Bandname mit Verweis auf unbekannte, vielleicht irgendwann Kultstaus errreichende Horrorfilmregisseure. Abgehakt. Coverstorys in der Alternative-Presse. Abgehakt. Support für einen internationalen Magaseller. Abgehakt. Top-Five Charts-Entry. Abgehakt. Totale Eroberung der Rockmusikwelt. Noch offen. So oder ähnlich könnte man sich den Masterplan von Chiodos vorstellen. Erwähnt man dann noch, dass der Sechser aus Davison, Michigan, epischen Emocore macht, über hübsch gescheiteltes Haupthaar verfügt und Videos dreht, die wie die Realumsetzung von „Tim Burtons Corpse Bride“ anmuten, kann man sich vorstellen, warum sie innerhalb von sechs Jahren schon auf derartige Erfolge blicken können.

Ein Jahr nach Gründung, wir schreiben das Jahr 2002, produzieren die Chiodos ihr erstes Demo mit dem Namen „The Best Way To Ruin Your Life“. Vorbilder sind insbesondere die Blood Brothers, berühmt berüchtigt für ihren Experimental-Hardcore mit Doppelgesangsspitze. Schnell finden sie in der örtlichen Jugend eine treue Anhängerschaft und im Jugendzimmer des Gitarristen McManaman den Aufnahmeort fürs Debut “The Heartless Control Everything“. Über Search And Rescue veröffentlicht, verschafft die Platte den Chiodos erstmals die Möglichkeit, außerhalb Michigans auf Tournee zu gehen.

Sieben Tourneen und eine Lungenentzündung des Sängers Graig Owens später, unterzeichen sie einen Deal beim Emolabel Equal Vison, Heimat unter anderem auch für Coheed & Cambria und Armor For Sleep. 2005 erscheint der Zweitling „All’s Well That Ends Well“, doch erst das dritte Album „Bone Palace Ballet“ bringt sie dank des Erfolges der Single „Lexington“ ihrem Ziel näher. „Wir hatten schon immer irgendwie den Traum eine große Band zu sein. Ich weiß nicht ob es passieren wird, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte nie darüber nachgedacht,“ wie Bradley Bell, Keyboarder und Zweitsänger der Band es zusammenfasst. Mit ihrem an Panic At The Disco und My Chemical Romance zu „Black Parade“-Zeiten erinnernden Emo-Goth-Rock können sie ruhig ein paar Gedanken daran verschwenden. Die Richtung ist im ausklingendem ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends ja nicht unbedingt die schlechteste Wahl, um ein Millionenpublikum für sich zu begeistern.

Chiodos sind:
Craig Owens – Gesang
Bradley Bell – Keyboard
Pat McManaman – Gitarre
Matt Goddard – Bass
Jason Hale – Gitarre
Derrick Frost – Drums

Anna–Christin Voigt