Die Selbstkritik der Woche protokolliert, was wir von Personen des aktuellen Interesses diese Woche eigentlich hätten hören müssen.
Chris Martin ist Frontmann der Band Coldplay, die soeben ihre neue Single „Every Teardrop Is A Waterfall“ veröffentlicht haben. (Bild: iTunes)
„Wieso sagt eigentlich alle Welt, dass bei Rock am Ring nur noch weichgespülte Mainstream-Bands spielen? Wir waren doch da! Und wir können ja wohl nicht gemeint sein, schließlich werden wir bei iTunes unter Alternative gelistet. Haha! Nein, mal im Ernst, es tut mir ja auch leid, dass wir nur noch diese Schmalzerei machen, ich wär auch viel lieber einer von den Coolen. Aber da macht man nun mal keine richtig dicke Kohle, die gibts nur mit Tränendrüse und Ningelningel. (Und versucht mal, eurer Freundin zu erzählen, Coldplay wäre Mist, das wird Eiszeit!)
Unsereins hat es ja auch nicht leicht, immerzu soll man neue Ideen haben. Wozu? Es gibt doch schon genug Ideen. Da nimmt man sich eben eine. Am besten eine, die man schonmal so richtig oft gehört hat, irgendwas, was in den frühen Neunzigern mal ein Hit war, da kriegt man die Ladys gleich noch bei der Nostalgie, da kommen die gar nicht gegen an. Nur der Titel geht mal gar nicht, ,Ritmo de la noche’, das klingt doch nicht nach Coldplay, da machen wir einfach ,Every Teardrop Is A Waterfall’ draus, das passt viel besser zu uns. Außerdem hör ich schon den Tempo-Werbedeal trapsen! Und so blöd, das einfach nur zu klauen sind wir natürlich nicht, wir haben die armen Schweine, die das komponiert haben, gleich mit eingekauft, die waren gerade billig zu haben. Und cool werden wir jetzt übrigens auch. Wir haben immerhin eine Graffiti-Wand auf dem Cover und ziehen uns auch nicht mehr an, als ob wir aus Sgt. Pepper entflohen sind. Sondern eher so Neunziger. Das ist doch cool, oder?“
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