Und wieder treffen wir The Blue Van. Diesmal gehts um iPads, Sex und verborgene Talente.
v.l.n.r.: Allan, Steffen, Sören, Per
Derzeit gehen die Pressemeldungen um den Globus, dass das heißbegehrte iPad erst einen Monat später auf den internationalen Markt kommen kann. Der Grund? Die hohe Nachfrage in den USA. Was das mit den dänischen Indierockern The Blue Van zu tun haben soll? Auch sie tragen ihren, wenn auch höchst minimalen Teil dazu bei, wurde ihr Song „There goes my love“ doch zum Soundtrack des Werbespots der neuesten Apple-Kreation (motor.de berichtete). Was sie selbst darüber denken, verraten sie im Interview. Doch nicht nur das. Sänger Steffen Westmark kommentiert zudem Fotos, die mit unserer motor.de-Kamera geschossen wurden.
motor.de: Steigen wir gleich mit der iPad-Werbung ein. Der Spot wurde ja bei der diesjährigen Oscar-Verleihung gezeigt. Was dachtet ihr bei der Premiere und was denkt ihr jetzt?
Steffen: Wir haben es erst gar nicht gewusst, dass es bei den Oscars gezeigt wird. Ich glaube, wir bekamen eine Email kurz vorher. Aber wir konnten es selbst nicht sehen. Doch es ist ziemloch cool. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob man es während der Verleihung gezeigt hat oder dazwischen.
Allan: Das war dazwischen, bei den ganzen Werbespots.
Steffen: Also war es gar nicht bei der Verleihung.
Allan und Søren: Nein.
Allan: Das Ding ist, man hat es zwar drei mal bei den Oscars gezeigt, aber erst kurz daruaf konnte man es überall sehen.
Søren: Wir werden berühmt! Sie werden es auch in Deutschland zeigen.
Allan: Ja in ein paar Monaten.
Steffen: Und in Asien.
Søren: Aber sie hängen noch ein bisschen hinterher, die iPads zu produzieren.
motor.de: Und was haltet ihr von den iPads?
Per: Wir haben noch nie einen ausprobiert.
Søren: Keine Ahnung.
Allan: Ich wünschte, sie hätten uns einen gegeben.
motor.de: Das wäre meine nächste Frage gewesen…
Per: Ja, das fragen uns allen. Aber nein, sie haben uns keinen gegeben.
motor.de: Apple hat ja euren Song „There goes my love“ etwas zensiert. Was denkt ihr darüber? Es geht ja schon um Sex im Song.
(lachen)
Steffen: Eigentlich nicht, aber…
Allan: …das hängt ganz von deinen schmutzigen Gedanken ab.
(lachen)
Steffen: Tatsächlich geht es nicht um Sex, aber es ist in einer Weise geschrieben, dass man es anders verstehen könnte. Und ich dachte auch nicht, dass Apple es irgendwie zensiert hat. Sie haben es so zusammen geschnitten, dass es zur Werbung passt. Vielleicht gab es ja ein paar “anrüchige” Stellen. So lang sie es nicht wirklich ändern.
Søren: Welche Sätze haben sie denn rausgelassen?
Per: „Baby get on your knees.“
Søren: Das ist nicht da?
Allan: Ja!
Søren: Vielleicht passt es einfach nicht zu Produkt. Man soll ja sitzen.
Per: (ändert Text) „Put it ON your knees“
Steffen: Es ist mehr oder weniger immer noch der gleiche Song. Ich habe kein Problem damit.
(Frederick, Live-Mitglied der Band, kommt in den Raum mit naktem Oberkörper)
Søren: Hier, den Burschen müsst ihr euch anschauen. Aber jetzt ist er schüchtern.
(lachen)
motor.de: Gut, also „There Goes My Love“ handelt nicht von Sex…
Søren: (zeigt auf Frederick) Das ist Sex!
(lachen)
Steffen: Im Song geht es mehr darum, in eine Sache hineinzugeben. Auf die Knie gehen, ist wie eine Unterwerfung, nicht etwas bestimmtes zu tun. Wie wenn du vor einem König niederkniest.
motor.de: Euer aktuelles Album „Man Up“ erschien in Deutschland Anfang diesen Jahres, aber in Dänemark schon 2008? Wie kommt das?
Allan: Ja, es erschien im Oktober 2008 auf CDs in Dänemark und weltweit nur auf iTunes.
Søren: Das war, weil wir keinen Recorddealer in Deutschland hatten.
Steffen: Außerdem würde es keinen Sinn machen, das Album am gleichen Tag in der ganzen Welt zu veröffenltichen. Wir haben das vorher schon mal ausprobiert. Wenn du ein Album veröffenltichst, willst du auch, dass die Band durchs Land tourt. Das schafft man so nicht, naja vielleicht schon. Aber so wie es jetzt war, ist das Ganze weniger stressig.
motor.de: Also habt ihr schon Material für ein neues Album?
Steffen: Ja, das neue Album wird gerade eben, wie wir hier reden, gemixt. Wir haben 19 Songs aufgenommen. Es gibt, glaube ich, zwei oder drei, wo der Gesang noch fehlt, aber die ganzen Basics, Schlagzeug, Keyboard, Gitarren sind da. Jetzt wird es gemixt und wir werden vielleicht noch Streicher oder Hörner drauflegen. Hoffentlich können wir noch eine neue Single in Dänemark in diesem Frühjahr oder im Sommer rausbringen.
Per: Oder Deutschland!
Allan: Das ist abhängig von dem, was mit dem Werbespot passiert.
Søren: Ihr müsst erstmal der alten Platte überdrüssig werden und dann gibt es was neues.
motor.de: In Dänemark steht „Blue Van“ ja für ein Fahrzeug, dass Geistesgestörte abtransportiert. Seid ihr schon mal in so einem gefahren?
Steffen: Wir fahren jetzt in einem blauen Van. Aber die Sache ist die, dass dieser Bus früher so genannt wurde. Ich glaube nicht, dass so ein Fahrzeug heute noch exitiert. Es ist vielleicht nur noch ein Krankenwagen.
Allan: Aber ihr habt doch so was in Deutschland und es ist grau, wurde uns gesagt.
Søren: So ne Art Feuerwehr?
motor.de: Zum Abschluss noch folgendes: Wir hatten bereits ein Interview mit euch in Berlin und gaben euch da eine Wegwerfkamera von uns. Habt ihr die noch?
Steffen: Klar!
Søren: Wir haben In-die-Hose-Fotogafier-Bilder gemacht.
motor.de: Na dann her mit den Pics und Kommentaren dazu!
Steffen kommentiert:
Wir haben bei einem Charity-Konzert für die Haiti-Opfer in Dänemark gespielt. Und hier sitze ich im Bus, der von den Veranstaltern organisiert wurde und mich zerrupft es fast vor lachen, weil mir jemand die Kamera ins Gesicht hält.
Das ist Per, der sich ein neuen Fahrradhelm gekauft hat, weil er einen bösen unfall kurz zuvor hatte. Fahrräder und vereiste Wege passen nicht wirklich zusammen.
Allan mit unseren Freunden, die wir gern The Beer Gang nennen. Sie sind dafür bekannt.
Per sieht sehr elegant aus. Einer unserer Freunde gab ihm den Anzug, weil dieser nicht mehr reinpasste.
Unser Gitarrentechniker, Peter “Røv” Kræg (Typ mit Vollbart im Hintergrund), behauptete eine richtige Band, zeigt den Finger auf sein Publikum oder in diesem Fall in die Kamera. Der Junge unterhalb von Allans Arm ist eine Art Band-Maskottchen: er heißt Lasse Flemming
Per telefoniert im Bus. Safety first!
So was passiert, wenn man vergisst, dass eine andere Band mit Kamera anwesend sind. Im Übrigen sind das zwei Gitarristen einer der größten Bands Dänemarks, Magtens Korridorer.
Setliste. Man wird vielleicht ein paar Songs wieder erkennen. Und dann einige nicht. Sie sind manchmal schwer zu erkennen, weil Søren sich immer etwas blödes für die Titel ausdenkt.
Zurück im Bus vor der Charity Show. Beachtenswert: wir haben alle ganz dicke Klamotten an, weil es ein arschkalter Tag war und wir draußen spielten.
Einige unserer Werkzeuge, die wir täglich verwenden.
Der Typ mit der herausgestreckten Zunge ist der Sänger der Magtens Korridorer. Ich hab keinen Schimmer, wer der Typ ist, mit dem er da rummacht.
Søren, der die Setliste schreibt und Bourbon und Erdnüsse geniest.
Der lockige Depp, der Lead-Guitar spielt und die Backing Vocals ächzt.
Die Masse an dem Abend, als wir die Kamera bekommen haben…Yeah! (Berlin, Annahme der Redaktion)
Joan Jett (die Gitarre), Backline-Zauberer Frederik “Kylle” Kyhl und Allan haben etwas erstaunlich lustiges entdeckt.
Der Typ, der uns die Kamera gegeben hat. Wir haben ein Show-Down. Ich hab gewonnen. Per repariert die Tour-Stereo.
Per repariert immer noch die Stereo, während unser Tontechniker Rasmus Valentin ihm ein saugeiles Solo spielt.
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