Zwar war Die Firma schon immer recht erfolgreich im HipHop-Geschäft aktiv, aber mit ‘Die Eine 2005’ landeten Def Benski, Tatwaffe und Fader Gladiator ihren bisher größten Hit. Mit ihrem nunmehr fünftem Album wollen sie an diesen Erfolg anknüpfen und weiterhin “Goldene Zeiten” erleben. Die Chancen stehen nicht schlecht, bieten sie auf der so betitelten Scheibe doch wieder das volle Programm vom lebensbejahenden “Wunder” über die Science-Fiction-Story “Die Neue Welt” bis hin zum Battletrack “Ihr Wisst Wie Ihr Heißt”.

Nach “Die Eine” und “Die Firma” habt ihr nun auch eine neue Version von “Scheiß Auf Die Hookline” aufgenommen. Werdet ihr noch mehr von eurem Debüt recyclen?
Tatwaffe: Recycling ist dafür eigentlich der falsche Begriff. Es sind eher Fortsetzungen. Darauf bestehe ich sogar, weil ich es so sehe. Wenn wir zu einem Thema noch was zu sagen haben wie bei ‘Die Eine’, wo sich bei der Geschichte ja wirklich viel getan hat, dann machen wir das. Bei “Scheiß Auf Die Hookline” war es beim ersten Stück so, dass wir extrem gegen die Pop-Industrie angegangen sind. Diesmal geht es eher um die HipHop-Industrie, die sich gar nicht mehr so unähnlich sind.

Apropos Fortsetzung! Am Ende von “Der Plan (Teil 1)” hieß es, dass “Teil 2 folgt”. Wo ist er denn?
Tatwaffe: Du bist einer der ersten, der danach fragt. Ich dachte schon, dass das niemanden so wichtig war. Der Text steht zwar zum Teil, der Plot sowieso, aber ich hab es einfach nicht fertig gekriegt. Das hätte ich machen können, aber dann hätte ich das nur gemacht, um das noch auf die Platte zu packen. Dann wäre es jedoch nicht so gut, wie es sein müsste. Der zweite Teil wird aber garantiert noch folgen!

Sehr gut gefällt mir “Renn”, weil da so bildhaft erzählt wird. Ein bisschen erinnert mich das an “100 Miles And Running” von NWA. Wie seht ihr das?

Tatwaffe: Das ist ja mal ein tolles Lob. Das war aber nicht die Inspiration. Ich habe einfach den Beat gehört und hatte dabei immer diese Aufforderung im Kopf: “Dann renn”! Deswegen habe ich über verschiedene Situationen geschrieben, bei denen es nicht peinlich ist zu rennen, sondern es unbedingt getan werden sollte. Für mich spielt sich da ein richtiger Film im Kopf zu ab!

Bei einigen Stücken sind auch ein paar Sängerinnen zu hören – besonders bei “Es Geht Nix”. Wer sind die denn?
Fader Gladiator: Stimmt, das ist vor allem Miss Flint. The Love Movement ist eine Band auf meinem Label, von denen der eine auch für sie produziert. Bei Myspace habe ich mir mal seine Topfreunde angeguckt, bin dabei auf sie gestoßen, habe mir ihre Stimme angehört und ihn dann wiederum gebeten, sie zu fragen, ob sie nicht was für uns singen könnte. Da wurde Myspace mal richtig genutzt und nicht nur Freunde gesammelt, sondern davon auch mal profitiert.

Wieso habt ihr euch “Glücksprinzip” als Single ausgesucht?
Tatwaffe: Wir machen ja auf jeder Platte ein paar hoffnungsvolle und ein paar düstere Lieder. Wir fanden, dass das “Glücksprinzip” gut zur Jahreszeit passt und dass es zum Rest des HipHop, der gerade rauskommt, deutlich anders klingt. Uns geht es gut. Vielleicht müssen wir aber einige andere daran einfach mal wieder erinnern. Im Video ist zu sehen, dass das Glück jeden mal trifft.

Bei Def Benski habe ich gesehen, dass er auf seiner eigenen Website schon mal “Sound Bwoy Killah” ankündigt. Wann wird da mehr passieren?
Def Benski: Da werdet ihr bald mehr sehen. Auf meiner Myspace-Seite gibt es unter anderem schon das Stück ‘Funke Opjepass’, bei dem ich mich auf meine Wurzeln berufe – Köln, Rheinland, Karneval – wobei alles schön in Dancehall verpackt wird. Da plane ich mehr davon und möchte zum Beispiel gerne Kölsche Evergreens mit Rootsreggae veröffentlichen. Vielleicht bin ich ja bis zum 11.11. damit am Start.