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Categories: Interview

“Southside und Glastonbury – der Unterschied ist nicht groß”

We Are Scientists über ihre Lieblingsfestivals, Wassermassen auf Konzerten und den schlimmsten Festival-Job überhaupt.

Die Jungs von We Are Scientists sind schon lustige Gesellen: Ihre Songs schreiben sie, während sie in einem Fluss stehen und Bier trinken. Neue Bandmitglieder – so wie unlängst Schlagzeuger Andy Burrows (Ex-Razorlight) – werden bei dem Duo schon mal mit einem Käse-Sandwich und einer Alkoholorgie begrüßt. Das verrieten uns die beiden Jungs erst vor kurzem im Interview zu ihrer neuen Platte “Barbara”.

Auf dem Southside-Festival trafen wir die beiden wieder und plauderten mit ihnen über die hiesige Festivallandschaft.

motor.de: Dieser Sommer ist für euch wieder vollgepackt mit Festivalgigs. Und auch in der Vergangenheit habt ihr schon viele gespielt. Könnt ihr euch an ganz besondere Momente erinnern?

Keith: Ich denke, dass Spanien sehr gute Festivals hat. Dort ist es aber immer total trocken. Die Leute laufen dann mit geplatzten Tüten an den Füßen rum, um keinen Fußbrand zu bekommen. Ich weiß wovon ich rede! (lacht) Spanien hat jedenfalls die komfortabelsten Festivals. Wie hieß nochmal das Festival hier in Deutschland, wo es so tierisch geregnet hat und ich in die Menge gesprungen bin?
Chris: War das beim Obstwiesen-Festival? Egal. Jedenfalls hat es da übel geschüttet und die Leute haben sich durch die Wassermassen gequält. Das war lustig.

motor.de: Ihr habt sicherlich auch als Fan schon einige Festivals besucht, oder?

Keith: Ich kenne die Warped Tour ganz gut. Das ist so was wie ein Post-Punk-Emo-Festival. Das ist riesig! Das Festival ist unglaublich erfolgreich. Ich bin ja in Miami aufgewachsen. Damals kamen nicht so viele Bands dorthin, da es für sie eine lange Anreise bedeutete…

Chris: (unterbricht flüsternd) … eine schreckliche Stadt…

Keith: …ja, eine schreckliche Stadt! (lacht) Ich glaube die erste Warped Tour überhaupt kam damals nach Miami, das war noch zu meiner Highschool-Zeit. Das fand auf einem kleinen Feld statt und eigentlich habe ich es gehasst! Das war eigentlich das einzige Festival, auf dem ich je gewesen bin.
Chris: Ich war auch nie als Fan auf einem Festival, so kann ich keine richtige Antwort geben.
Keith: Wir wohnen ja beide in Los Angeles und als das erste Coachella Festival stattfand, wollte ich da unbedingt hin. Festivals scheinen immer eine Sache des Spaßes zu sein. Wenn man in der Gruppe da hin fährt, kann das der beste oder der schlechteste Campingtrip werden, den es je gegeben hat. Aber: Anstatt von Natur bekommst du Bands!

We Are Scientists – “Jack And Ginger”



motor.de: Was ist denn Eurer Meinung nach der größte Unterschied zwischen einem deutschen und einem amerikanischen Festival?

Keith: Die Besucher sind eigentlich überall auf der Welt gleich. Ich meine, wir haben ja immer nur auf Rock-Festivals gespielt und nicht auf Black Metal- oder Electro-Festivals – da ist bestimmt einiges anders. Der Unterschied zwischen dem Glastonbury und dem Southside beispielsweise ist grundsätzlich nicht so groß.

motor.de: Welche amerikanischen Festivals würdet Ihr den deutschen Fans empfehlen?

Keith: Das Coachella ist riesig! Das Line-Up ist immer großartig. Das findet ja quasi in der Wüste statt. Da spielt das Wetter immer mit – es ist dort jedesmal trocken. Und sehr sauber ist es auch.

motor.de: Habt Ihr eine Lieblings-Festival-Band?

Keith: Ich freue mich immer total auf die Strokes.
Chris: Ich finde Muse sehr gut.

motor.de: Mal angenommen, Ihr könntet euch einen Festival-Job aussuchen. Als was würdet ihr gerne arbeiten? a) Roadie b) Barkeeper c) Techniker d) Security e) Sanitäter

Keith: Barkeeper! Jeder will doch einmal in der VIP-Bar abhängen! Security auf einem Festival zu sein, scheint der schlechteste Job der Welt zu sein. Das ist entweder total langweilig oder unfassbar dramatisch.

Chris: Ich würde gerne Barkeeper oder Sanitäter sein.

Text: David Rätsch
Interview: Alex Beyer

 

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