Oft werden nur John Lennon oder Paul McCartney als die Köpfe der Beatles betrachtet. Das mag sein, der Denker war aber George Harrison.
Der Liverpooler, dessen Todestag sich am 29. November zum zehnten mal jährte, hat nicht nur den Beatles einen neuen Sound und ein bis dahin nicht gekanntes Lebensgefühl gegeben. Er hat auch gezeigt westliche und östliche Musik vereinbar ist, indem er Instrumente, wie die Sitar benutzte. Somit begründete er die Weltmusik mit. Geboren 1943 als jüngstes von vier Kindern, hatte Harrison keine leichte Jugend. Zwar wird sein Elternhaus als liebevoll beschrieben, doch die Familie lebte am Existenzminimum. Seinen ersten Kontakt mit der Musik machte er dann im Alter von dreizehn — in einer Zeit, in der der Rock’n’Roll seine Hochphase hatte. In der Schulzeit traf er dann auf seine späteren Bandkollegen Paul McCartney und John Lennon, mit denen er die Beatles-Vorgänger-Band Quarrymen gründete. Es folgt die vielleicht größte Karriere der Geschichte der Pop-Musik. So schnell wie der Ruhm kam, ging er auch. Die Pilzköpfe lösten sich bereits 1970 wieder auf. Für Harrison ging die Welt trotzdem nicht unter. Stattdessen wurde er als Solist zu einem der erfolgreichsten Ex-Beatle. Seine Karriere hatte aber auch Nachteile, so verließ ihn seine erste Ehefrau Pattie Boyd für Eric Clapton.
Doch nicht nur Musik war ein Steckenpferd des Multitaskers. Auch das Filmbusiness hatte es ihm angetan. Mit seiner Produktionsfirma HandMade Films produzierte er eine Reihe von Filmen, die mittlerweile den Kultstatus erreichten. Der bekannteste ist wohl “Das Leben Des Brian” der Komikerkombo Monty Python. Gerüchten zu Folge war der einzige Grund den Film zu drehen, dass er ihn unbedingt sehen wollte. 1997 wurde dann bekannt, dass der starke Raucher an Krebs erkrankt war. Nur vier Jahre später waren die Metastasen so stark gewuchert, dass er ihnen erlag.
“GEORGE HARRISON: LIVING IN THE MATERIAL WORLD” (HD-Trailer)
Das sind nur einige Fakten aus dem bewegten Leben einer großen Persönlichkeit. Zum Glück hat sich Oscarpreisträger Martin Scorsese (“Departed – Unter Feinden”, “Taxidriver”) mit “GEORGE HARRISON: LIVING IN THE MATERIAL WORLD” dem Stoff angenommen. In über drei Stunden zeichnet er ein intimes Porträt des großen Künstlers. Zu Wort kommen auch viele Freunde und Wegbegleiter Harrisons wie: Eric Clapton, Terry Gilliam, Eric Idle, George Martin, Paul McCartney, Yoko Ono, Tom Petty, Phil Spector, Ringo Starr und Jackie Stewart. Die Doku erscheint am 8. Dezember auf DVD.
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