Pop. Man macht das oft für Radiostationen. Ich finde es am besten, wenn man es speziell macht, etwa das Original in den eigenen Stil überträgt. Es ist außerdem eine schöne Tradition, wodurch die Musik am Leben erhalten wird. Es ist toll, wenn man ältere Songs so neu entdecken kann.
motor.de: Du hast einen relativ außergewöhnlichen Stil. Wie wichtig ist Style deiner Meinung nach für eine Band?
Mette: Wir gehen schon gerne mal shoppen, wenn wir auf Tour sind. Ich freue mich natürlich, wenn ich dann unterwegs besondere Klamotten oder Accessoires finde. Aber generell finde ich, dass alles Visuelle für die Band wichtig ist, wie das Licht oder auch das Cover-Artwork. Es sagt ja alles etwas über uns und unsere Musik aus. Ich denke, man spürt die Energie, die dahinter steckt, wenn sechs unterschiedliche Leute etwas gemeinsam erschaffen.
motor.de: Worauf freust du dich nach der Tour?
Mette: Ich muss sagen, ich bin einfach gerade total froh, da zu sein, wo ich bin und freue mich auf jeden Tag, auch wenn wir noch ein bisschen unterwegs sein werden. Das ist die erste Tour mit den neuen Songs und ich bin gespannt, wie alles weiterläuft, die Shows, die Verkäufe. Natürlich freue ich mich auch auf Kopenhagen, auf meine Familie und Freunde, aber jetzt gerade genieße ich den Moment, in dem ich mich befinde.
Text und Interview: Claudia Jogschies
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