Wer kennt es nicht, das ungute Gefühl im Magen, wenn der Flieger holprig abhebt. Angewiesen auf viel Kabel- und Metallsalat fliegt man in 20000 m Höhe, unter einem nur ein Meer aus Wolken. Alles erscheint klein und nichtig (Pardon, wegen dem Zitat!). Man ist mit sich und der Böe, die unheilsam die Flügel des Flugzeuges biegt und krümmt, allein. Ich meine ganz allein. Und dann urplötzlich fängt der Innenraum Feuer. Der Sitz hinter einem färbt sich braun, die ersten Passagiere fangen an zu kreischen. Panik macht sich breit, Flugbegleiter eilen mit Löschern durch die Gänge. Von Ordnung ist hier nicht mehr zu sprechen. Es zischt, als der Schaum aufs Feuer auftrifft. Es wird kleiner und kleiner, bis es ganz erlischt. Angespannte Ruhe macht sich breit. Bald soll alles zu ende sein, man will landen. Auf festem Boden angekommen hat man die Wahl, auf ewig nicht mehr in Flugzeuge zu steigen oder halt wie im Falle The Plane Is On Fire eine Band zu gründen. Klingt seltsam, ist aber erfolgreiche Schreckensbekämpfung.
Geschehen ist dies 2001. Aus den Bands Cyan und Rain River Ocean, die auf dem Nürnberger Label Swing Deluxe Records bereits einige Veröffentlichungen hinter sich hatten, entstand die Band. Hinzukamen Bandmitglieder, die Musik bisher nur aus dem Kaufhaus und der ersten Zuschauerreihe kannten. Macht nichts! Deletantismus ist schließlich sexy.
Das beweißt auch die 2002er 7“ der Band, auf der über warme Strände in Yucatan und kalten Erwachen in deutschen Hörsälen gesungen wird. Sympathisch und frisch. Musikalisch bewegt es sich an den Schnittstellen The Rapture, Gang Of Four und The Promise Ring. Kurz: Ab und an schiefe Tanztauglichkeit mit Witz und Charme.
Am 29. Juni 2007 erscheint das Debüt-Album “Atlantic Living”.
Hans Erdmann
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