Sie erkunden die sinistre Seite des Pop, strahlen bei aller Kühlheit aber auch viel Wärme aus – motor.de präsentiert euch das dänische Damen-Trio Giana Factory auf Deutschland-Tournee.
(Foto: Community Promotion)
Es ist ganz und gar nichts faul im Staate Dänemark – vielmehr hat sich in der Hauptstadt Kopenhagen in den letzten Jahren eine florierende Musikszene gebildet, die ihren markanten Charakter aus der Dunkelheit zu ziehen scheint. Aufstrebende Künstler wie Darkness Falls, Chimes and Bells oder Marie Frisker verknüpfen dabei sinistre Klangwelten mit eingängigen und zartfühlenden Pop-Songs. Und irgendwie scheint immer Elektronik-Tausendsassa Anders Trentemøller dahinterzustecken, die Bands zu pushen und der außerhalb der Landesgrenzen vorzustellen. Lisbet Fritze, ein Drittel des Noir-Pop-Trios Giana Factory ist beispielsweise Teil von Trentemøllers Live-Band – das verpflichtet und die Vorschusslorbeeren, welche ihr und ihren Kolleginnen Loui Foo und Sofie Johanne zufliegen, scheint der erste Langspieler “Save TheYouth” zu bestätigen. Dessen verspielter, aber doch eingängiger Pop zwischen New Wave, Post-Punk und verträumten Synthie-Landschaften scheint einen Nerv zu treffen – vielleicht auch als krisenbedingter Gegenentwuf zum immer noch berufsoptimistischen Mainstream-Pop.
Giana Factory – “Rainbow Girl” (Live)
Positiv wurde über Giana Factory bereits gesprochen, als sie noch nicht einmal einen einzigen Ton im Studio aufgenommen haben. So waren sie unter anderem mit den schottischen Shoegazern Glasvegas auf Tournee und konnten anschließend mit der ersten Single “Rainbow Girl” in den A-Playlisten ihrer Heimat landen. Die erste EP folgte dann 2009, “Save The Youth” zwei Jahre später. Das Werk ist ein wahrlich atmosphärisches Stück Musik geworden, das gekonnt verschiedene Stimmungen und Stilrichtungen zu einem sinistren Klangbild vereint. Die drei Damen aus Dänemark bewahren stets die Contenance, ihr Gesang gibt sich kühl und unnahbar, allerdings nie unglaubwürdig. Und auch die Lieder brechen trotz ihrer vorhandenen Tanzbarbkeit nie wirklich aus. Sie tanzen sich nicht durch die hippen Großstadt-Clubs, sondern traumtänzeln viel eher durch den nächtlichen Nadelwald. Dennoch sind Stücke wie “Pixelated Truth” und “Dirty Snow” veritable Hits, welche sich dieser Tatsache auch bewusst sind. Insgesamt ist es ein spannender Balance-Akt, der Giana Factory auf dem ersten Langspieler gelingt – sie verknüpfen melodiöse Lieder mit morbidem Charme und mixen sich aus allen Einflüssen einen sehr ansteckenden Sound. Auch live ordnen sich die drei charmanten Protagonistinnen diesem Leitbild unter und präsentieren ihren atmosphärischen Noir-Pop demnächst auch wieder auf deutschen Bühnen. motor.de wünscht euch viel Vergnügen mit dem Trio aus Kopenhagen:
motor.de präsentiert Giana Factory – Live 2012:
29.04. Hamburg – Molotow Club
02.05. Berlin – HBC
03.05. Dresden – Thalia Kino
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