Zwischen Chanson, Pop und Elektronica: Dillon liefert mit “This Silence Kills” ein kurzweiliges und doch eingängiges Debütalbum ab. Nun reicht sie ihr neues Material auch live dar – motor.de präsentiert euch die Tour.

(Foto: Bpitch Control)

Dass Dominique Dillon de Byington zur Musik gefunden hat, ist ein Glücksfall in zweierlei Hinsicht. Im Roster von Ellen Alliens Label Bpitch Control bildet sie sozusagen den charmanten musikalischen Ausfallschritt in einem ambitionierten, elektronisch grundierten Korpus und verleiht eben jenem, einen etwas düsteren, poppigeren Anstrich – eine Facette die man so noch nicht von Bpitch kannte. Viel entscheidender ist jedoch, dass der 23-Jährigen Musik als emotionales Ausdrucksmedium wie auf den Leib geschneidert scheint.

Doch wir greifen vorweg. Über verschlungene Wege trieb es die gebürtige Brasilianerin nach Köln. Damals gab es lediglich Dillon, ein Piano und das raue Grundgerüst einiger Songs. Daraus entstanden in kreativer Eigenregie kleine Filmschnipsel, die schließlich in einem eigenen Youtube-Kanal landeten und sie gleichsam zum Zentrum eines über Nacht wachsenden Publikums machten. Zu Recht, besaß ihre Stimme doch ein regelrecht fragil einnehmendes Timbre, was sämtliche Aufmerksamkeit bannte. Schon damals hatte sie mit DJ Koze prominente Fürsprecher, die ihr eine verheißungsvolle Zukunft prophezeiten. “Sie singt angenehm unperfekt und wahrhaftig”, charakterisierte die Hamburger DJ-Instanz.

Dillon – “Thirteen Thirtyfive” (live)

Diese Kantigkeit, mit der Dillon den Hörern ganz unvermittelt kleine Bilder ihres Innenlebens entgegenwirft, fasziniert. Nach Auftritten im Vorprogramm von Tocotronic, lernt sie Thies Mynther kennen, neben Dirk von Lotzow die zweite Häfte des Elektronika-Zweigespanns Phantom/Ghost. Zusammen mit Tamer Fari Ozgönenc von MIT, einem alten Freund und Seelenverwandten, enden die drei schließlich in den Hamburger Clouds Hill Recordings-Studios und werkeln im strapaziösen Monatsrhythmus Stück für Stück an Dillons erstem Album.

This Silence Kills” heißt es und schafft scheinbar mühelos die Ambivalenz zwischen melancholischer Empfindlichkeit und erbauenden, verspielten Elektronica-Stücken zu überbrücken, was das Album zu einem kurzweiligen, dennoch sehr persönlichen Stück Musik macht. Dabei steht Dillons grazile Stimme immer klar im Vordergrund – umgarnt allerdings von subtil eingesetzten elektronischen Sprenklern, die dem Klanggewand der Platte einen mitunter kühlen aber gut ergänzenden Charakter verpassen. Mit dem neuen Material kommt Bpitchs Ausnahmeerscheinung auch auf Tour und motor.de freut sich, euch die Termine zu präsentieren. Wer sich also bisher noch kein Bild von der 23-Jährigen machen konnte, dem seien die folgenden Termine wärmstens empfohlen:

motor.de präsentiert Dillon – Live 2012:

03.10. Bremen – Theater Bremen
06.10. Düsseldorf – New Fall Festival @ Robert Schumann Hall
09.10. Berlin – Volksbühne

Tickets für das zweite Berlin-Konzert findet ihr »hier