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Wednesday 13

Verbarrikadiert Türen und Fenster und stellt das Radio und den Fernseher aus – die Welt ist voll von seelenlosen Zombies und genauso seelenlosen Rockstars, die uns mit ihrer Selbstbeweihräucherung ganz gehörig auf den Zeiger gehen.

Doch die Hilfe naht: WEDNESDAY 13 ist bereit uns aus diesem Audio-Koma zu erwecken.
Unser bekennender Horror-Fan möchte aber keinesfalls als neuer Messias missverstanden werden. „ Ich konnte es noch nie ausstehen, etwas vorgepredigt zu bekommen, was einer der Gründe ist, warum ich nie in die Kirche gegangen bin. Auch in musikalischer Hinsicht bedeutete Musik für mich schon immer eine Flucht aus dem realen Leben. Egal welche Probleme ich hatte, ich konnte heimgehen, eine Platte auflegen und aus dieser –zensiert-Welt entkommen. Was meine eigene Musik angeht: Das einzige, was ich wirklich ernst nehme ist, nichts ernst zu nehmen.“

Wednesday, der bereits bestens bekannt ist als Frontmann der Murderdolls, spielte seit dem zarten Alter von 15 Jahren in verschiedenen Bands. 1995 benannte er sich nach „Wednesday“ aus The Addams Family und der Adresse “1313 Mockinbird Lane“ aus The Munsters. Ein Jahr später gründete er die mittlerweile nicht mehr existente Horror-Core Band „Frankenstein Drag Queens From Planet 13“, die zwischen 1996 und 2001 vier Independent Alben veröffentlichten und zahllose Liveshows spielten.
Mit dieser Formation erregte Wednesday das Interesse des damaligen Murderdolls Gitarristen Tripp Eisen, der ihn zuerst als Bassisten in die Band holte. Kurze Zeit später wurde er dann zum Frontmann und Sänger erkoren, da seine Entertainment-Qualitäten hinter dem Bass doch etwas zu kurz kamen.
Zusammen mit Murderdolls-Gründer Joey Jordison (u.a.Slipknot) schrieb er das Debut „Beyond The Valley Of The Murderdolls“, das Ende 2003 allein in den USA über 100.000 Mal verkauft wurde und mit diversen Auszeichnungen überhäuft wurde.
Wie es vorauszusehen war, resultierte der immense Erfolg der Murderdolls darin, dass Wednesday seine andere Band auflöste. Ironischerweise wurden die „Frankenstein Drag Queens“ dadurch zum Kultobjekt, worüber Wednesday nur herzhaft lachen kann: „Anfangs waren die Drag Queens nur von Regisseur Ed Wood inspiriert, schlussendlich hatte die Band mit Ed Wood gemeinsam, dass sie erst nach dem Tode berühmt wurde.“

Nun aber zurück zu den Murderdolls, die 2003, als Joey Jordison mit Slipknot sowohl ins Studio als auch auf Tour ging, erstmal auf Eis gelegt wurden.
Workoholic-Wednesday nahm sich daraufhin genug Zeit, um sich in seinem dunklen Keller einzuschließen und plötzlich mit über 100 geschriebenen Songs wieder ins Tageslicht zu treten. Im Juni 2004 begann er dann, an seinem ersten Solo-Album zu arbeiten, wofür er alle Instrumente – bis auf die Drums – selbst einspielte.

Seinen Vorlieben treu geblieben, hat der gute Mann ein spuk-takuläres Album abgeliefert. ”Transylvania 90210: Songs Of Death, Dying And The Dead”. Wer Horrorfilme, Cartoons, Punkrock und Heavy Metal mag, darf sich freuen.
Mit seiner dezenten Blässe und den schwarzen Dreadlocks mag Wednesday vielleicht wie ein böser kleiner Schwarzkittel aussehen, doch eigentlich ist er viel mehr ein Freund des Schaffens von Alice Cooper und Twisted Sister, was durch Songs wie „I Walked With A Zombie“, deutlich wird, welcher nach einem Horrorfim aus dem Jahre 1943 benannt wurde. Eigentlich ein Love Song – aber eben über einen Zombie.
Die Idee zu “Elect Death For President” kam Wednesday beim Fernsehen: “Ich sah mir die News auf CNN an und mir kamen sie gruseliger als jeder Horrorfilm vor. Ich bin wirklich keine politische Person, aber es ist nun mal auch kein Geniestreich zu realisieren, dass da draußen Probleme herrschen. Also begann ich, sarkastische Lyrics über eine Wahlkampagne zu schreiben, in der der Tod für das Präsidentschaftsamt kandidiert. Im Nachhinein fühlte ich mich ein wenig unwohl – hab ich nun etwa einen politischen Song geschrieben, oder nicht?“

Schon als kleines Kind, das mitten im sogenannten Bible Belt in North Carolina aufgewachsen ist, floh Wednesday in seine eigene Welt der unheimlichen Kreaturen und Rockgötter. „ Ich bin das perfekte Beispiel dafür, was das Fernsehen und der Rock ‘n’ Roll aus einem Kind machen können, welches nicht gerade den Plan hat, Doktor oder Feuerwehrmann zu werden. Irgendwie lebe ich in einem einzigen, riesigen Fernsehgerät, all meine Songs handeln von Dingen, die ich im TV gesehen habe.“

Nun, da die Aufnahmen abgeschlossen und die blutigen, infektiösen Ergebnisse auf Platte gebannt sind, sitzt der gute Wednesday in Lauerstellung, um endlich wieder seine Reißzähne in die Kehle der Rock ‘n’ Roll -Welt zu bohren. Trotz seines Alleinganges, was das Schreiben und Einspielen des Albums angeht, ist WEDNESDAY 13 eine Band, deren weitere Mitglieder Drummer Ghastly, Bassist Kid Kid und Gitarrist Pig sind.

roadrunner

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