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Volbeat

Um das nächste große Ding im Bereich der harten Töne zu verstehen, müssen wir zunächst einen Schritt zurück in die 90er wagen. Dänemark wird 1992 völlig überraschend Fußball-Weltmeister und feiert den größten sportlichen Triumph seiner Geschichte. Der Däne Michael Poulsen verliert jedoch seine jugendliche Lust am Leder und widmet sich seiner wahren Leidenschaft: der Musik. Michael gründet die Death Metal Band Dominus, die es immerhin bis Ende 2000 auf vier Alben schafft. Doch die Reise sollte hier enden – Dominus lösten sich auf. Michael stand vor dem Scheideweg: raus aus dem Musikgeschäft oder ein kompletter Neustart. Zusammen mit seinem ehemaligen Dominus-Kollege Anders Anders Kjølholm entscheidet er sich für letzteres und gründet im Oktober 2001 die Band Volbeat.

Mit einem neuen Stil, beeinflusst von Musikgrößen wie Elvis Presley, Johnny Cash oder auch Chuck Berry soll frisches Blut in die angestaubte Metal-Szene gebracht werden. Gitarrist Teddy Vang und Drummer Jon Larsen komplettieren das Quartett, welches im Jahr 2002 das erste selbstbetitelte Demo aus den Boxen jagt. Doch auf Jubel-Arien müssen die Jungs zunächst verzichten. Mit dem folgenden Jahr (2003) kommt Bewegung in die Sache. Zunächst macht Teddy Vang Platz für Franz „Hellboss“ Gottschalk. Mit ihm wird das zweite Demo „Beat The Meat“ eingespielt. Es kann sich den Award des besten Demos im Deutschen Metal Hammer abholen und sorgt europaweit für erstes Aufsehen – u.a. mit Airplay in Schweden und Frankreich. Da der Prophet im eigenen Land oft nicht zählt, entscheiden sie sich im Jahr 2004 an Dänemarks größten Musikwettbewerb teilzunehmen, was ihnen einen Platz unter den besten 4 und Aufmerksamkeit einbringt. Mit Selbstvertrauen im Gepäck supporten sie im Dezember des Jahres Helmet, rocken die Hütte und sind nun endgültig bereit für den finalen Schritt – Ein Plattenvertrag muss her. Nach einigem Hin und Her landen Volbeat bei Rebel Monster Records – einem Sublabel von Mascot Records. 2005 wird das erste offizielle Album „The Strength, The Sound, The Songs“ auf die Menschheit losgelassen. Es heimst jede Menge positive Kritiken ein und gilt zu der Zeit unter den Metalfans als der ultimative Geheimtipp. Songs wie „Pool Of Booze, Booze, Booza“ oder auch „Danny & Lucy“ lassen den Kopf und die Hüften gleichsam wackeln und bescheren Volbeat den Spitznamen Elvis-Metal.

Supportshows mit Destruction, Candlemass oder auch Life Of Agony folgen. Im darauf folgenden Jahr 2006 erscheint zwar kein neues Album, aber Frontmann Michael Poulsen, hat die Ehre, als bekennender Elvis Presley Fan, zusammen mit einigen der ehemaligen Studiomusikers des „King“ zu performen. Wie er selbst sagt, der größte Moment in seinem Leben. Doch lange wird nicht auf den Lorbeeren ausgeruht. Nach etlichen Festivals geht’s Ende des Jahres zurück ins Studio. Während der Aufnahmen zum zweiten Album platzt die Bombe: Franz steigt aus und Volbeat stehen plötzlich ohne Gitaristen da. Doch eh sich die Fans Sorgen machen müssen, steht der Nachfolger schon parat. Thomas Bredahl übernimmt den Sechssaiter und alle Schlechtwetterwolken verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Im Februar 2007 wird „Rock The Rebel, Metal The Devil“ veröffentlicht – der Startschuss für ein turbulentes Jahr. Die Presse überschlägt sich mit Lob, die großen Szenemedien verteilten Höchstnoten im Minutentakt. Der deutsche Metal Hammer kürt die Scheibe schließlich Ende 2007 sogar zum Album des Jahres. Die Verkaufszahlen toppen das Debüt spielerisch und was keiner für möglich gehalten hat, tritt ein: Volbeat klettern auf die Spitze der Dänischen Albumcharts und bekommen für „Rock The Rebel, Metal The Devil“ sogar Platin. Jetzt heißt es: Mission Europa! Nachdem im Februar und März die heimischen Hallen gerockt werden, ist es Zeit für den Rest des Kontinents. Die Niederlande, Schweiz und Deutschland kommen in den Genuss von neuen Songs wie „The Garden’s Tale“ und „Sad Man’s Tongue, die sich sofort in die Köpfe brennen und für mächtig Wirbel in den Clubs sorgen.

Der Sommer ist da: Raus aus den miefigen Clubs, ab zu den Festivals. Das With Full Force wird für viele Metal Fans zur ersten Live-Begegnung mit Volbeat, die ihren Opener-Posten am Samstag dafür nutzen, direkt vor ihrem Auftritt einen ewig langen Soundcheck zu veranstalten, bei dem der ein oder andere Hit in kompletter Länge gespielt wird. Die Fans auf dem Zeltplatz scheinen mächtig beeindruckt und strömen in Scharen auf das Konzertgelände. Der Gig zählt auch in der Fachpresse zu einem der Höhepunkte des Wochenendes. Begünstigt vom Ausfall der folgenden Band, kann das Set fast verdoppelt und somit die volle Dröhnung VOLBEAT in die Massen geschossen werden. Doch neben Festivals wie dem Wacken Open Air erliegen auch internationale Top-Acts dem Volbeat-Fieber.

Für ihren einzigen Dänemark-Auftritt im Jahr 2007 suchen Metallica einen würdigen Support. Klar, dass man nicht an Volbeat vorbeikommt. Doch das Virus legt keine Pause ein. Sofort geht es zurück in die Clubs Europas, wobei erstmalig Italien und Frankreich auf dem Reiseplan stehen. Bis Ende Februar 2008 befinden sich die Jungs fast permanent auf Tour, bevor sie endlich eine wohlverdiente Pause einlegen können. Seit Ende März 2008 gastieren die Musiker erneut bei Jacob Hansen im Studio und spielen das richtungsweisende dritte Album Guitar “Gangsters & Cadillac Blood” ein, welches im September 2008 das Licht der Welt erblickt. Im September 2010 geben die vier Dänen erneut ein neues Album heraus: “Beyond Hell/Above Heaven”. Es stellt die Fortsetzung des Albums von 2008 dar.

Volbeat sind:
Michael Poulsen – Gesang, Gitarre
Thomas Bredahl – Gitarre
Anders Kjølholm – Bass
Jon Larsen – Schlagzeug

Enrico Ahlig

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