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Wolfmother

Eine Kometenkarriere nennt man das.
Da wird ein gutes Jahr lang in irgendeinem Proberaum Sydney’s vor sich hin gejammt, findet schließlich Stil und erste Songs und los geht’s. Das australische Label Modular Recordings, die down under immerhin Bands wie die Yeah Yeah Yeahs herausbringen, entdeckt einen und schwups hat man die erste EP. Diese ist natürlich so gut, das sich die landesweite Rockszene freudig die Hände reibt und alle Türen nach oben geöffnet werden. Also ab nach Los Angeles und fix mit Produzent Dave Sardy (Marilyn Manson, Oasis, Slayer) ein Album aufgenommen.

Es ist schon verwunderlich was das Wolfmother-Trio Andrew Stockdale, Chris Ross und Myles Heskett binnen kürzester Zeit erreicht haben. Keine andere Erklärung als die Güte ihrer musikalischen Qualität darf einen solchen Aufstieg rechtfertigen und glücklicherweise trifft dies auf die Australier zu, andernfalls wäre man ein gesteuertes Marionettchen a la Mrs. Spears. Alle Welt hört mit dem selbstbetitelten Debüt die Rückkehr von Led Zeppelin und(!) Black Sabbath in einer Band und eben nicht als reines Plagiat sondern als Essenzsymbiose.

Die Rettung des Rock wird mal wieder ausgerufen, bekommt einen Grammy zum Debüt und spielt beim LiveEarth. Vielleicht keine Hard-Rock-Band des 21. Jahrhunderts ist derart kometenhaft nach oben geschossen, noch dazu zu recht. Wolfmothers Latte für das Zweitwerk erscheint unendlich hoch, fast unsichtbar. Bleibt nur zu hoffen, das sie nicht tief fallen und sich unbekümmert nur auf die Musik konzentrieren.

Mauricio Quinones

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