ETWAS (dt. Bed.: wenig, einiges, Ding, Reiz)

“Warum gibt es ETWAS und warum gibt es nicht nichts?”
Friedrich Nietzsche

Es war der Sommer des Jahres 2000, als Stefan R. das Elternhaus für einige Stunden verließ. Er war damals 16 Jahre alt. Als er zurückkam, sollte nichts mehr so sein wie zuvor… 2000 beginnt Stefan, Gitarre zu spielen – und aus der Situation heraus fangen Sidney und er an, auf dem heimischen Sofa zusammen zu singen. Stefan wird immer besser auf seinem geliebten 6-Saiter, bald fangen die Beiden an, Songs zu schreiben. “Bass spiele ich eigentlich nur, weil Stefan irgendwann mal zu einer Freundin gesagt hat, dass es gar kein richtiges Instrument sei, stupide ist und – vor allem – dass jeder Idiot Bass spielen kann!”, sagt SiD. Und fängt tatsächlich kurz darauf an, Bass zu spielen.
“Inzwischen sehe ich das mit den Bässen aber anders”, rechtfertigt sich Stefan.

Bald darauf sind die Beiden nicht mehr ganz glücklich mit der “Akkustik-Nummer”, die sie bislang für sich selbst gemacht haben und Stefan sagt einer anderen Freundin zu, dass er bei ihr in der Band Gitarre spielen würde. Doch es kam zu keiner einzigen Probe, weil nur ein paar Wochen später auch bei Sidney im Zimmer ein Schlagzeuger saß, der kein Zuhause mehr hatte. “So schnell habt ihr mich noch nicht zum Telefon flitzen sehen!” sagt sie – und rief sofort Stefan an! Er sagte als “Aushilfe, bis sich jemand anderes findet” zu. Aber es hat nie jemand anderes gefunden werden müssen. Die Grundidee der Band war es, im heimischen Keller zu sitzen, Songs zu schreiben und dann nach Hause zu gehen. Niemals wollten sie Konzerte spielen, niemals!

Mit dem Schlagzeuger wechselten sie dann den Namen und den Probenraum… und dann war plötzlich dieses DEMO da! Über ein Jahr tourten sie dann doch durch alle Leipziger Clubs, die sie einfach spielen ließen, gewannen Fans, Freunde, Feinde und Förderer. Es hätte nicht schöner werden können – doch dann hat Sidney das besagte DEMO an Annette Humpe geschickt. “Sie hat angerufen, um mir zu sagen, dass wir sie bitte besuchen sollen, weil sie da unheimliches Potential sieht – wir wussten nicht mal, was sie mit Potential meint, aber es hörte sich gut an!” Annette schien genau zu wissen, was den Beiden fehlte – eine andere Sprache! Stefan: “Eigentlich hat sie uns nur angeboten, es doch mal auf Deutsch zu versuchen, weil das mehr unter die Haut geht.” Und unter die Haut gehen klingt geil!”, ergänzt Sidney, während sie mit einem ihrer Ohrringe spielt. “Und das haben wir dann auch gemacht. “Und das erste, was Sidney angeschleppt hat, war halt >Ich zieh mich vor dir aus< - damit war für uns jeder Zweifel ausgeräumt!" schließt Stefan.

“Als ich dann plötzlich vor den Leuten von Motor, unserer Plattenfirma, am Tisch saß, war ich auch total grün und ohne jede Vorstellung, was es bedeuten könnte, wenn die sagen: “Das finden wir geil!”, erzählt Sidney. Aber das war ihnen am Ende auch egal, denn sie wollten nur eins: Konzerte spielen und Musik machen, weil Musikmachen nämlich Spaß macht! Es kam der erste und der zweite Showcase, der dritte Drummer, der Ausstieg von selbigem und die momentane Live-Band. “Hoffentlich für immer…” sagt SiD und Stefan erklärt: “Sie gehören nicht wirklich zu ETWAS, das sind nur Sidney und ich, weil wir die Songs schreiben, und dazu brauchen wir niemanden sonst. Aber auf der Bühne ist das egal: da rocken wir zusammen!” Und Sidney ergänzt mit einem Grinsen: “Und wenn sich die vier Jungs hinterher ein oder zwei Bier aufmachen, sind sie so oder so eine gaanz große Familie!”.