Wie habt ihr eigentlich den Titelsong zum neuen James Bond aufgenommen? Ich war geschockt. Eher zufällig lief beim gemütlichen Bier mit Freunden MTV – überhaupt ein außerordentlicher Zufall, denn wer guckt eigentlich nocht MTV? – dann kam dieses Video. Vorab, ich liebe Jack White, ich liebe James Bond und Alicia Keys ist auch ne Hausnummer. Aber alles gemeinsam?
Der Song fängt an wie ein typischen White Stripes Song (bis auf das Orchester). Gitarrenriffs, Klavier. Er grooved sich langsam ein. Wunderbar bis dahin. Trotzdem wirkt schon hier das Bond-orchestrale ziemlich reingezwängt und unpassend. Klingt wie nachträglich draufgelegt, weil es halt ein James Bond Song ist. Dann der schier unerträgliche Mittelteil. Eine Art orgasmatischer Höhepunkt sollte hier wahrscheinlich angedeutet werden, ganz den Filmen ähnlich. Orchester und Gitarren im Wechsel, Alicia singt die Tonleiter hoch und runter. Ohohohoho!, Genau, OhOh! Als hätten 22-jährige Hoffnungsproduzenten drei verschiedene Songs für ihr Diplomarbeit zusammengehauen, um ein möglichst opulent-aufweniges Werk zu erschaffen.
Die früher immer souligen Bond-Songs öffneten sich in den letzten Jahren mehr dem Mainstream und jetzt wurde sogar ein Alternative-Künstler verpflichtet. Mit Alicia Keys sollte wahrscheinlich der Soul noch seinen Einfluss finden, Jack allein war den Produzenten vielleicht doch zu gewagt.
Was dabei nun rausgekommen ist, wird wohl die Wenigsten zufrieden stellen. Man kommt sich vor wie im falschen Film. Hoffentlich passiert mir das im Kino nicht.
Alicia Keys & Jack White – Another Way To Die
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