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Nightwatchman

Tom Morello ist Rage Against The Machine, “einer der 100 größten Gitarristen aller Zeiten” (Rolling Stones), Audioslave, Großenkeln des ersten Präsident Kenyas und neuerdings auch schwarzer Robin Hood. So definiert er jedenfalls die geschichtliche Rolle seines neuen Projektes The Nightwatchman. Es ist ein Ein-Mann-Projekt ohne gewohnten Soundkugelhagel, ohne Effektgeballerei und Parolengeschrei. Ähnlich wie der spätere Johnny Cash kämpft Morello allein mit rauer Stimme und akustischer Gitarrenbegleitung gegen gesetzeswidrige Kriege, Folter, geheime Gefängnisse und das illegale Ausspionieren der amerikanischen Bevölkerung.

Ausschlaggebend für Morellos persönliche Protestbewegung ist die Amerikanische Politik. „Diese Regierung hat so viel Schaden angerichtet, dass es Generationen brauchen wird, um dies ungeschehen zu machen”, bilanziert der Amerikaner im Zusammenhang mit der RATM-Reunion beim kalifornischen Festival Coachella im Frühjahr 2007 über die Bush-Administration. So vergleicht er beispielsweise Kriegsgebiete in den Vereinigten Staaten und im Irak und proklamiert, dass Jesus schwarz war.

Bevor das 2007er Nightwatchman-Debüt “One Man Revolution” auf Red Ink Records (u.a. The Rifles, Modest Mouse) in Deutschland erscheint, können vor allem amerikanische Fans den Gitarristen in dieser untypischen Rolle erleben. So tritt Morello ab 2003 in Tourneepausen immer mal wieder mit seinen Lagerfeuer-Songs in kleinen kalifornischen Caféhäusern oder auf poltischen Veranstaltungen auf. Einziger Begleiter: seine Akustikgitarre.

Mit „No One Left“ gelangt sogar ein Song auf den Soundtrack zu Michael Moores 2004er Film “Fahrenheit 9/11”. Mit dabei sind auch System Of A Down (“Boom!”), Bruce Springsteen (“Chimes of Freedom (Live)”) und Ex-Rage Against The Machine-Sänger Zack de la Rocha (“We Want It All”).

Neben der Musikmacherei gründete Morello zusammen mit Serj Tankian von System Of A Down die Non-Profit-Organisation “Axis Of Justice”, um Musiker, Fans und politische Basisorganisationen zusammenzubringen, mit dem Ziel, für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Bei seiner wöchentlichen Radioshow namens “The Axis of Justice Radio Network”, die Musik und Politik verbindet, ist der Gitarrist Gastgeber.

Hans Erdmann

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