Gerade mal 20 Jahre alt ist Florence Mary Leontine Welch von Florence & The Machine, als sie Ende 2007 als neuer Hype des NME gefeiert wird. Ein junges Fräulein, welches ganz frisch die Kunstschule in Camberwell, Südlondon hinschmeißt, um sich ganz ihrer musikalischen Karriere zu widmen. Die Florence, die ihre eigene Familie mit der der Royal Tenenbaums vergleicht, entdeckt beim kitschigen Travolta-Musical-Film Grease erstmals, dass ihr nachgeahmter Sandy-Gesang gar nicht so schlecht klingt. Für ihre „Aufpasserin“ damals, manche nennen so was „Nanny“, klingt das nach Celine Dion und während andere Kinder sich bei diesem Vergleich beleidigt im Zimmer verkrümeln würden, fasst Florence dies durchaus als Kompliment auf. Schließlich ist es Dev Hynes von Lightspeed Champion, durch den die Aufmerksamkeit auf sie wächst. Mit ihm gemeinsam nimmt sie einen Green Day Cover-Song auf und auch Hynes unterstützt Florence bei ihrer persönlichen, musikalischen Arbeit hier und da. Denn „The Machine“ von Florence & The Machine sind Live nur ein namenloser Gitarrist und ein Drummer, wahlweise auch ein einfacher Mülleimer, immer aber die Musik, die sie umgibt.
Der Rest ist pures Namedropping: gemanagt wird sie von den DJs von Queens Of Noize, sie hat bereits mit Pulp-Producer Steve Mackey zusammengearbeitet und als würde das nicht schon reichen, bastelte sie mit ehemaligem Blur-Mitglied Alex James an ihren Texten.
Florence & The Machine macht zuckersüße Popmusik, die nur so vor scharfzüngiger Ironie und sarkastischen Äußerungen trieft. Die Single „Kiss With A Fist“ erscheint im Juni 2008 via Moshi Moshi. Auf der Hut sollte man allemal sein, denn für ihre Liveauftritte, die gerne mal triefend nass und völlig kontrolllos enden, ist sie nämlich bereits bekannt. Das nennt man das „Seelenstriptease“ auf der Bühne. Dann kann man auch schon mal Support-Act von MGMT sein. Mitte 2008 befindet sie sich im Studio mit Producer Kid Harpoon, um das Debütalbum zu vollenden. 2009 erscheint dann auch das erste Album der Britin mit dem Namen “Lungs”, welches wie eine Bombe einschlägt und sogar 2010 einen BritAward als “Bestes Britisches Album” abstauben kann.
Vivien Mierzkalla
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