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Woog Riots haben eine Affinität für Gegensätze, schon allein deswegen, weil Mann und Frau gemeinsam musizieren. Was umso beachtlicher ist, wenn man weiß, dass Silvana Battisti eine Original italienische Nudel-Tante -und Kumpane Mark Herbert ein Vorzeige-Kassler-Hesse ist. Auch ihr Name kommt einer Liebeserklärung an Oximorone und Paradoxe gleich: Der Naturbadesee Woog bei Darmstadt, Ort harmonischen Miteinanderseins, macht mit dem rebellischen Riot gemeinsame Sache.
Musikalisch bedeutet das zunächst mal ein heilloses Durcheinander: „Charmantes Lo-Fi-Gerumpel zwischen schrägem Minimal-Pop und klassischem Antifolk“, beschreibt Intro das Genre-Chaos, das Woog Riots nach diversen Sampler-Veröffentlichungen auf ihrer Debüt-Platte “Strangelove TV“ (What’s So Funny About) 2006 durch die Boxen jagen. Zuvor war das B-Seiten-Cover von Adam Greens „Friends Of Mine“ in den einschlägigen Indie-Klubs öfter gelaufen als das Original. Das Duo flieht vor dem, was man heute so schön Hype nennt, und schließt sich zuhause ein. Dann wird im Schaumbad geplanscht und im Garten gekickt. Das musikalische Tagebuch der öffentlichkeitsabstinenten Wochen im Woog-Riots-Häuschen sorgt für gespitzte Kritikerohren.
Als Support geschätzter Indie-Koriphäen wie Herman Dune, Jens Friebe und Jeffrey Lewis schwänzelt das Duo durch deutsche Gefilde. 2008 folgt der Sprung auf die Insel, inklusive britischer Kritiker-Lobeshymnen. Auf Tournee haben Mark Herbert und Silvana Battisti wechselnde Musiker diverser Erfolgsbands wie Palestar oder Crashing Dreams im Schlepptau.
Mit wunderbar banalen Texten schleicht man sich im gleichen Jahr erneut in die Herzen der Garage-Antifolk-60’s-Pop-Fangemeinschaft. „Some like music some do not, some like dancing some do not“, trällerte Silvana auf dem zweiten Longplayer „PASP“. Eine Platte, die in einem Wisch gleich mal alle lebenswichtigen Bereiche abdeckt: People, Animals, Society, Places. Bei den Plätzen beschränkt man sich musikalisch nunmehr weniger auf grasgrüne Wiesen und verlotterte Wohnzimmer. „From Lo-Fi to Disko“, lautet das Motto auf der Myspace-Seite, deutlich hörbar in jedem der weitaus dancefloor-tauglicheren Songs des Zweitlings. Man könnte fast meinen, die Riots haben sich durchgesetzt. Gegen den Darmstädter Naturbadesee.
Woog Riots sind:
Silvana Battisti – Gesang, Gitarre, Melodika und jede Menge Plastikspielzeug
Mark Herbert – Gesang, Gitarre, Omnichord, Mini-Casio
Jennifer Beck
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